4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Pick-ups unter sich

In einem Vergleichstest der großen Pick-up Lastesel haben wir den VW Amarok V6 Canyon dem Fiat Fullback Cross gegenübergestellt.

mid/burb

Sowohl der Fiat Fullback als auch der VW Amarok wirken optisch sehr kräftig, wie sich das für einen Pick-up auch gehört, der soll ja ordentlich was wegschaffen können und das auch glaich auf den ersten Blick signalisieren.

Der VW Amarok (Bild oben rechts) sieht im direkten Vergleich aber nochmal bulliger und größer aus. Er wirkt optisch dennoch sehr modern, eher wie ein vergrößerter Pkw, dazu ist er rundherum sehr stylisch gehalten, auffallend sind die eckigen Radläufe. Zahlreiche Designelemente, wie Felgen, Radläufe und Einstiegsleisten in Schwarz, sind dem getesteten Sondermodell "Canyon" vorbehalten. Das ist übrigens auch mit einem Dachbügel samt vier starken Scheinwerfern erhältlich, die am Testwagen aber nicht montiert waren.

Im Innenraum des Amarok V6 Canyon erinnert nichts daran, dass die Passagiere in einem echten Arbeitstier sitzen. Die Ausstattung ist beinahe so hochwertig wie in den VW-Pkw, etwa dank reichlich Klavierlack, Kunstleder und Edelstahl-Pedalen. Dazu gefällt das Bedienkonzept, das ohne großen Schnickschnack und ohne viele Knöpfe auskommt. Auf Navi, Infotainment, Klima oder Sitzheizung muss kein Nutzer eines Amarok Canyon verzichten.

Der Fiat Fullback Cross, der auf dem Mitsubishi L 200 der fünften Generation basiert, wirkt von der Seite ziemlich langgezogen. Über den Radläufen sind Plastikverstärkungen angebracht, die Felgen sind robust, die Einstiegsleisten aus silberfarbenem Aluminium. In Sachen Design steht der Italo-Japaner trotz "Cross"-Aufputz im Schatten des Amarok, zeigt dadurch aber ganz klar seinen Nutzen: Er ist zum Arbeiten geboren.

Die Optik im Innenraum des Fiat Fullback wirkt auch hochwertig, es findet sich ebenfalls Klavierlack in der Mittelkonsole, trotzdem ist er im Vergleich zum Amarok schlichter gestaltet und mit deutlich mehr Plastik versehen. Ist ja klar: Ein Arbeitstier wie er muss auch leicht zu reinigen sein. Der Schalthebel wird optisch wenig attraktiv in einer offenen Schaltkulisse geführt. Ansonsten bietet der Fullback auch ein Navi, Klima, Sitzheizung und alle modernen Vernetzungsmöglichkeiten.

Die Lenkung des VW Amarok ist sehr direkt, der Pilot hat nicht das Gefühl, ein Schiff über die Straßen zu navigieren. Das Fahrwerk ist nahezu perfekt abgestimmt, denn der große Spross von VW Nutzfahrzeuge hoppelt nicht über die Straße wie so viele andere Pick-ups, die wegen ihrer hohen Zulade-Möglichkeiten mit leerer Pritsche stark zum wilden Rodeo-Ritt neigen.

Beim Fahren vergisst man regelrecht das Fahrzeugsegment. Dadurch eignet sich der Amarok auch sehr gut für den Alltag und nicht nur als reiner Lastenesel. Auch im Innenraum sitzt man auf Langstrecken komfortabel.

Der Verbrauch des an eine Achtgang-Automatik und Allradantrieb gekoppelten V6-Motors mit einer Leistung von 150 kW/204 PS und einem maximalen Drehmoment von 500 Nm geht voll in Ordnung, mit einer Tankfüllung kommt man fast 800 Kilometer weit. Schick und praktisch ist das Rollo über der Ladefläche. Bei der Parkplatzsuche machen sich das Gardemaß des VW Amarok und sein großer Wendekreis von 12,95 Meter negativ bemerkbar: In der Stadt einen passenden Parkplatz zu finden, wird zum Lotteriespiel.

Der Fiat Fullback gibt im Gegensatz dazu sehr viel deutlicher den typischen, knackig-harten Pick-up. Die Lenkung wirkt etwas indirekt, so als brauche es eben seine Zeit, bis die Information über die Drehung des Lenkrads bei den Vorderrädern angekommen ist. Die Italiener haben das Fahrwerk aber auch sehr gut abgestimmt. Der Fullback schaukelt sich zwar schon über die Hinterachse auf, aber keinesfalls störend. Die Sitze sind so angenehm gepolstert,dass sich auch der Fullback für längere Fahrstrecken eignet. Der Einstieg wird dem Fullback-Fahrer und -Beifahrer durch einen Haltegriff an der A-Säule erleichtert - beim Amarok geht der Pilot leer aus. Die Einstiegsleiste des Fiat sieht nicht nur stabil aus, sie kann tatsächlich bedenkenlos betreten werden.

