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F1 2010 - im Test

Start frei für F1 2010

Kaum ist die Formel 1 Saison 2010 zu Ende, kann sie auch schon wieder beginnen. F1 2010 verkürzt lange Winterabende und bietet hohen Realismus gepaart mit toller Grafik.

Spannender hätte das Finale der Formel-1-WM 2010 wohl kaum verlaufen könnnen, gleich vier Piloten hatten vor dem Start noch Titelchancen, Sebastian Vettel hat die WM-Krone letztlich verdient gewonnen.

Mit der Zielflagge beginnt für die Formel-1-Fans nun auch das große Warten, erst in 116 Tagen steht das Freie Training in Bahrain auf dem Programm. Dennoch gibt es eine Möglichkeit, die langen Winterabende zu verkürzen. Seit kurzem ist das Spiel F1 2010 auf dem Markt, Motorline.cc hat das Game einem kurzen Test unterzogen.

Zunächst einmal ist es sehr erfreulich, dass es endlich wieder ein lizenziertes Formel-1-Spiel gibt. Enthalten sind nicht nur sämtliche Strecken der abgelaufenen Saison, sondern auch alle Boliden in Originallackierung sowie sämtliche (Stamm-)Piloten.

Und auch akustisch ist F1 2010 ein echter Leckerbissen, Codemasters hat während verschiedener Testsessions die Motorengeräusche der Originalboliden aufgenommen und ins Spiel integriert.

Das Fahrzeugverhalten in F1 2010 steht ganz im Zeichen einer authentischen Rennsimulation, wer ein Arcade-Game zum Zeitvertreit zwischendurch sucht, ist hier definitiv falsch. Die Erfahrungen des ehemaligen F1-Piloten Anthony Davidson zusammen mit realen Daten und Feedback der Teams, Fahrer und Reifenlieferanten, versetzen das F1 2010 Team in die Lage, die Faszination Formel 1 so realistisch wie nie zu vor abzubilden.

„Dadurch, dass ich die Strecken im echten Leben schon gefahren bin, kann ich den Entwicklern meine Eindrücke weitergeben.“ sagt Davidson. „Es gibt so viele Details, die nur ein Fahrer kennt. Zum Beispiel Kurve acht in Spa: Ich weiß, dass wirklich jedes Auto, in dem ich bisher gesessen bin, dort untersteuert. Und dieses Detailwissen als Fahrer fließt in das Spiel ein.“

Im Karrieremodus ist das Wettersystem von F1 2010 komplett dynamisch und spiegelt die realen Bedingungen wider, die sich jederzeit ändern können – zwischen den einzelnen Sessions, aber auch während einer Session selbst. Das Wetter entspricht dabei authentisch den Bedingungen, die bei den 19 Strecken vorherrschen.

Und gerade der Karrieremodus ist eine besondere Herausforderung. Schließlich beginnt man klarerweise nicht bei den Top-Teams, sondern muss sich mit guten Leistungen erst einmal empfehlen. Wer eine komplette Karriere simulieren will, der muss sich darauf einstellen, lange Zeit vor PC oder Konsole zu verbringen, schließlich sind noch keine Weltmeister vom Himmel gefallen.

Theoretisch könnte man die Rennen sogar in Echtzeit fahren, in der Praxis wird man aber eher zum verkürzten Grand Prix greifen. Vollauf realistisch wurde der Ablauf des Rennwochenenes gestaltet. Sämtliche Freie Trainings können gefahren werden, auch das Qualifying entspricht dem echten Format. Und wer es in die Top-Drei schafft, der kann sich auch vor der Pressekonferenz nicht drücken.

Aber auch wenn’s nicht so läuft, sollte man sich den Fragen der Journalisten stellen, schließlich hat – wie auch real – der Umgang mit Medien auch Einfluss auf den Karriereverlauf.

Um den Realismus zu erhöhen, ist natürlich ein Lenkrad – z.B. das Logitech G27 - unumgänglich, eine Schalensitz-Konstruktion wie etwa von Playseats verleiht der Sache noch mehr Pep. Wichtig es es, die Realismus-Parameter vor dem Start so zu wählen, dass man sich einerseits nicht mit einer unnötigen Bremshilfe langweilt und andererseits nicht von den anderen Teams überrundet wird.

Eine absolute Empfehlung ist das Einblenden der Ideallinie, da man sonst hoffnungslos verloren ist. Zudem lässt die Ideallinie durch Farbänderungen von Grün auf Rot auch wissen, wenn man zu schnell dran ist.

Auf manuelles Schalten sollte man zumindest zu Beginn ebenso verzichten wie auf das Ausschalten der Traktionskontrolle oder des Antiblockiersystems, fortgeschrittene Spieler können hier dann Feinjustieren und sich langsam Steigern.

Ganz wesentlich ist dann noch die Kameraposition. Die realistischste Position – aus Sicht des Piloten – ist zugleich die mit Abstand schwerste. Kaum zu glauben, dass die Piloten nicht mehr sehen. Zum einen stört die mittig angebrachte Antenne, zum anderen muss man viele Kurven blind Einlenken, nur für absolute Vollprofis geeignet.

Der beste Kompromiss zwischen dieser Ansicht und der komplett unrealistischen Draufsicht ist die auf der Lufthutze angebrachte Kamera. Diese Perspektive ermöglicht gute Übersicht, vermittelt aber dennoch genug Realismus.

Das Freie Training dient zunächst einmal dazu die Strecke kennenzulernen und zu erfahren, wo man sich im Vergleich zur Konkurrenz – und vor allem zum Teamkollegen – einreiht. Nach dem Qualifying findet man sich hoffentlich auf einer guten Startposition wieder, im Getümmel sollte man dann nicht zu offensiv fahren um das Spoilerwerk nicht zu beleidigen.

Die Reifenregel wurde bei F1 2010 auch umgesetzt, wer mit der weichen Mischung startet, muss im Lauf des Rennens auf die härtere wechseln und umgekehrt. Red Bull Racing hätte bei meiner Simulation des Saisonfinales jedenfalls keine Freude mit mir gehabt. Nicht nur, dass ich als Sebastien Vettel nicht über Startplatz zehn hinausgekommen bin, hab ich am Start auch noch Michael Schumacher abgeschossen…

Wer den Titel geholt hat, kann ich leider nicht sagen, ich hab vorher den Reset-Knopf gedrückt…

Fazit: F1 2010 ist die derzeit beste F1-Simulation auf dem Markt, zahlreiche Schwierigkeits-Parameter ermöglichen ein je nach Können individuelles Setup des Spiels. Die Grafik der Autos und der Strecke ist sensationell, auch der Sound kommt nicht zu kurz. Die Zeit vergeht in Windeseile und sollten Sie 2011 kurzfristig ein Engagement in der Königsklasse bekommen, kennen Sie die Strecken dann bereits wie im Schlaf…

F1 2010 von Codemasters ist im gut sortierten Fachhandel zu Preisen von ca. 60,- Euro erhältlich.

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