AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Überraschende Wende

Wegen des guten Geschäftsganges: GM nimmt die Sanierung von Opel selbst in Angriff und will mit GAZ ins Russland-Geschäft kommen.

Johannes Gauglica

„Das wäre nicht nur schade, sondern ein Problem“, so Karl-Peter Forsters Antwort beim Grazer Automobil-Forum vor wenigen Tagen auf die Frage nach der Bedeutung eines möglichen Scheiterns des Verkaufes von Opel an Magna.

Der Problemfall ist jetzt eingetreten, und zwar nicht aufgrund eines Einspruches der EU, die ja Bedenken hinsichtlich einer Wettbewerbsverzerrung in Richtung Magna angemeldet hat. Vielmehr hat General Motors selbst sich entschieden, nach monatelangen Verhandlungen den Verkauf abzublasen.

Die Absage kommt fast genau ein Jahr nach dem ersten Hilfsansuchen der Adam Opel AG an den deutschen Staat. Neben der Gruppe Magna/GAZ/Sberbank waren auch die Investmentfirma Ripplewood und Fiat an Opel interessiert.

Mit der russischen Firma GAZ will GM jetzt direkt ins Geschäft kommen, die Hoffnung auf das große Geschäft im Wachstumsmarkt Russland hat man also weiterhin.

GM-Chef Fritz Henderson nennt das Verbleiben Opels beim Konzern „den stabilsten und am wenigsten kostspieligen Ansatz zur Sicherung der längerfristigen Zukunft von Opel/Vauxhall“. In der Zukunft von GM spielt Opel die Rolle des Entwicklungszentrums für Frontantriebs-Plattformen; diese Technologie wollte man nur ungern mit einem Partner wie GAZ teilen.

GM werde der deutschen Regierung und anderen Regierungen demnächst seinen Restrukturierungsplan präsentieren und hoffe auf gefällige Kenntnisnahme, wird Henderson in einem Statement des Konzerns zitiert. Ob diese Kenntnisnahme gefällig sein wird, steht zu bezweifeln.

Kranker heilt Kranken

Henderson ist mit dem Plan des Verkaufes der Europa-Tochter an Magna bereits einmal beim nach dem Konkurs neu formierten Aufsichtsrat abgeblitzt. Jetzt nimmt der selbst noch keineswegs gesunde Konzern die Sanierung des langjährigen „Patienten“ eigenhändig in Angriff.

Aber es gehe rundum aufwärts, sagt Henderson: „Obwohl angespannt, hat die Geschäftslage in Europa sich verbessert. Gleichzeitig hat sich GMs finanzieller Gesundheitszustand innerhalb der letzten Monate deutlich verbessert, das gibt uns Zuversicht, dass der europäische Geschäftszweig erfolgreich restrukturiert werden kann.“

Henderson bedankt sich artig bei der deutschen Regierung für die geleisteten Anstrengungen, Freunde hat er dort und auch im Opel-Bundesland Hessen wohl keine mehr. Ein staatlicher Kredit in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro wird übrigens Ende November fällig.

"Bedeutsame Beiträge"

3 Milliarden Dollar soll der Opel-Umbau kosten. US-Presseberichten zufolge hat das Ende des Konkurses auch das Ende der Zweckbindung der „Bailout“-Gelder aus dem amerikanischen Budget mit sich gebracht. Diese Mittel durften ursprünglich nicht außerhalb der USA verwendet werden.

Die Arbeitnehmervertretung von Opel wird mit dieser neuen Entwicklung ebenfalls nicht glücklich sein. Denn die Betriebsräte haben sich ebenso auf Magna festgelegt wie die Regierung.

GM werde mit den europäischen Gewerkschaften an der Ausarbeitung eines Planes für "bedeutsame Beiträge" der Arbeitnehmer zur Restrukturierung arbeiten, heißt es im Statement des Konzerns.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

Grobes Profil, grobe Ergebnisse

All-Terrain-Reifen im Test

Der ÖAMTC nahm acht Modelle genauer unter die Lupe – mit schockierenden Ergebnissen. So fallen die Bremswege auf Asphalt deutlich länger aus als mit Ganzjahresreifen.