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Im zweiten Teil unserer Serie erfahren Sie alles über die Modelle von 1945 bis zur heutigen Zeit!

Walter Reburg

  • Hier! finden Sie Fotos der Rolls-Royce-Modelle von 1946 bis 2004!


    Der Zweite Weltkrieg hat die Autoproduktion zum Erliegen gebracht: Rolls Royce war vor allem als Flugzeugbauer tätig. Selbst nach 1945 wurden in der Stammfabrik weiterhin Flugzeuge gefertigt, während für die Automobilproduktion eine neue Fabrik gebaut wurde. Diese entstand in Crewe, wo Rolls Royce die Autos bis zur Übernahme durch BMW fertigen sollte.

    Das Highlight nach dem Krieg war im Jahr 1950 der Produktionsbeginn des Phantom IV, der ausschließlich für Königshäuser und Staatsoberhäupter gebaut wurde – bis 1956 sind so lediglich 18 Stück gebaut worden. Ab 1959 wurde dann der Phantom V gebaut, der auf dem Silver Cloud basierte und von dem bis 1968 immerhin 516 Exemplare entstanden sind.

    Ab 1969 ging dann auf Basis des Silver Shadows der Phantom VI in Fertigung, von dem jedoch in 22 Jahren bis zur Produktionseinstellung 1991 nur 374 Stück gebaut wurden.

    Neben dem Top-Modell gab es ab 1955 als zweite Baureihe auch den Silver Cloud I, der 1959 vom stärkeren Silver Cloud II abgelöst wurde. Erst 1962 wurde mit dem Silver Cloud III auch die Karosserie leicht geändert und die Doppelscheinwerfer eingeführt.

    Diese prägten auch das Erscheinungsbild des bislang erfolgreichsten Rolls-Royce-Modells, dem ab 1965 gebauten Rolls Royce Silver Shadow. Vom Silver Shadow I und II wurden zwischen 1965 und 1981 insgesamt 34.611 Stück gebaut – mehr als von jedem anderen Modell der Marke.

    Aber nicht nur die Limousine erfreute sich großer Beliebtheit, auch zwei Modelle, die von den nunmehr zusammenführten Karosserieschneidereien H.J. Mullinar und Park Ward entwickelt wurden, hatten sich schnell in reichen Häusern eingefunden: die Modelle „two door coupé“ und „convertible“, die 1966 bzw. 1968 gestartet waren und ab 1971 auf den Namen „Corniche“ getauft wurden. Mit dem Corniche Convertible wurde die teuerste Variante, ohne Dach über dem Kopf unterwegs zu sein, geschaffen. Besonders in den sonnigen US-Bundesstaaten Kalifornien und Florida erfreuen sich diese Modelle noch heute größter Beliebtheit.

    Das Corniche-Coupé wurde 1975 von dem von Pininfarina entworfenen „Camargue“ abgelöst. Dieses Modell konnte sich aber nie so richtig in die Herzen der Rolls-Royce-Liebhaber fahren und gilt unter den Enthusiasten als „Outsider“. Zudem war der Camargue mit damals 29.250 Pfund doppelt so teuer wie ein Silver Shadow.

    Im Jahr 1980 lösten der Silver Spirit und dessen Langversion, der Silver Spur, den erfolgreichen Silver Shadow ab. Dabei wurde die Basis des Silver Shadow übernommen und lediglich eine komplett neue Karosserie geschneidert.

    Die beiden Modelle wurden bis ins Jahr 2000 in verschiedenen Ausführungen gebaut. Es gab sogar „Strech-Versionen“, die als „Silver Spur Limousine“ oder „Park Ward Limousine“ vor allem in den USA sehr beliebt waren. In den letzten Jahren wurde der Silver Spirit auch als Silver Dawn verkauft, um den Markt nochmals zu beleben.

    Unter Mithilfe von BMW wurde im Jahre 1998 der erste völlig neue Rolls Royce seit 30 Jahren präsentiert: Der Silver Seraph, unter dessen Haube erstmals ein 5,4 Liter 12 Zylinder von BMW werkte. Bei diesem Modell schreckte vor allem der Mix aus Rolls Royce und BMW viele Stammkunden ab. Die meisten Schalter und Knöpfe stammten nämlich aus dem Hause BMW und waren auch in 7er Reihe und Co zu finden...

    Im Jahr 1999 legte man mit der neuen Version des Corniche noch eine Cabrio-Version nach, die sich im Verhältnis zur Limousine wieder größerer Beliebtheit erfreute, jedoch auch nicht an die Erfolge der 70er Jahre anknüpfen konnte.

    Der größte Schnitt kam aber am 1.1.2003, als der erste komplett unter BMW-Regie entwickelte Rolls Royce das Licht der Welt erblickte und damit auch die Produktion von Crewe nach Goodwood wanderte. Mit dem Phantom präsentierte man zwar eine Luxuslimousine der Extraklasse, die zweifelsfrei den Namen Rolls Royce wieder zurecht trägt, es gibt jedoch noch „Startschwierigkeiten“.

    Die Zielgruppe, die man mit dem neuen Phantom anspricht, ist sehr dünn gesät, der Phantom ist vor allem eine Chauffeur-Limousine. Es fehlt derzeit noch ein kleineres Modell, welches für Selbstfahrer gebaut ist und in die Fußstapfen des Silver Shadow treten kann.

    Auch anhand der Historie von Rolls Royce sieht man, dass sich die Geschichte immer wieder wiederholt: Nach 100 Jahren ist Rolls Royce praktisch wieder am Anfang, es stehen wieder spannende Jahre vor der Türe!

    Nächste Woche lesen Sie in unserem 3. Teil alles über Mythen, Legenden und Rekorden aus dem Hause Rolls Royce!

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