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GM-Insolvenz

Neustart nach 40 Tagen

Größtes Chapter-11-Verfahren in Rekordzeit durchgezogen – Opel-Verkauf: offenbar noch nichts entschieden, weitere Verhandlungen.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

"Die letzten hundert Tage haben jedermann inklusive uns selbst gezeigt, dass eine nicht für schnelles Handeln bekannte Firma sich sehr schnell bewegen kann“, sagt der alte und neue GM-Chef Fritz Henderson.

Er möchte diesen Schwung jetzt ausnützen, wenn es darum geht, sich wieder auf den geschäftlichen Alltag zu konzentrieren und die Umstrukturierung fortzusetzen.

Das Insolvenzverfahren und der Verkauf der „guten“ Unternehmensteile an eine neue Muttergesellschaft wurde quasi im Schnellgang durchgepeitscht. Jetzt geht das große Köpferollen in Nordamerika weiter, denn 20 Prozent der Beschäftigten in den USA werden ihren Job verlieren.

Es trifft auch die Häuptlinge, denn 35 Prozent der Beschäftigten im höheren Management, das sind ca. 1.300 Personen, werden sich verabschieden müssen: Dazu geht die Trennung von ineffektiven Vertragshändlern weiter. Resümee des alten und neuen GM-Chefs: „’Business as usual’ ist vorbei!“

Der Aufsichtsrat wurde auf Druck der US-Regierung ebenfalls umgekrempelt. Und Obama & Co. werden dem Management weiterhin auf die Finger schauen, denn der amerikanische Staat ist jetzt der Mehrheitseigner.

Die Eigentümerverhältnisse am neuen GM-Konzern:

U.S. Department of the Treasury (Finanzministerium): 60,8 Prozent
UAW Retiree Medical Benefits Trust (Pensions-Krankenkasse der US-Gewerkschaft): 17,5 Prozent
Kanadischer Staat und Provinz Ontario: 11,7 Prozent
„GM alt“: 10 Prozent

Sagen Sie’s Fritz!

Es klingt so offensichtlich: Die Wünsche der Kundschaft sollen in Hinkunft an erster Stelle stehen: „Wenn wir das nicht zusammenbekommen, dann wird auch sonst nichts funktionieren – so einfach ist das“, weiß Fritz Henderson.

Er möchte auch den Wandel des Unternehmens möglichst transparent gestalten und auch den Kontakt mit der verbliebenen Kundschaft aufrechterhalten.

Deshalb wird GM, gemeinsam mit etlichen andere Initiativen auf Twitter etc., ein eigenes „Tell Fritz“-Website starten, wo angeblich jeder Interessierte dem CEO von General Motors die Meinung sagen kann. Die Antwort erfolgt täglich, nimmt Henderson sich vor.

Als ob er sonst nichts zu tun hätte: neben der Verantwortung als „capo di capi“ wird er auch das Nordamerika-Geschäft von GM leiten. Der bisherige Nordamerika-Direktor ist einer der 1.300 freigesetzten Manager…

In den nächsten 18 Monaten sollen 27 neue Modelle auf den Markt kommen, zehn davon in den USA. Auch seltsame Gerüchte tauchen rund um den Konzern auf, so zum Beispiel über den Wechsel der Farbe des GM-Logos von Blau auf Grün. – Wozu? Man weiß es nicht.

Die internationale GM-Aktivität wird von Shanghai aus zentral geleitet. Dazu gehört auch die zukünftige Zusammenarbeit mit Opel/Vauxhall, denn GM wird nur mehr ein Minderheitspartner sein. Aber wer bekommt die Mehrheit?

Wie geht’s bei Opel weiter?

Mit der Magna/GAZ/Sberbank-Gruppe hatte GM bereits ein Abkommen, aber endgültig beschlossen ist offensichtlich noch nichts. Auf diesbezügliche Fragen erklärte der GM-Chef, die Verhandlungen werden auch mit Beijing Auto (BAIC) und der Investmentfirma RHJI fortgesetzt.

Hier ist also aus Sicht von General Motors noch nichts entschieden.

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