BMW M135i - im Test | 18.01.2013
Fahrverhalten & Preis
Wie BMW und je, dreht das Triebwerk hoch, wie wenn sich die Antriebsräder auf Glatteis befänden. Dass der Turbo da mitkommt, fasziniert ebenso, wie die Laufruhe bei diesem Entfaltungsvorgang. Schub gibt es in jeder Lage und dass unmittelbar. Kein Wunder: Schon ab 1.300/min drehen 450 Nm die volle Zugkraft auf. Ansprechverhalten? Sehr direkt.
Gut, dass das Fahrwerk sehr straff abgestimmt ist. Die machbaren Kurvengeschwindigkeiten lassen sich nur auf der Rennstrecke im Grenzbereich erleben. Für den gut gepolsterten Alltag findet sich ein adaptives Fahrwerk in der Aufpreisliste. Die Bremsen packen brutalst zu.
Mit Vernunft betrachtet, hat der M135i schlicht zu viel Leistung, doch das Gesamtpaket stimmt. Die exakte Dosierbarkeit der Kraftentfaltung und der Bremsen, das feine Fahrwerk und die präzise Lenkung machen diesen Kraftprotz gut beherrschbar. Eine Herausforderung, die sich nicht als Maturageschenk eignet, bleibt er trotzdem.
Unser Testmodell trat mit Achtgang-Automatik an. Deren Schaltzeiten sind so kurz, dass wir keinen Gedanken an ein Doppelkupplungs-Getriebe verloren. Einzig im Kaltlauf können die ersten Gangwechsel im manuellen Modus via Schaltwippen noch ruppig ausfallen.
Kerniger Klang untermalt das Fahrerlebnis. Unter Vollgas lässt sich sogar Turbojubel vernehmen. Im Sportmodus könnte der Klang gerne noch emotionaler sein, aber bereits bei Teillast wird akustisch klar, welch Hubraum hier gefüllt werden kann.
Nicht nur des Benzinsparens wegen zahlt sich Gaswegnehmen aus: Gefällige Fehlzündungen rülpsen dann aus den Endrohren. Der Vorgänger tat dies sogar noch ordinärer. Tunnelfahrt in einem niederen Gang lässt kurzfristig sogar alle Gedanken an menschliches Liebesleben verblassen.
Am Bordcomputer lassen sich momentanes Drehmoment und aktive Pferdestärken ablesen für den Fall von Langeweile am BeifahrerInnensitz. Obwohl im Menükellergeschoss noch Platz ist, bleibt eine Anzeige der Wassertemperatur aus. Die Fahrerlebnis-Wahlschalter reichen von „Eco-Pro“ und „Comfort“ bis „Sport“ und „Sport+“. Letztere unterscheidet der spätere ESP- Eingriff.
Überraschend der Verbrauch. Zwar gibt BMW 7,5 Liter an, doch selbst bei, sagen wir, traditioneller Fahrweise kamen wir auf einen Mehrverbrauch von nur zwei Liter. Für ein Auto mit diesem Leistungsvermögen ein hervorragender Wert. Ebenso erfreut die Genügsamkeit bezüglich der Spritgüte, Super 95 genügt.
Der dreitürige M135i startet bei 47.950, der Fünftürer bei 48.800 Euro. Erstmals ist im 1er Allradantrieb zu bekommen, mit dann obligatorischer Achtgang-Automatik geht es für den „xDrive“ bei 52.100 Euro los, für zwei Türen mehr legt man 850 Euro drauf.
Plus
+ großartiger Motor
+ toller Sound
+ feines Handling
+ manuelle Handbremse
+ in Relation zur Leistung günstiger Verbrauch
Minus
- keine Motortemperatur-Anzeige
Resümee
Dieser aberwitzige Kompakte macht Mut: Autos dürfen noch Freude spenden. Mit abartigen Fahrleistungen, einem feinen Reihensechszylinder und dem in dieser Klasse einzigartigen Heckantrieb markiert der M 135i aktuell den besten Kompaktsportler.
Vielen Dank an Capt. Klaus Weber für die Flughafenfotolocation
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