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Rallycross Fuglau: Bericht
Foto: Harald Lindtner

Hitzeschlacht im Waldviertel

Umjubelte Heimsiege gab es beim internationalen MTL Rallycross von Fuglau bei Horn. Nicht nur dank des Wetters ging es im Waldviertel heiß her, auch auf der Rennstrecke wurden spannende Rennen ausgefahren. Josef Strebinger lässt Österreicher jubeln. Erster Supercar-Sieg für Südtiroler Werner Gurschler. Melker Nachwuchspiloten holen das Doppel.

Bei sommerlichem Badewetter ging das zweite MTL Rallycross von Fuglau über die Bühne. Dank der österreichischen, der tschechischen und der slowakischen Rallycross-Meisterschaften waren viele internationale Piloten ins Waldviertel gekommen, in fast allen Klassen entwickelten sich so „Länderspiele“ mit engen Duellen. In der Mittagspause fuhr Ringbesitzer Max J. Pucher und Paralympics-Star Reini Sampl einige heiße Showrunden mit ihren Pantera-Rallycross-Prototypen.

Supercars
In der Königsklasse der Supercars war schon der Samstag an Dramatik nicht zu überbieten. Im zweiten Vorlauf kam es auf der Ziellinie zu einer folgenschweren Kollision zwischen dem Slowaken Jan Beckert (Citroën DS3) und dem Oberösterreicher Alois Höller (Ford Fiesta). Für Höller war das Rennwochenende beendet – der Traum vom Heimsieg somit geplatzt. „Es war ein harter Einschlag in die Betonleitwand, morgen werde ich es sicher am ganzen Körper spüren. Jetzt müssen ich und mein Team den Wagen wieder aufbauen“, gab sich der Rekordmeister kämpferisch. Den ersten Sieg in Österreich holte sich der Südtiroler Werner Gurschler (Ford Fiesta) der nun auch der heißeste Anwärter auf den Titel in Österreich ist. „Ich hätte am liebsten mit Alois um den Sieg gekämpft, über den ersten Sieg freue ich mich natürlich“, so der sympathische Südtiroler.

Super 1600
Mit Dominik Senegacnik (Skoda Fabia) war erstmals in dieser Saison Österreichs EM-Star bei einem Rennen vertreten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten drehte der Freistädter am Sonntag richtig auf, holte zwei Laufsiege und musste sich im Finale Jan Ratajsky (CZE, Skoda Fabia) um den Wimpernschlag von 24 Tausendstelsekunden geschlagen geben. „Wir waren unmittelbar vor dem Rennen in Ungarn testen und haben ein gutes Setup gefunden. Jetzt freue ich mich schon auf den nächsten EM-Lauf in Schweden“, so Senegacnik.

Super Touring Cars über 2.000 ccm
Dem ersten Vorlauf drückte Patrick Eigenbauer seinen Stempel auf. Der Niederösterreicher im heckgetriebenen VW Polo war um mehrere Sekunden schneller als seine Gegner – ein Gesamtsieg schien so nur Formsache. Im zweiten Vorlauf touchierte Eigenbauer, auf dem Weg zur nächsten Bestzeit, einen Reifenstapel. Durch die Wucht des Aufpralles zog sich Eigenbauer neuerlich eine Schulterverletzung zu – die Rallycross-Familie wünscht eine schnelle Genesung. Ab diesem Zeitpunkt nahm Karl Schadenhofer die Favoritenrolle an und stellte seinen VW Polo auf die Pole Position im Finale. Dort passierte dem mehrfachen Staatsmeister ein Frühstart, durch die daraus resultierende doppelte Jokerlap fiel Schadenhofer noch hinter Tomas Michal (CZE, VW Polo) zurück.

Super Touring Cars bis 2.000 ccm
Josef Strebinger (VW Polo) war in der MJP-Arena in Fuglau der schnellste Mann bei den Tourenwagen bis 2 Liter Hubraum. Nur im zweiten Qualifikationslauf musste er sich mit Platz sieben begnügen. „Unser Tempo ist wirklich sehr gut, das Auto liegt hervorragend und ist schön zu fahren. Nur mit der Funkverbindung hatte ich an diesem Wochenende ein Problem“, jubelte ein sichtlich zufriedener Puchberger. Roman Castoral (CZE, Opel Astra) hatte diesmal keine Chance, konnte aber mit Rang 2 wichtige Punkte in der Meisterschaft mitnehmen. Dominik Vitek im Honda Civic Type R wurde als zweitbester Österreicher guter Vierter vor seinem Honda-Markenkollegen Melvin Alic aus Persenbeug. ?

