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Pirelli in der Formel 1

Erfolgsfaktor Pirelli

Pirelli ist seit 1897 im Motorsport vertreten, 2011 feierten die Italiener ihr Comeback in der Formel 1. Wir werfen einen Blick auf die erfolgreiche Geschichte von Pirelli in der Königsklasse.

Pirelli ist alles andere als ein Newcomer in der Formel 1, die italienische Premiummarke feiert 2011 einmal mehr ein Comeback in der Königsklasse des Automobilrennsports. Wie wohl keine andere Reifenmarke hat Pirelli seine Wurzeln tief im Motorsport. Bereits 1897 belieferte Giovanni Battista Pirelli (Bild links) die Fahrer von Motorradrennen mit Reifen.

Der erste offizielle Motorsport-Wettbewerb war das legendäre Straßenrennen Paris-Peking im Jahre 1907. Damals errang Prinz Scipione Borghese mit seinem Itala den Sieg – auf Pirelli Reifen. Über eine Distanz von 17.000 Kilometern musste die Pneus nur vier Mal gewechselt werden.

Im Jahr darauf kreierte man das heute noch aktuelle Pirelli-Logo mit dem langgezogenen P. Die Italiener wollten sich dadurch von der Konkurrenz unterscheiden und setzten auf hohen Wiedererkennungswert.

In den 1920ern begann Pirelli die Zusammenarbeit mit Alfa Romeo und dominierte bald die Grand Prix Wettbewerbe dieser Ära. Pirelli bereifte Rennwagen wie die Alfa P2-Modelle, gefahren von Piloten wie Antonio Ascari, Giuseppe Campari und Gastone Brilli Peri, dem Gewinner des ersten Weltmeistertitels der Formel 1 im Jahre 1925.

In den 30er Jahren war Pirelli jene Reifenmarke, die im Motorradrennsport den Ton angab, ehe man sich Anfang der 50er Jahre wieder auf die vierrädrigen Boliden konzentrierte. Mit dem Alfa Romeo 158 und 159 und ihren Piloten Nino Farina aus Turin und Juan-Manuel Fangio aus Argentinien gewann Pirelli zwei F1 Titel. Und 1952 errang Pirelli mit Alberto Ascari in seinem 4-Zylinder Ferrari 500 den Sieg der F1 Weltmeisterschaft. Bei sechs Rennen erzielte er sechs Siege.

Aber nicht nur in der Formel 1, auch bei legendären Langstreckenrennen wie den 24h von Le Mans, aber auch prestigeträchtigen Events wie der Carrera Panamericana oder der Mille Miglia gaben Pirelli-bereifte Teams oft den Ton an. 1957 zogen sich die Italiener aus der Formel 1 zurück.

In den 1970ern wagte man den Schritt in den Rallyesport und holte in über 30 Jahren stolze 150 Titel. Nach erfolgreichen Einsätzen in der Formel 2 meldete sich Pirelli in den 1980ern auch wieder in der Formel 1 zurück.

Die Rückkehr erfolgte mit den Boliden des britischen Toleman-Teams. Später fuhren auch Osella, Arrows, Fittipaldi und Minardi die Pirelli Reifen, sowie Prestige-Teams wie Lotus und Brabham. Mit Piquet am Steuer eines Brabham-Boliden errang Pirelli 1985 den ersten Erfolg in Frankreich, 28 Jahre nach Moss.

Benetton gewann mit Pirelli Reifen in Mexiko (1986, Gerhard Berger) und Piquet triumphierte erneut 1991 in Kanada. Dies war der vorerst letzte Sieg für Pirelli bei den F1 Meisterschaften – bis 2011.

Die Rückkehr in die Königsklasse verlangte den Pirelli-Ingenieuren alles ab, schließlich hatte man durch den im Juni 2010 gefassten Entschluss nur wenige Monate Entwicklungszeit. Pro Saison liefert Pirelli stolze 50.000 Reifen für Tests und Rennen an die F1-Teams.

Gefertigt wird das schwarze Gold in der Türkei, wo die geballte Motorsport-Kompetenz der Marke sitzt und auch die Rallye-Reifen produziert werden. Darüber hinaus fertigt Pirelli in der Türkei auch noch 30.000 Reifen für die GP2 und die GP3.

Für die Formel 1 gibt es nicht weniger als vier verschiedene Mischungen plus einem Intermediate- und einem Regenreifen. Damit der Zuseher nicht den Überblick verliert, welche Reifen die Teams verwenden, sind diese mit einem Farbcode gekennzeichnet.

Der Pirelli-P-Zero-Schriftzug in Silber weist auf die harte Mischung hin, weiß steht für medium, gelb für weich und rot für superweich. Bei Regen kommen der Intermediate-Reifen (hellblau) sowie der Regenreifen (orange) zum Einsatz.

Dass Pirelli seine Hausaufgaben mit Bravour gelöst hat, zeigte der Saisonauftakt in Melbourne, wo Sebastian Vettel im Qualifying auf Anhieb die schnellste jemals in Melbourne gefahrene Zeit in den Asphalt brannte - knapp vier Zehntel schneller als 2010 - und auch das Rennen ohne Probleme über die Bühne ging.

Weitere Infos: Pirelli in der Formel 1

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