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Schwerathlet

Auch wenn der Porsche Macan in Zuffenhausen liebevoll als "kompakt" bezeichnet wird, ist er ein mächtiges Stück Automobil. Wir fuhren ihn.

Manfred Schulze/mid

Bei Porsche ist der "Tiger" los: Seit Frühjahr steht der Macan (im indonesischen: Tiger) nun bei den Händlern. Auch wenn der Edel-Sportler fürs Gelände längst nicht so dick aufträgt, die Formensprache passt dennoch zum großen Bruder Cayenne.

Die Front ist ähnlich, allerdings umschließt die Haube die Hauptscheinwerfer und reicht bis zu den Radeinhausungen. Porsche nennt den Macan "Kompakt-SUV", für den 4,68 Meter langen und fast zwei Meter breiten Kraftprotz eine Untertreibung.

Porsche setzt auf Leichtbau - Motorhaube und Heckklappe sind aus Aluminium -, hochfeste Leichtbaustähle, Interieur zum Teil aus Magnesium. Trotzdem fährt kein Macan mit weniger als zwei Tonnen auf der Straße, voll beladen können es auch 500 Kilo mehr sein - wenn schon Sportler, dann muss es offenbar ein Schwerathlet sein.

Die Gestaltung des Inneraums, der sich je nach Geldbeutel und Geschmack individualisieren lässt, ist selbst in der Basisversion höchst komfortabel, etwa mit der elektrischen Sitzverstellung oder den umfangreichen Programm an Satelliten am Lenkrad. Wer möchte, kann von hier aus die serienmäßige Siebengang-Automatik auch manuell per Fingertip schalten. Das Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht die Wahl.

Zwei Sechszylinder-Benziner mit 250 kW/340 PS und 294 kW/400 PS sorgen für enorme Agilität bei bestem Porsche-Sound. Für den Test allerdings kam der Macan Diesel S zum Einsatz, der zwar "nur" 190 kW/258 PS leistet, dafür aber mit einem enormen Drehmoment aufwartet.

Die Geräuschkulisse im Inneren ist für einen Diesel angenehm leise und vibrationsarm - es gibt durchaus Benziner, die mehr von sich hören lassen als die Porsche-Maschine. Beim Kick-Down freilich röhrt es grimmig, die Drehzahl und Tacho-Anzeige schießen nach oben.

Es dauert zwar eine gefühlte halbe Sekunde, bis nach dem Druck aufs Pedal der Tiger aus dem Tank gelassen wird, aber dann drückt es in die Polster. Bremsen? Auch kein Problem. Selbst auf den Haarnadelkurven der Pass-Straßen packen die Scheibenbremsen fest zu - wer ordentlich dazu zahlt, der kann auch die noch besseren und völlig fading-freien Keramik-Carbonbremsen ordern.

Dazu kommt praktisch alles, was die Technik an elektronischen Fahrhilfen zu bieten hat und ein von Porsche gut abgestimmter, ebenfalls elektronisch geregelter Allradantrieb. In der Regel geht die Hauptkraft auf die Hinterachse, aber wenn ein Rad oder eine Achse durch die Griffigkeit des Untergrundes oder durch die Fahrsituation aus der Norm gerät, wird sofort eingegriffen.

Für den Fahrer sind dazu auf der Mittelkonsole eine ganze Reihe von Programmen wie "Sport", "Sport+" oder "Off Road" abrufbar. Dazu gibt's auf Wunsch eine Zusatz-Taste für die Dämpfung, durchaus nützlich, auch wenn die Straßenlage ohnehin schon Porsche-Format hat - ermöglicht durch langen Radstand, sehr breite und große Reifen (18 Zoll vorn, 19 Zoll hinten) sowie einem tiefen Schwerpunkt.

Wer zudem die aufpreispflichtige Luftfederung bestellt, kann seinen Macan im Gelände noch 32 Milimeter nach oben liften - und damit die Bodenfreiheit erhöhen.

Auch wenn Porsche den Sportler betont: Der SUV ist neben allem sportlichen Komfort durchaus in der Lage, auch abseits von Straßen eine gute Figur zu machen. Die Schotterpisten im Atlasgebirge, natürlich von der Werks-Crew vorher für den Test ausgewählt, machten dem solide ausgelegten Fahrwerk überhaupt keine Probleme, trotz der Querrinnen und mittelgroßen Brocken.

In kritischen Situationen auf der Straße übersteuert der Macan leicht, doch dann ziehen die Assistenzhelfer sofort alles wieder in die rechte Spur. Bei ausgeknipsten ESP-Helferlein wird es somit vergnüglich.

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