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Wüster Test

Bevor der neue Audi Q7 zum Händler rollt, werden Vorserienmodelle in der Wüste Namibias getestet. Wir waren auf der Abnahmefahrt dabei.

Michael Specht/mid

Dringt noch Staub in den Innenraum? Arbeiten Lüftung und Klimaanlage einwandfrei? Stimmen Gesamtkomfort und das Geräuschniveau? Es sind letzte Feinheiten, die Audis Entwickler und Ingenieure noch auf dem Zettel haben. Viel Zeit für Änderungen bleibt ihnen nicht. In weniger als drei Monaten wird der neue Q7 beim Händler stehen.

Dass er bereits in Topform ist, zeigt das Luxus-SUV auf seiner letzten Abnahmefahrt durch die Sossusvlei-Wüste im südlichen Namibia. Die Bedingungen sind alles andere als schmeichelhaft: Staub, Steine, Sand, Rüttelpisten, rauer Asphalt und 36 Grad im Schatten.

Für Steffen Scheunemann, Technischer Projektleiter, dennoch ideales Terrain, um eventuelle Schwachstellen aufzuspüren. Doch der Q7 tut ihm diesen Gefallen nicht. An jedem Punkt auf der Liste kommt am Ende des Tages ein Haken, das Okay für den sogenannten "SOP", den "Start of Production".

Dafür haben hunderte Ingenieure jahrelang geschuftet. Und schließlich ein Premium-SUV auf die Räder gestellt, dass in vielen Disziplinen der Konkurrenz zeigt, wo die Messlatte derzeit am höchsten hängt - in Ingolstadt. Angefangen beim Gewicht. Der neue Q7 ist mit 1.970 Kilogramm bis zu 325 Kilogramm leichter als sein Vorgänger und damit Bester in seinem Segment.

Ein gewaltiger Schritt. "Wir haben uns praktisch jedes noch so kleine und vermeintlich unwichtige Teil vorgenommen und neu konstruiert", sagt Projektleiter Scheunemann. Aus der Karosserie holte man knapp 100 Kilo, aus den Achsen 67 Kilo, Sitze und Auspuff bringen jeweils 19 Kilogramm. All dies ist positiv auf das Konto Fahrdynamik zu verbuchen.

Kein Wunder, dass sich der Q7 trotz seiner Größe von über fünf Metern überraschend handlich und agil fährt. Als perfekt abgestimmt zeigt sich das Fahrwerk. Selbst fiese Schotterstrecken bringen Audis Dickschiff nicht aus der Ruhe. Der Komfort ist unglaublich. Dazu ist allerdings anzumerken, dass die Testwagen-Flotte mit der optionalen Luftfederung ausgerüstet war. Auch was Abroll- und Windgeräusche angeht, gebührt den Entwicklern großes Lob. So leise fährt manche Oberklassen-Limousine nicht.

Dieses Niveau gilt auch für den Innenraum des Q7. Materialien, Oberflächen und Verarbeitung im Cockpit zeigen deutlich, welch hohen Stellenwert Audi diesem Kapitel beimisst. Hier stimmt alles passgenau auf den Zehntelmillimeter.

Hinzu kommt die neueste Technologie auf dem Gebiet der Elektronik und dem Infotainment. Wie bereits der TT fährt nun auch der Q7 mit virtuellen Analog-Instrumenten, glasklar und bestens abzulesen. Gewöhnen muss man sich allerdings etwas an die senkrechte Stellung des Cockpit-Displays. Normalerweise stehen die Instrumente immer so weit nach hinten wie auch das Lenkrad geneigt ist.

Platzangebot und Raumgefühl sind mehr als großzügig, was man von einem SUV dieser Klasse auch erwarten darf. Zudem verfügt der neue Q7 über einen Radstand von drei Metern. Da dürfen sich sogar Fondgäste über üppige Beinfreiheit freuen.

Auch fürs Gepäck bleibt reichlich Platz. Als Fünfsitzer schluckt der Q7 890 Liter, liegt alles flach, sind es 2.075 Liter. Gegen Aufpreis gibt es wie beim Vorgänger eine dritte Sitzreihe.

Nur zwei Motoren stehen vorerst zur Auswahl. Zur Markteinführung hat der Q7-Kunde nur die Wahl zwischen einem 3-Liter-Diesel mit 200 kW/272 PS und einem 3-Liter-Benziner mit 245 kW/333 PS. Das deutlich höhere Drehmoment liefert mit 600 Nm der TDI, der Benziner erreicht 440 Nm.

Audis Leichtbau-Technologie schlägt sich auch im Verbrauch nieder. Der Benziner (TSFI) soll 7,7 Liter Benzin benötigen, der Diesel auf gar auf nur 5,7 Liter kommen. "Das sind bis zu 28 Prozent weniger im Vergleich zum Vorgänger", sagt Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg.

An den meisten Q7-Heckklappen dürfte daher wohl das TDI-Kürzel kleben, zumindest in Europa. Ende des Jahres will Audi dann nicht nur einen 160 kW/218 PS starken Selbstzünder nachreichen, sondern auch einen Plug-in-Hybrid, genannt Q7 e-tron quattro.

Unter dessen Haube schlägt ein Doppelherz aus V6-Dieselmotor mit 190 kW/258 PS und Elektro-Maschine mit 94 kW/128 PS. Rein elektrisch kann die Plug-in-Version 56 Kilometer bewegt werden. Daraus resultiert letztlich der äußerst niedrige Normverbrauch von 1,7 Liter pro 100 Kilometer (bei zuvor geladener Batterie).

Selbstredend wollen die Ingolstädter Autobauer auch beim Thema Assistenzsysteme die erste Geige spielen. Unter anderem warnt der Q7 künftig vor Radfahrern, wenn die Türen geöffnet werden sollen. Er checkt den Querverkehr beim rückwärts Ausparken, er rangiert selbstständig einen Anhänger in die Parklücke und er fährt teilautonom im Stop&Go-Verkehr.

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