
Premiere: GFK-Federn im Audi A6 2.0 TDI | 08.11.2014
Federleicht
Die wichtigste Neuerung beim gelifteten Audi A6 Avant 2.0 TDI ist unter dem Blechkleid: Leichtbau-Federn aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).
mid/wop; Georg Koman
Leichtbau-Federn aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) setzt Audi jetzt erstmalig im Automobilbau ein. Die Neuerung bringen die Ingolstädter im facegelifteten A6 Avant 2.0 TDI ultra mit 140 kW/190 PS Leistung zur Anwendung.
Man hat sich vorerst für ein einziges Modell entschieden, weil die Federn je nach Gewicht, Motorisierung und Charakteristik des Autos individuell erzeugt werden müssen. Es handelt sich hier also um einen Testballon, der bei entsprechender Kundenbegeisterung kontinuierlich aufgeblasen werden wird.
Durch die Glasfaser-Diät sinkt das Gewicht der vier Schrauben-Federn im Fahrwerk insgesamt um 4,4 Kilogramm bzw. 40 Prozent gegenüber konventionellen Federn aus Stahl. Ein Bauteil derartig zu verschlanken, ist mehr als beachtlich. Gemeinsam mit dem Zulieferer Sogefi Group hat Audi die neue Schraubenfeder zur Serienreife gebracht und schickte sie auf Testmarathons auf Prüfständen und Straßen.
Die hellgrüne Glasfaser-Feder ist im Gesamtdurchmesser bei geringerer Windungsanzahl etwas größer als die alte Stahlfeder und Ihr Faserstrang ist dicker. Die neuartige Feder ist unempfindlich gegen Korrosion, Chemikalien und Steinschläge und lässt sich exakt auf jede gewünschte Eigenschaften abstimmen. Nicht zuletzt soll die Fertigung der GFK-Feder sehr viel weniger Energie verbrauchen, als die von Stahlfedern.
Diese Neuerung an entscheidender Stelle im Fahrwerkssystem hilft aber nicht nur dabei, den Kraftstoffverbrauch zu senken, so Christoph Bayerlein aus der Audi-Entwicklung Federsysteme, "sie ist auch zu spüren, weil zusätzlich die Fahrpräzision erhöht und der Schwingungskomfort verbessert wird."
GFK verfügt im Gegensatz zu Stahl über eine gewisse Eigendämpfung. Daher kann der Dämpfer etwas später ansprechen, die Sache wird komfortabler, ohne Präzision vorgeben zu müssen.
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