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My Castle

Der neue Discovery Sport fügt sich in Sachen Design perfekt in die Land Rover-Familie ein. Seine Qualitäten testen wir anhand des 180-PS-Diesels.

Jutta Bernhard/mid, Rudolf Huber/mid

Sein Name ist zwar etwas irreführend, denn als Sportmodell des normalen Discovery taugt der hochbeinige und mit glatten, appetitlichen Formen ausgestattete Land Rover Sport eher nicht.

Bei Land Rover steht die Bezeichnung "Sport" nämlich für die kompaktere Variente des Modells ohne den Namenszusatz.

Wofür er sehr wohl taugt, sind lange, komfortable Ausfahrten auf der Autobahn, Kraxeleien in üblem Geläuf oder sicheres Vorankommen auf Eis und Schnee.

Ein bisschen hochherrschaftlich fühlt man sich aber tatsächlich im Sport-"Disco", das liegt an der hohen Sitzposition, die für eine gute Übersicht nach vorne und zur Seite sorgt - und für hinten ist sowieso die Elektronik zuständig.

Die Sitze sind nicht unbedingt für kräftige Landedelmänner, sondern eher für schmalere Figuren gedacht, die finden auch den passenden Seitenhalt. Die Kopffreiheit ist groß, die Beinfreiheit auf der verschiebbaren Rückbank ebenso. Eher eng geht es auf den optionalen Sitzen sechs und sieben zu - bei 4,59 Meter Gesamtlänge nicht überraschend.

Wer mit fünf Plätzen auskommt, darf sich dagegen über fürstliche Verstau-Möglichkeiten freuen. Das Kofferraumvolumen bis unter die Laderaumabdeckung liegt bei 541 Liter, wer bis zum Dach aufstockt, bringt rund 1.000 Liter unter. Und maximal lassen sich bei einer Zuladung von bis zu 700 Kilo 1.698 Liter verstauen - ein guter Wert.

Der Sport-Discovery fühlt sich innen sehr angenehm an, die hochwertigen Materialien erfreuen die Sinne. Die Bedienung von Touchscreen, Schaltern und Hebeln ist nach kurzer Eingewöhnungsphase problemlos zu schaffen, wie überhaupt der Umgang mit dem feinen Briten sehr entspannt vor sich geht und entspannend wirkt.

Wer auf der Autobahn reist, wird mit geringen Innengeräuschen und einem sanften Fahrwerk verwöhnt. In schnellen Kurven wünscht man sich manchmal eine etwas direktere Lenkung.

Die elektronische Stabilisierung greift rechtzeitig ein, wenn es der Gasfuß ein bisschen zu gut gemeint hat. Wenn der Untergrund holprig wird, filtert der Unterbau auch grobe Schläge weg. Beim Rangieren fällt der doch recht große Wendekreis von knapp unter zwölf Meter auf - das bedeutet reichlich Arbeit am Lenkrad.

"Wade Sending" heißt der Assistent, der meldet, wenn die Wasserdurchfahrt übers erlaubte Maß von 60 Zentimeter hinausreicht.

Den wird wohl nicht jeder Discovery Sport-Fahrer unbedingt benötigen, drum steht er in zweiten von vier Ausstattungsstufen "SE" ebenso in der Aufpreis-Liste wie die Verkehrsschild-Erkennung, ein Notbrems-Assistent, die Fernlicht- und Totwinkel-Überwachung, der Park- und Spurhalteassistent, HD-Surround-Kameras und Sensoren für die Scheinwerfersteuerung zur Verfügung.

Dank diverser Fahrprogramme kann man den Discovery Sport auf Knopfdruck auf den jeweiligen Untergrund einstellen, das Angebot reicht von Normal und Gras/Schotter/Schnee über Schlamm und Sand bis zu Dynamic, wenn es etwas flotter vorangehen soll.

Für den Vortrieb ist der bei Jaguar Land Rover noch relativ neue "Ingenium"-Motor zuständig, der im Testwagen mit Dieselmotor aus zwei Liter Hubraum 133 kW/180 PS bereitstellt.

Er ist eine gute Wahl: läuft kultiviert, zieht gut durch und hat mit den immerhin rund 1,8 Tonnen Lebendgewicht keine große Mühe. Man könnte auch so sagen: Wenn es auch mal ein bisschen flotter zugehen darf, passt diese Maschine besser als die ebenfalls angebotene 150-PS-Version.

Passend ist bis auf eine kleine Anfahrschwäche auch das Zusammenspiel mit der ZF-Neungangautomatik, die bei etwas zurückhaltendem Gaseinsatz beinahe ohne Zugkraftunterbrechung durchschaltet.

Verbrauchswunder darf man sich von dem Selbstzünder im doch ordentlich dimensionierten Land Rover nicht erwarten. Aber der Testdurchschnitt von knapp über acht Liter bleibt absolut im Rahmen.

Insgesamt ist der Discovery Sport ein würdiger Vertreter der angesehenen Land Rover-Familie. Er passt mit seinen Talenten auf der Straße und im Gelände gut ins Modellprogramm und passt auch mit einem Grundpreis von 46.570 Euro (Deutschland: 41.950 Euro) in der Version SE gut zwischen den kleineren Evoque und die größeren Markengeschwister.

Dass sich an dieser Summe beim Kreuzchen-Machen in der Sonderausstattungsliste noch einiges ändern kann, ist klar. Die Neungang-Automatik von ZF etwa schlägt mit 2.550 Euro (D: 2.350 Euro) zu Buche.

Wer richtig viel Ausstattung will, wird in der Extraliste, aber auch bei den Varianten HSE und HSE Luxury fündig. Dann gibt es eine Menge Luxus für eine Menge (mehr) Geld.

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