AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
GM-Insolvenz

Neustart nach 40 Tagen

Größtes Chapter-11-Verfahren in Rekordzeit durchgezogen – Opel-Verkauf: offenbar noch nichts entschieden, weitere Verhandlungen.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

"Die letzten hundert Tage haben jedermann inklusive uns selbst gezeigt, dass eine nicht für schnelles Handeln bekannte Firma sich sehr schnell bewegen kann“, sagt der alte und neue GM-Chef Fritz Henderson.

Er möchte diesen Schwung jetzt ausnützen, wenn es darum geht, sich wieder auf den geschäftlichen Alltag zu konzentrieren und die Umstrukturierung fortzusetzen.

Das Insolvenzverfahren und der Verkauf der „guten“ Unternehmensteile an eine neue Muttergesellschaft wurde quasi im Schnellgang durchgepeitscht. Jetzt geht das große Köpferollen in Nordamerika weiter, denn 20 Prozent der Beschäftigten in den USA werden ihren Job verlieren.

Es trifft auch die Häuptlinge, denn 35 Prozent der Beschäftigten im höheren Management, das sind ca. 1.300 Personen, werden sich verabschieden müssen: Dazu geht die Trennung von ineffektiven Vertragshändlern weiter. Resümee des alten und neuen GM-Chefs: „’Business as usual’ ist vorbei!“

Der Aufsichtsrat wurde auf Druck der US-Regierung ebenfalls umgekrempelt. Und Obama & Co. werden dem Management weiterhin auf die Finger schauen, denn der amerikanische Staat ist jetzt der Mehrheitseigner.

Die Eigentümerverhältnisse am neuen GM-Konzern:

U.S. Department of the Treasury (Finanzministerium): 60,8 Prozent
UAW Retiree Medical Benefits Trust (Pensions-Krankenkasse der US-Gewerkschaft): 17,5 Prozent
Kanadischer Staat und Provinz Ontario: 11,7 Prozent
„GM alt“: 10 Prozent

Sagen Sie’s Fritz!

Es klingt so offensichtlich: Die Wünsche der Kundschaft sollen in Hinkunft an erster Stelle stehen: „Wenn wir das nicht zusammenbekommen, dann wird auch sonst nichts funktionieren – so einfach ist das“, weiß Fritz Henderson.

Er möchte auch den Wandel des Unternehmens möglichst transparent gestalten und auch den Kontakt mit der verbliebenen Kundschaft aufrechterhalten.

Deshalb wird GM, gemeinsam mit etlichen andere Initiativen auf Twitter etc., ein eigenes „Tell Fritz“-Website starten, wo angeblich jeder Interessierte dem CEO von General Motors die Meinung sagen kann. Die Antwort erfolgt täglich, nimmt Henderson sich vor.

Als ob er sonst nichts zu tun hätte: neben der Verantwortung als „capo di capi“ wird er auch das Nordamerika-Geschäft von GM leiten. Der bisherige Nordamerika-Direktor ist einer der 1.300 freigesetzten Manager…

In den nächsten 18 Monaten sollen 27 neue Modelle auf den Markt kommen, zehn davon in den USA. Auch seltsame Gerüchte tauchen rund um den Konzern auf, so zum Beispiel über den Wechsel der Farbe des GM-Logos von Blau auf Grün. – Wozu? Man weiß es nicht.

Die internationale GM-Aktivität wird von Shanghai aus zentral geleitet. Dazu gehört auch die zukünftige Zusammenarbeit mit Opel/Vauxhall, denn GM wird nur mehr ein Minderheitspartner sein. Aber wer bekommt die Mehrheit?

Wie geht’s bei Opel weiter?

Mit der Magna/GAZ/Sberbank-Gruppe hatte GM bereits ein Abkommen, aber endgültig beschlossen ist offensichtlich noch nichts. Auf diesbezügliche Fragen erklärte der GM-Chef, die Verhandlungen werden auch mit Beijing Auto (BAIC) und der Investmentfirma RHJI fortgesetzt.

Hier ist also aus Sicht von General Motors noch nichts entschieden.

News aus anderen Motorline-Channels:

GM-Insolvenz

Weitere Artikel:

Die Welt-Leitmesse zum Thema Caravan

Gradmesser der Branche: Caravan Salon Düsseldorf

Die Strahl- und Anziehungskraft der größten Leistungs-Show von Reisemobilen, Caravan und Tourismus ist erneut auch durch die 64. Ausgabe – seit 1994 in Düsseldorf – bestätigt worden. Fast 270.000 Besucher – nicht nur aus DACH, Benelux und den weiteren zentraleuropäischen Anrainern, sondern aus 41 Ländern sorgten für die zweitbeste Resonanz in den Hallen am Rhein.

Pirelli P Zero: Jubiläum des sportlichen Reifen

P Zero: „Vorsicht bissig“ seit 40 Jahren

Wenn sich ein Reifen in den Asphalt verbeißt wie die Derivate des Pirelli P Zero, dann klappen die Hot Laps auch auf ungewohnter Piste. Zu Besuch bei Pirelli, inklusive Headquarter, Comer See und Temple of Speed

Super-Test-Sommer 2025 von AUTO BILD Österreich

Werden Sie Testfahrer für ein Sommer-Weekend!

Sechs Testautos stehen bei dieser Fahraktion für die Leser der bekannten Automobilzeitschrit bereit: Erleben Sie ein Wochenende lang eine der Autoneuheiten und berichten Sie darüber in Bild und Text!

BMW i4 M50 & Co fürs Wochenende

Luxus-Elektroautos mieten

Premium E-Autos wie BMW i4 M50, Porsche Taycan oder Audi RS e-tron GT für ein Wochenende mieten. Fahrspaß trifft Nachhaltigkeit.

Grobes Profil, grobe Ergebnisse

All-Terrain-Reifen im Test

Der ÖAMTC nahm acht Modelle genauer unter die Lupe – mit schockierenden Ergebnissen. So fallen die Bremswege auf Asphalt deutlich länger aus als mit Ganzjahresreifen.