Beim Fullback kommt in Sachen Fahrverhalten schon eher die Robustheit durch. Die Automatik ist noch eher alte Schule, sie muss mit fünf Gängen auskommen, die recht deutlich spürbar gewechselt werden. Aber mit 133 kW/181 PS aus einem 2,4-Liter-Diesel ist auch der Fiat-Pick-up sehr gut motorisiert und kommt dank des maximalen Drehmoments von 430 Nm flott vom Fleck. Bei den Preisen spielen die beiden Kontrahenten etwa in der gleichen Liga: Der VW Amarok V6 Canyon ist um 47.076 Euro (Deutschland: 43.891 Euro), der Fiat Fullback Cross um 41.628 Euro (D: 44.387 Euro) zu haben.

Technische Daten Fiat Fullback 2.4L Doppelkabine Cross

Fünfsitziger Midsize-Pickup, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 5.305/1.815/1.834/3.000 mm, Leergewicht: 1.950 kg, zul. Gesamtgewicht: 2.910 kg, Laderaumfläche: 2,23 Quadratmeter, Wendekreis: 11,8 m, Tankinhalt: 75 l.
Antrieb: Reihen-Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 2.442 ccm, Leistung: 133 kW/181 PS bei 3.500 U/min, max. Drehmoment: 430 bei 2.500 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 177 km/h, Normverbrauch: 7,5 l/100 km, CO2-Ausstoß: 196 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Fünfgang-Automatik, Allradantrieb.
Preis: 41.628 Euro (D: 44.387 Euro).

Technische Daten VW Amarok V6 Canyon

Fünfsitziger Midsize-Pickup, Länge/Breite/Höhe/Radstand: 5.321/1.954/1.780/3.097 mm, Leergewicht: 2.027 kg, zul. Gesamtgewicht: 3.080 kg, Laderaumfläche: 2,52 Quadratmeter, Wendekreis: 12,95 m, Tankinhalt: 80 l.
Antrieb: Reihen-Vierzylinder-Turbodiesel, Hubraum: 2.967 ccm, Leistung: 150 kW/204 PS bei 3.000 bis 4.500 U/min, max. Drehmoment: 500 bei 1.250 bis 1.750 U/min, Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h, Normverbrauch: 8,4 l/100 km, CO2-Ausstoß: 233 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Achtgang-Automatik, Allradantrieb.
Preis: 47.076 Euro (Deutschland: 43.891 Euro).

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Einer für alle Fälle

Toyota Hilux im Hänger-Alltagscheck

Der Toyota Hilux ist der ideale Alltagsbegleiter für all jene, die eine Vielzahl von Transportaufgaben zu bewältigen haben - in der gesamten Bandbreite im privaten wie im professionellen Einsatz

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.

Fords Aushängeschild für Inklusion

Goodwood: Ford zeigt den "Very Gay Raptor"

Einfach nur cool, dieses Gefährt: Ford wird bei dem diesjährigen Festival of Speed im südenglischen Goodwood (bis 26. Juni 2022) unter anderem mit dem besonders kräftigen Ranger Raptor-Pick-up der nächsten Generation vertreten sein. Und zwar mit einem ganz besonderen Exemplar.

Limitiert auf 2.500 Exemplare

Der Elfer wird zum Wüstenfuchs

911 Dakar nennt Porsche den ersten und bislang einzigen Offroad-Elfer aller Zeiten. Wer will, kann sogar 170 km/h im Offroad-Modus fahren.

Limitierter Retro Defender zum 75ten

Land Rover Works V8 ISLAY EDITION vorgestellt

Land Rover Classic präsentiert sein erstes Heritage-Sondermodell. Mit dem Classic Defender Works V8 Islay Edition feiert der britische 4x4-Spezialist seinen 75-jährigen Geburtstag. Die Retroausgabe startet in zwei Karosserievarianten zum Preis ab rund 263.000 Euro.

Preise zum Marktstart bekanntgegeben

Nissan X-Trail startet bei 38.950 Euro

Wie Nissan Österreich heute bekannt gab, startet der neue X-Trail hierzulande zu Preisen ab 38.950 Euro und ist in den fünf bekannten Ausstattungslinien Visia, Acenta, N-Connecta, Tekna und Tekna+ erhältlich.