Diverses

motorline.cc: Raimund, welche Rakete wirst du bei der ŠKODA Rallye Liezen zünden, den ŠKODA Fabia R5 oder den VW Polo R WRC?
Baumschlager: Den VW Polo R WRC.

motorline.cc: Hieß es nicht ursprünglich, es seien drei Einsätze im Polo R WRC geplant? Die sind mit Wechselland, Schneebergland und Weiz aber schon absolviert.
Baumschlager: Stimmt schon. Aufgrund der aktuellen Konstellation - ich liege in der Meisterschaft zurück, der Rückstand ist aber aufholbar - hat mein Hauptsponsor Porsche Austria etwas am Budget-Rad gedreht und den Polo nochmals freigegeben.

motorline.cc: Das war also nicht deine Entscheidung?
Baumschlager: Nein, ich sehe mich als ŠKODA-Fahrer und der Fabia R5 (Bild unten) ist ja schon fast so etwas wie ein Teil von mir. Aufgrund der Tatsache, dass der Meisterschaftsführende Hermann Neubauer ein WRC fährt und es Gerüchte gibt, dass der derzeit Zweitplatzierte Niki Mayr-Melnhof auch noch eines aus dem Hut zaubern könnte, bin ich mit der Entscheidung aber nicht unzufrieden.

motorline.cc: Wie sähe es aus, wenn du bei der ŠKODA Rallye Liezen gut abschneidest und deine Meisterschafts-Chancen vor dem Finale im Waldviertel noch intakt sind?
Baumschlager: Frag' mich das bitte nach Liezen. Theoretisch ist alles möglich, auch gar kein Antreten, sollte mein Rückstand rechnerisch unaufholbar sein.

motorline.cc: Du liegst derzeit auf Platz drei mit 14 Punkten Rückstand auf den führenden Hermann Neubauer. Bei zwei Siegen in den letzten beiden Rallyes und gutem Abschneiden in den Powerstages kannst du es sogar noch aus eigener Kraft schaffen...
Baumschlager: Genau das ist mein Ziel. Bei der ŠKODA Rallye Liezen lautet meine Devise daher voller Angriff.

motorline.cc: Wieso lief es in deinen drei letzten ORM-Auftritten nicht rund?
Baumschlager: Beim Rennen im Wechselland musste ich mich ans Gerät gewöhnen, kämpfte dabei auch noch mit starkem Regen und teils richtig schlechter Sicht. Der zweite Platz hinter dem fehlerlosen Hermann Neubauer ging daher in Ordnung. Im Schneebergland sind wir aufgrund eines falschen Eintrages im Schrieb abgeflogen, und in Weiz hat mir ein Stein zu Beginn von SP 13 den hinteren Bremskreis demoliert. Mit der Vorderbremse allein konnte ich dann noch irgendwie den zweiten Platz retten.

motorline.cc: Ohne den Abflug könntest du in Führung liegen...
Baumschlager: Klar, man muss nicht alles gewinnen, aber null Punkte in einem Rennen sind angesichts der starken Gegner Gift, Streichresultate gibt es ja keine. So eine Saison muss man auch einmal hinnehmen, aber die ŠKODA Rallye Liezen würde ich trotzdem gern problemfrei über die Bühne bringen.

motorline.cc: Gibt es schon Pläne für 2018?
Baumschlager: Aufhören will ich auf keinen Fall, dafür bin ich noch zu jung (lacht). Ob ich wieder in der ORM antrete, wird von den Rahmenbedingungen abhängen, sprich: ob weiterhin WRC zugelasen sein werden. Da definitiv kein Fabia WRC in Planung ist, könnte es sein, dass sich ŠKODA aus der Meisterschaft zurückzieht und mich im Fabia R5 an dem einen oder anderen internationalen Lauf teilnehmen lässt. Das wird aber alles nach Saisonende besprochen werden.

motorline.cc: Ein Rückzug ins Geschäftsleben ist also keine Option?
Baumschlager: Keine freiwillige. Natürlich liebe ich meine Firma BRR und statte damit ja einige erfolgreiche Piloten mit ŠKODA Fabia R5 aus, unter anderem Marijan Griebel, Dominik Dinkel, Fabian Kreim und Norbert Herczig. Auch ist das Testen und an den Setups feilen mit meinem Techniker Walter Illmer keine Arbeit, sondern ein Vergnügen, aber ganz ohne den Nervenkitzel eines Wettbewerbs würde mir echt etwas fehlen.

motorline.cc: Apropos ŠKODA Fabia R5: Motorrad-Star Matthias Walkner wird in einem solchen in Liezen als Pilot des Vorausfahrzeugs (Nr. 0) an den Start gehen. Ein R5 als Vorausauto ist eine starke Ansage, wie schätzt du Walkners Potenzial ein?
Baumschlager: Der Bursche ist ein waschechter Racer und hat das im Griff. Ich bin sicher, dass er dem Publikum eine gute Show bieten und meinen Fabia trotzdem heil ins Ziel bringen wird.