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Citroën DS4 - schon gefahren

Im Reich der Sinne

Mit dem Modell DS4 setzt Citroën die gezielte Veredelung seiner Baureihen fort. Aber nicht nur elegantes Design sollen die Kunden locken.

mid/afb

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Mehr noch als das Ausgangsmodell C4 spricht die DS-Variante die Sinne ihrer Nutzer an.

Für Augen und Ohren finden verspielte Zeitgenossen im C4 wechselnde Reize. So können die Melodien der Warn- und Informationstöne variiert werden, die Farbgebung der Skalenbeleuchtungen in den Instrumenten der eigenen Stimmung oder persönlichen Vorlieben angepasst werden.

Im DS4 ist nun auch noch der Tastsinn angesprochen, denn die Oberflächen auf Verkleidungen oder dem Armaturenbrett verblüffen mit einem besonderen haptischen Erlebnis. Sie geben bei Berührung leicht nach, dieser so genannte "Slush"-Effekt vermittelt eine warme Wohnlichkeit.

Das neue Reich der Sinne ist nur 4,27 Meter lang, 1,81 Meter breit, aber 1,51 Meter hoch. So richtig passt der DS4 deshalb nicht in die strenge Reglementierung von Kompaktkarossen oder SUV-Größen.

Er ist laut Citroën-Geschäftsführer Peter Weis, "zwischen den Segmenten positioniert", was bei dem Deutschland-Chef der Marke die Hoffnung nährt, dass er ehemalige Kunden der verschiedensten Marken und Modelle ködern kann.

Zwar scheint Alfas Giulietta die direkteste Konkurrentin zu sein, aber Weis kann sich auch vorstellen, dass vom 1er BMW, vom VW Scirocco, vom Golf GTI oder vom Audi S3 Interessenten herüberschielen. "Wir trauen dem DS4 eine Eroberungsquote von bis zu 70 Prozent zu", sagt Weis.

Das würde bedeuten: Sieben von zehn Käufern eines DS4 sind vorher eine andere Marke gefahren.

Die traditionelle Buchstabenkombination "DS", die einst eine revolutionäre Stromlinien-Limousine zierte, wurde von Citroën vor allem zur Imagebildung wiederbelebt und zur einer Art selbstständiger Marke erhoben.

Den Löwenanteil sollen daran die beiden stärksten Motoren im Programm ausmachen, ein 163 PS starker Diesel und ein 200 PS starker Benziner. Letzter ist zusammen mit BMW entwickelt worden und findet schon in einem anderen kultigen Auto Verwendung, dem Mini.

Beim DS4 handle es sich tatsächlich um ein eigenständiges Modell und nicht um eine Kopie des C4 sagt Citroën. Untermauert wird diese Behauptung mit der Aussage, dass Scheinwerfer und Motorhaube die einzigen sichtbaren Gleichteile der beiden Autos seien.

Auffälligstes äußeres Merkmal ist sicherlich der stämmige Aufbau, der durch Fahrwerksveränderungen 30 Millimeter über dem Niveau des C4 rangiert.

Muskulös ausgeformte Radkästen, feine Sicken an den Seiten, die für Lichtbrechung sorgen und zwei fast perfekt getarnte hintere Türen lassen den Neuling wie ein hochbeiniges Coupé erscheinen.

Die Innenarchitektur ist geschmackvoll und funktionell zugleich, durch präzise verarbeitete und passgenau angezogenen Verkleidungsteile entsteht eine hohe Qualitätsanmutung.

Lediglich die konvexen Abdeckscheiben für die Hauptinstrumente können den harmonischen Gesamteindruck trüben, denn ihre Spiegelungen beeinträchtigen die Ablesbarkeit.

Bei den ersten Probefahrten wussten auch die gut ausgeformten und seitenstabilen Sitze zu gefallen, die auf Wunsch mit einer Massagefunktion aufgewertet werden können.

Für Kunden mit eigenwilligem Geschmack sind die Polster in so genanntem "Bracelet"-Finish erhältlich, wobei die Anordnung der Lederteile an die Struktur eines Uhrenarmbandes erinnert.

Für die Beine der Fondpassagiere sind die Platzverhältnisse zwar nicht mehr als durchschnittlich, dafür herrscht eine erstaunliche Kopffreiheit, die angesichts der coupéhaften Dachlinie des Fahrzeugs nicht selbstverständlich ist.

Auf der Strecke lieferten beide Top-Motorisierungen einen selbstbewussten Auftritt ab. Dank seines mit 340 Newtonmetern großzügig eingeschenkten Drehmoments ist der Zweiliter-Diesel eine temperamentvolle Antriebs- und Spaßquelle.

Ohne die typische Akustik eines Selbstzünders allzu sehr in den Vordergrund zu spielen, bringt der Motor das knapp 1.400 Kilogramm schwere Gefährt zügig und souverän in Schwung.

Das Erreichen des Drehmomentmaximums, das ab 2.000 Touren anliegt, ist mit spürbarem Schubzuwachs verbunden. Nach EU-Norm soll der Motor mit 5,1 Litern Kraftstoff je 100 Kilometer auskommen.

Schon bei 1.700 Umdrehungen hat der nur 1,6 Liter große Turbobenziner seine volle Durchzugskraft von 275 Newtonmetern erreicht. In der Spitze können die Insassen auf 200 PS vertrauen.

Ein spezielles Resonanzsystem auf der Motoreinheit sorgt dafür, dass die druckvolle Kraftentfaltung von einem passenden Klang begleitet wird. Wer auf diese Weise häufig und energisch beschleunigt, wird die zuweilen auftretenden Antriebseinflüsse in der Lenkung nicht leugnen können.

Grundsätzlich macht die Lenkung aber Freude. Sie ist präzise, leichtgängig und einer dynamischen Fahrweise jederzeit gewachsen. Gleiches gilt für das Fahrwerk, das ihm Rahmen der DS-Anpassung der C4-Technik um etwa 10 Prozent straffer ausgelegt wurde.

Gemeinsam mit den um 25 Prozent steiferen Querstabilisatoren kann das Auto Erwartungen nach einer sportlich-dynamischen Gangart durchaus erfüllen.

Auf dem Prüfstand erreichte das Fahrzeug einen Spritkonsum von 6,4 Litern je 100 Kilometer, bei der zügigen Testfahrt in bergigem Gelände kamen 2,3 Liter Vergnügungszuschlag hinzu.

Beim DS4 ist nicht nur das Fahrwerk, sondern auch der Preis höher gelegt. Bei 21.690 Euro kann der Ausflug ins Reich der Sinne mit dem DS4 beginnen.

Der große Diesel ist nur in der höchsten Veredelungsstufe ("SportChic") erhältlich für 29.890 Euro, das ist exakt der Preis, der auch für den Turbobenziner auf gleichem Komfortniveau aufgerufen wird.

Anregungen für Mehrausgaben gibt es in einem reichen Angebot an Assistenzsystemen.

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