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Mazda3 MPS - schon gefahren

Fast but not so furious

Mit 260 PS gehört der Mazda3 MPS zu den potentesten Fronttrieblern, er ist sehr schnell, zählt aber nicht zu den wilden und rabiaten Typen.

Fotogalerie

Seit einigen Monaten rollt der neue Mazda3 nun schon auf Europas Straßen, ab sofort steht auch das neue Topmodell beim Händler. Wobei ein Blick auf die technischen Daten verrät, dass Mazda den Kompakt-Sportwagen nicht neu erfunden sondern vielmehr verfeinert hat.

Wie auch beim Vorgänger und dem Mazda6 MPS der vorigen Generation - die Power-Limousine erfährt übrigens keine Neuauflage mehr - werkt unter der Motorhaube ein turboaufgeladener 2,3 Liter Vierzylinder mit strammen 260 PS. Der Japaner zählt damit zu den stärksten Fronttrieblern auf dem Markt, allerdings hat ihm der vor kurzem vorgestellte Ford Focus RS mit 305 PS etwas die Show gestohlen.

Dezenter Sportler

Wobei der Vergleich eigentlich unzulässig ist, denn außer einer mehr als ordentlichen Leistung auf der Vorderachse liegen Welten zwischen den beiden Boliden. Bei einer ersten Ausfahrt mit dem Mazda3 MPS konnte Motorline.cc erste Eindrücke gewinnen. Bereits der optische Auftritt des Fünftürers stellt klar, Auffallen um jeden Preis stand nicht im Lastenheft der Designer.

Um nicht missverstanden zu werden, der MPS ist alles andere als eine graue Maus, das Spoilerwerk fügt sich aber sehr harmonisch in die Linienführung des braven Kompakten ein, sportiv aber nicht zu dick aufgetragen - das soll durchaus ein Kompliment sein.

Die Kundschaft dürfte sich am Understatement erfreuen, über die Tatsache, dass Fahrer der deutschen Premium-Produkte mitunter ganz schön verwirrt sind, wenn da plötzlich ein japanischer Kompaktwagen mit Siebenmeilenstiefeln ihren teuer erkauften 200 PS davoneilt.

Wenig Überholprestige

Die Kehrseite der Medaille wird bei Fahrten auf deutschen Autobahnen auch schnell deutlich, Überholprestige hat der Mazda3 MPS nur wenig. Deutlich langsamere Autos wechseln ohne Rücksicht auf Verluste vor uns auf die linke Spur, wie könnte dieser Mazda denn auch schneller sein als man selbst...

Fürs heimische ASFINAG-Revier reichts aber allemal, schließlich sollte man tunlichst nicht einmal in der Nähe der möglichen 250 km/h kommen. In Deutschland macht der sportive Fünfsitzer aber auch jenseits von Tempo 200 km/h eine gute Figur, der Wagen liegt satt auf der Straße, der abtriebversprechende Spoiler scheint mehr als pubertärer Zierrat zu sein.

Nicht ganz so harmonisch ist mitunter die Geräuschentwicklung im Innenraum, besonders die Abrollgeräusche dringen - je nach Fahrbahnbelag - ziemlich ungeniert zu den Insassen durch. 225er Niederquerschnittreifen in 18-Zoll sind daran natürlich nicht ganz unschuldig.

Gezielter Krafteinsatz

Auf kurvigem Geläuf freut man sich jedenfalls über den guten Kontakt zur Straße, ein Sperrdifferenzial mit 70 Prozent Sperrwirkung sowie ein in den unteren Gängen gedrosselter Drehmomentverlauf sorgen dafür, dass der Japaner die Kraft auch auf die Vorderräder bringt.6,1 Sekunden vergehen bis der Tacho Tempo 100 km/h zeigt, Kraft ist bei so gut wie jedem Drehzahlbereich im Überfluss vorhanden.

Der Turbo setzt fast unmerklich ein, einen Turbo-Punch gibt’s nicht, die Kraft wird unglaublich linear abgegeben - eben fast, but not so furious, schnell, aber nicht so rabiat. Bei Nässe stößt der Vorderradantrieb an seine Grenzen, selbst im zweiten und dritten Gang neigen die Räder des bärenstarken MPS noch zum Durchdrehen.

Warum kein Allradantrieb? Zu teuer, zu durstig und zu schwer, so die Antwort des japanischen Ingenieurs. Ähnliche Argumente haben auch die Macher des Focus RS vorgebracht. Stichwort schwer, der neue Mazda3 MPS ist gegenüber seinem Vorgänger trotz Mehrausstattung um 25 Kilogramm leichter geworden.

Der Verbrauch soll dank Direkteinspritzung im vertretbaren Rahmen bleiben, 9,6 Liter lautet die Werksangabe auf 100 Kilometer. Doch wie bei allen Autos dieser Leistungsklasse hängt der Durst des Triebwerks maßgeblich von einem Faktor ab, dem rechten Fuß des Piloten.

Überkomplette Serienausstattung

Wer sich in Österreich für das jüngste Kind der “Mazda Performance Series” interessiert, braucht sich übrigens nur mit der Farbwahl aufhalten, der Rest ist vorbestimmt. Leder-Stoff-Sitze, Xenon-Kurvenlicht, schlüsselloses Zugangssystem, Klimaautomatik, Parksensoren, Navi, Bluetooth und ein Bose-Soundsystem samt 6fach-Wechsler sind serienmäßig.

Für fair kalkulierte 33.590,- Euro wechselt der kräftige aber relativ dezente Mazda3 MPS hierzulande den Besitzer, gut 100 Stück möchte Mazda Austria im Volljahr in der Zulassungsstatistik aufscheinen sehen.

Technische Daten

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