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Battle of Britain

Stärker als Veyron? Ein neuer Anwärter auf den Titel "stärkstes Serienauto der Welt" kommt, völlig unerwartet, aus der Kensington High Street in London.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Sie sitzen also in Ihrem Veyron und schalten bei 320 in die Siebente, da setzt hinter Ihnen jemand den Blinker: Einige Bugatti-Eigner sind in den letzten Tagen angstschwitzend aus diesem Alptraum aufgeschreckt. Denn es gibt ihn - den Herausforderer. Und seine Herkunft könnte kurioser nicht sein.

Die letzten vier Jahrzehnte hat die Firma Bristol Cars de facto mit demselben Modell überlebt, immer wieder runderneuert und unter verschiedenen, meist von den Kriegsflugzeugen entlehnten Namen. Für gewöhnlich wurden Chrysler-V8-Motoren verbaut; die jüngste Ausgabe dieser kommoden Gentleman-Schaukel heißt übrigens Blenheim.

Seit 2004 tut sich aber was bei Bristol: Zuerst wurde das Empire mit einem aerodynamisch geformten (aber laut Werk immer noch "transkontinental-reisetauglichen") Gran Turismo namens Fighter geschockt - benannt nach einem Doppeldecker aus dem 1. Weltkrieg, und mit Viper-V10 unter der Haube. Jetzt legt man, dem Vernehmen nach auf Kundenwunsch, einige Schäuferln nach und flanscht zwei Turbolader an den Zehnzylinder.

Das Ergebnis: 1.012 brake horsepower.

Tally-ho!

Mit 1.036 lb.ft, also circa 1.404 Nm wird das maximale Drehmoment diagnostiziert; unter diesen Umständen wird auf die übliche Viergang-Automatik verzichtet. Das Sechsgang-Schaltgetriebe wird "der Drehmomentcharakteristik angepasst". Das Werk gibt für den 1,6 Tonnen schweren Fighter T genießerisch eine theoretische Höchstgeschwindigkeit von 270 Meilen pro Stunde an, das wären - lassen wir diese Zahl kurz auf der Zunge zergehen - 430 km/h. Allerdings wird die Vmax sicherheitshalber auf "mehr als ausreichende" 225 mph, also ungefähr 360 km/h, beschränkt.

Bristol formuliert die Ziele des Fighter recht unangestrengt: Genauso komfortabel wie alle anderen Autos des Hauses soll er sein, bequemer Gentleman's Express für zwei Personen bis jeweils 2,05 Meter Größe samt Gepäck, nur halt ein bisserl flotter als der "normale" Fighter. Und rennstreckentauglich, falls seine Lordschaft es am V-Day etwas rauchen lassen will. Ein Diffusor am Heck reduziert den Luftwiderstand auf einen Wert von 0,27.

Schonfrist für die Veyron-Clique: Im Herbst 2007 kommt der erste Fighter T voraussichtlich zur Auslieferung, zu einem Preis von 351.931 britischen Pfund, das wären 521.766 Euro.

Bristol - nie gehört?

Hierzulande wurde die Bristol Aeroplane Company im Zuge des 1. Weltkrieges zuerst bei der k.u.k. Armee bekannt, als das Royal Flying Corps mit der F.2 "Fighter" am Himmel auftauchte. Im WK2 verschafften sich dann Flugzeuge wie Beaufort, Beaufighter und Blenheim den gehörigen Respekt.

Nach dem "Friedensausbruch" begann in der britischen Luftfahrtindustrie der Niedergang, bei den Autos dafür der Aufschwung. Bristol partizipierte daran ab 1946, zuerst mittels als Reparation erworbener BMW-Vorkriegsdesigns.

Irgendwann verschwand die Flugzeug-Sparte in der British Aerospace Company, die Autos wurden weiter gebaut, und zwar in sehr kleiner Stückzahl für einen immer exklusiveren Kundenkreis. Der Beaufighter war 1980 immerhin der erste turbo-aufgeladene Serienwagen Großbritanniens. Später gingen ringsum die britischen Autohersteller ein, aber Bristol gibt es noch immer.

Falls auch Sie an einem Fighter T interessiert sind, begeben Sie sich bitte in die Kensington High Street in London W14 8NL, dort hat die Bristol Cars Ltd. ihr einziges Verkaufslokal.

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