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Alles über Felgen
ALCAR

Bestandteile, Aufbau, Begriffe und Technologie

Ihr plant gerade den Kauf neuer Räder für euer Auto und seid daher zum ersten Mal mit Begriffen wie Einpresstiefe, Maulweite oder Lochkreisdurchmesser in Berührung gekommen? Nun ist die Verwirrung groß? Keine Sorge: Wir helfen euch weiter. Hier findet ihr alles zu den unbesungenen Helden unserer Autos: den Felgen.

(Advertorial)

Ganz grundsätzlich können wir zwei, beziehungsweise drei Arten von Felgen unterscheiden: Stahl-, Alu- und Hybrid-Felgen. Ihre Funktion – also die Verbindung zwischen Auto und Reifen herzustellen, ist exakt die selbe. Sonst unterscheidet sie aber vieles.

Stahlfelgen:

Aufbau:
Stahlfelgen bestehen aus zwei Teilen, die im Laufe der Produktion miteinander verschweißt werden: der Radschüssel und dem Kranz.

Eigenschaften:
Sie sind die robustete Felgenart. Nicht nur tragen sie bei Berührungen (zum Beispiel mit Gehsteigkanten) weniger leicht Schäden davon, diese lassen sich auch einfach reparieren. Zur Not auch schlicht mit einem Hammer, mit dem eine Delle wieder ausgeklopft wird. Zudem sind sie in der Regel die günstigste Variante ein Auto mit Rädern auszustatten.

Nachteile:
Vor allem die Optik. Durch ihre recht vollflächige Ausführung und das typische Schwarz wirken sie wenig edel. Ein Manko, dass sich mit Radzierkappen aber leicht schmälern lässt. Der Mythos, dass Stahlfelgen übrigens zwingend schwerer sind als Alu-Räder stimmt heute nicht mehr unbedingt.

Alu-Felgen

Aufbau:
Die meisten Alufelgen werden in speziellen Formen gegossen, sind also im wahrsten Sinne „aus einem Guss“. Danach wird sie lackiert um ihr ihren jeweiligen, finalen Look zu verpassen und sie vor Umwelteinflüssen zu schützen. Im besonders hochpreisigen Segment gibt es zudem sogenannte Schmiedefelgen. Hier kommen statt nur einem, mehrere Guss- und Pressvorgänge zur Anwendung, um die Felge in ihre finale Form zu bringen.

Eigenschaften:
Durch die Gussproduktion können deutlich filigranere Formen erreicht werden, als bei Stahlfelgen. Zudem erlaubt die Lackierung, in Kombination mit weiteren Verfeinerungsarbeiten wie einer Politur, ganz besondere und interessante Looks.

Nachteile:
Aluminium ist viel weicher als Stahl, daher können entsprechende Felgen auch entscheidend leichter verformt, also beschädigt werden. Ist der entsprechende Aufprall hart genug gewesen, um die Grundkonstruktion der Felge zu beschädigen – gibt es also Risse oder Brüche – ist sie in der Regel nicht mehr zu retten und auf jeden Fall so nicht mehr verkehrssicher. Die „richtigen“ Alu-Felgen können allerdings entgegen der verbreiteten Meinung auch problemlos im Winter gefahren werden: Entsprechende Schutzlackierungen bewahren sie sicher vor dem aggressiven Salz und Dreck winterlicher Fahrbahnen.

Hybridfelgen

Aufbau:
In ihrem Kern sind Hybridfelgen Stahlfelgen, die aber durch eine spezielle Lackierung und ein „luftigeres“ Design die Design-Vorteile einer Alu-Felge ebenso mitbringen.

Eigenschaften:
Mehr oder minder das Beste aus zwei Welten: Hybrid-Felgen sind ebenso hart im Nehmen wie Stahlfelgen, sehen aber auch ohne Radzierkappen, die einem ja gerne mal davonfliegen können, deutlich hübscher aus.

Nachteile:
Auch hier ordnen sich Hybrid-Felgen irgendwo zwischen Stahl- und Alurädern ein. Sie können nicht ganz so filigran wie Alufelgen gestaltet werden, sind dafür aber auch nicht so teuer. Trotzdem sind klassische Stahlräder natürlich immer noch günstiger.