Super Touring Cars bis 1.600 ccm
„Ich denke, wir haben das Unglück für heuer aufgebraucht. Ich bin echt zufrieden, wie es an diesem Wochenende läuft“, war Florian Brandl (Peugeot 206) in der Mittagspause noch sichtlich glücklich. Er war der einzige Österreicher, der in dieser Klasse mit den schnellen Tschechen und Ungarn mithalten konnte. Brandl war stets im Spitzenfeld zu finden. Just im Semifinale schlug der Defektteufel wieder zu, Brandls Peugeot stand nach einem Motorschaden sogar kurz in Flammen. Den Sieg holte sich Jiri Cermak aus Tschechien in einem ultraschnellen Honda Civic. Richard Förster (VW Polo) wurde als Zehnter bester Österreicher.

National 1600
Ein langes Wochenende hatten die beiden Serienklassen des österreichischen Championats. Am Samstag und am Sonntag wurde jeweils ein kompletter Renntag gefahren. Noch ein Novum: Trotz der engen Rennen waren sowohl am Samstag als auch am Sonntag dieselben drei Piloten am Stockerl. Marcel Strobl (Citroën Saxo) aus St. Leonhard am Forst war wie schon beim Rennen im Mai der Beste. Bemerkenswert waren dabei die immer hervorragenden Starts. „Ich weiß selbst nicht, was ausschlaggebend war, ich war einfach sehr motiviert, es hätte nicht besser laufen können“, strahlte der 16-Jährige. Platz 2 holte Wolfgang Schwarzmüller (Peugeot 106). Bei freier Fahrt war auch Lukas Wilhelm (Suzuki Swift) ein schneller Mann, der Maturant steckte aber zu oft im Verkehr und musste sich so mit zwei dritten Plätzen begnügen.

Peugeot 206 RX-Cup
„Es war die Revanche für das letzte Rennen. Am Samstag habe ich mich gar nicht so gut gefühlt, heute hat auch das Gefühl gepasst. Danke an mein Team, ich bin sehr zufrieden“, freute sich der Melker Marcel Aigelsreiter – der im Markenpokal beide Rennen gewinnen konnte. Beim letzten Rennen im Mai gab es noch eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Lukas Woldrich – der Pöchlarner wurde am Sonntag starker Zweiter und gewann drei von vier Qualifikationsläufen – trotz Problemen mit dem Schaltgestänge. „Ich wundere mich selbst, dass ich so gut mitfahren konnte“, kratzte sich der Vizemeister aus dem Vorjahr auf dem Kopf. Der 14-jährige Alexander Strobl stand nach zwei schwierigen Rennwochenenden nun gleich doppelt auf dem Stockerl. „Diesmal hat alles gepasst“, jubelte der kleine Bruder von Marcel. Der Kirnberger Michael Zwanowetz holte am Samstag ein weiteres Stockerl.

RWD-Cup und Histo-RX
Maximilian Pieber war mit dem BMW E36 Compact der einzige Starter bei den Hecktrieblern – er wurde in das Feld der historischen Rallycross-Autos eingegliedert. Die Histo-RX-Klasse gewann Erich Hösel in einem wunderschönen VW Golf I GTi.

Tschechische Rahmenserien
In Summe waren beim MTL Rallycross von Fuglau noch acht weitere Rahmenserien am Start, der Sieger bei den historischen Rennwagen bis 1,6 Liter Hubraum war Vaclav Nakladal (VW Polo). Die National 1600 der nördlichen Nachbarn ist ähnlich umkämpft wie das österreichische Pendant. Vladislav Bernatik (Renault Twingo) gewann mit weniger als einer halben Sekunde Vorsprung auf Lukas Krotil (Suzuki Swift). Im CZ-Cup über 1,6 Liter Hubraum war Jiri Kazil (Skoda Fabia) der Beste. Die Klasse bis 1,6 Liter Hubraum ging an Marek Micik (Skoda Felicia), bis 1,4 Liter Hubraum wurde zur sicheren Beute für Petr Micik (Skoda Fabia). In der Kategorie CZ N1600+ holte Milan Kostolansky (Citroën Xsara) den Sieg. In der CZ N1600 war Jan Sedlak (VW Polo) der Schnellste, Jan Raab (Skoda Fabia) in der CZ N1400. Den Skoda-Markenpokal gewann Martin Najman (Skoda Citigo).

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