Rückblick: 50 Jahre Unimog S | 18.04.2005
Ein Raubein wird 50 Jahre alt
Vor 50 Jahren erblickte der Unimog S das Licht der automobilen Welt, die Karriere des Arbeitstieres ist aber noch lange nicht zu Ende.
mid/kosi
Seit 1955 hat der Unimog S - auch bekannt als 404 - als belastbares Arbeitstier unter den Nutzfahrzeugen mit einer Spurbreite von 1,60 Metern sowie einem Radstand von 2,67 Metern speziell bei Militärs verschiedener Länder Erfolge.
Seine typischen Kennzeichen hatten sich bis zu seinem Produktionsende 1980 nicht geändert: vier gleich große Räder, Allradantrieb mit Differenzialsperren, hochgeländegängige Portalachsen und eine kleine Pritsche für den Transport von Lasten und Geräten. Daimler-Benz lieferte mit dem Unimog S einen geländetauglichen Kleinlastwagen mit dem 2,2-Liter-Benzinmotor aus der 220er-Limousine.
Das Sechszylinderaggregat leistete 60 kW/82 PS und sorgte für eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h - fast doppelt so schnell wie die damaligen dieselbetriebenen Lkw. Aufgrund des sinkenden Bedarfs beim Militär ließ Daimler-Benz die Produktion der S-Variante enden, besann sich auf die ursprüngliche Idee des landwirtschaftlichen Fahrzeugs und baute mit dem MB-trac und 425 Varianten für die Land- und Forstwirtschaft sowie der Feuerwehr.
Ende der 80er Jahre erweiterte Daimler-Benz das Unimog-Programm um den U 2450 L 6x6, einen Dreiachser mit einer Motorleistung von 177 kW/240 PS. Kommunale Betriebe bevorzugen die leichte und mittlere Baureihe, die es seit 1992 gibt und im Jahr 2000 durch drei Modelle U 300, U 400 und U 500 erweitert wurde.
Die Erfolgsgeschichte der Unimogs verdankt der Stuttgarter Hersteller allerdings der Maschinenfabrik Gebrüder Boehringer aus dem schwäbischen Göppingen. Denn das Unternehmen ist Vater und Urheber des Vorläufermodells des Geburtstagskindes Unimog S.
Im August 1948 wurde das Vehikel in Frankfurt/Main auf der Ausstellung der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft präsentiert und fand trotz des stolzen Preises von rund 90.000,- Schilling großen Anklang. Da der Hersteller der hohen Nachfrage nicht nachkommen konnte, zog er 1951 ins Gaggenauer Werk von Daimler-Benz umzog. Dadurch wurde die Fertigungszahl von 1.000 Einheiten im Jahr 1951 auf 3.800 Stück im Jahr gesteigert.