Randnotiz:
Um mehr zum Design- und Entstehungsprozess von Alufelgen zu erfahren, lest jetzt unseren Artikel "Die Geburt einer Felge"!


Begrifflichkeiten und Bestandteile einer Felge:
Will man die passende Felge für sein Auto finden (und dabei nicht einfach nehmen, was einem der Fahrzeug-Hersteller eben anbietet), sollte man einige Begriffe kennen. Hier ein Überblick:

Lochkreisdurchmesser/Lochanzahl
gibt an, in welchem Durchmesser die Montagebohrungen an der Radnabe des betreffenden PKW bzw. wie viele angebracht sind.

Mittenlochdurchmesser
Wie der Name schon sagt beschreibt diese Dimension den Durchmesser des Mittellochs, der in der Regel mit einer Radnabenkappe nach außen hin abgedeckt werden kann. Um hier flexibel zu bleiben, verwenden manche Hersteller wie etwa AEZ sogenannte Reduktionsringe, sodass mit einer Bohrung in der Felge mehrere Mittenlochdurchmesser realisiert werden können (Basic Ring System).

Einpresstiefe
ist die Distanz von der Anlagefläche des Rades zur gedachten Mitte des Rades. Dieses Maß ist sehr wichtig, da es ausschlaggebend für die Lage des Rades am PKW ist. Einfach gesagt: Desto niedriger die Einpresstiefe, desto weiter außen im Radkasten steht das Rad. Mehr dazu, was hier rechtlich erlaubt ist, findet ihr HIER.

Felgenmaulweite
ist der innere Abstand der beiden Felgenhörnen. Die Felgenmaulweite drückt gleichzeitig die Nennbreite der Felge aus.

Hump
Dieser verhindert bei starken Seitenkräften (z.B. Kurvenfahrt) ein Abrutschen des Reifens auf der Felge, und somit einen plötzlichen Luftdruckverlust. Es gibt verschiedene Ausführungen.

Felgenbezeichnungen bestehen sodann aus einer für Nicht-Profis kryptischen Kombination aus vielen diese Bestandteilen. Das sieht dann beispielsweise so aus: 7,5Jx17H2

7,5....Nennbreite (Felgenmaulweite)
J.......Größe d. Felgenhorns
17.....Nenndurchmesser d. Felge in Zoll
H2.... Doppelhump (jeweilige Humpausführung)


Anforderungen und Tests

Eine Felge muss im Laufe ihres Lebens – auch wenn sie nie Bekanntschaft mit einem Bordstein schließt – wirklich viel aushalten. Deswegen werden qualitativ hochwertige Felgen von Anfang an harten und strengen Tests unterzogen. Bei AEZ beispielsweise wird schon in der Design-Phase durch Computersimulationen ein dreistufiger Radspannungstest durchgeführt, und das mit so hohen Belastungen, wie sie im echten Leben eigentlich nie vorkommen. Dennoch wirft natürlich der TÜV am Ende noch einen sehr genauen Blick auf das tatsächliche Rad, bevor es in den Handel darf. Die wichtigsten TÜV-Prüfungen sind:

Biegeumlaufprüfung
Im Umlaufbiegeversuch werden die Seitenkräfte simuliert, die bei Kurvenfahrt das Rad beanspruchen. Jedes Leichtmetallrad wird auf dem Prüfstand mit einem Spannring am inneren Felgenhorn starr aufgespannt und über die Radanschlussfläche mit einem umlaufenden Biegemoment beansprucht.

Abrollprüfung:
In Abrollversuchen wird die Beanspruchung des Rades bei Geradeausfahrt oder Kurvenfahrt simuliert.

Impact Test:
Dieser Test simuliert den Kontakt mit einer Bordsteinkante. Hierbei wird mit einem keilförmigen Hammer einmal auf die Speiche und einmal auf das Ventil geschlagen.

Fahrversuch:
Beim Fahrversuch wird jedes am Markt befindliche Fahrzeug mit den verschiedenen Rädern geprüft. Hierbei werden Einpresstiefen, Reifen und Auflagen festgelegt.

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