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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

BMW M3, das heißt ab nun auch Einsteigen stets durch eine kürzere Tür, was bei 1,9 Meter Breite in Garagen ein Segen sein kann. Der Innenraum lässt sich je nach Materialauswahl sehr sportlich ausstatten.

In unserem Fall zieren den Testwagen grau und schwarz kombiniertes Leder und glanzlackierte Carbon-Dekoreinlagen. Im M3 dürfen wir auch das harmonischste Lenkrad genießen, dessen Nähte sogar mit den M-Farben rot und blau gestickt sind und so auch gut zu den Klimareglern passen.

Jetzt aber per Startknopf die Bestie aus dem Schlaf reißen. Die Warmlaufphase klingt besonders bedrohlich. Dennoch: Erstaunlich gelassen lässt es sich durch den Alltag gleiten und stauen. Nur auf der Autobahn machen sich die breiten Räder akustisch bemerkbar.

Die hohe Alltagstauglichkeit ist die eine geschätzte M3-Tugend, für die andere ist jeder Vordermann unerwünscht. Also schnellstmöglich auf die Landstraße oder auf die Autobahn.

Der Vortrieb ist brachial, das höhere Drehmoment gegenüber dem Vorgänger ist deutlich spürbar. Begleitet wird dieses Abenteuer der g-Kräfte mit einer Klangorgie aus lautem Bollern und bassgefüllten Wummern. Per Sounddesign hat BMW dem Sechszylinder einen V8-Klang antrainiert.

Sehr dezentes, aber frühes Zucken der Hinterachse und Verharren der Drehzahl machen kein Geheimnis daraus, dass der M3 elektronisch kastriert wird. Schaltet man alles ab, darf man aber immer noch erleben, was einen wahren BMW ausmacht.

Beachtlich ist die Kontrollierbarkeit des Turbomotors. Sehr schnell lässt es sich quietschvergnügt Quertreiben. Ein zu einem Viertel gedrücktes Gaspedal genügt, um den Drift lange am Leben zu halten - Mehr Radiergummi als Vortrieb.

Vollgas zurück auf der Geraden schwanzelt das Heck einige Zentimeter hin und her, was sich auch wunderbar mit dem Fuß kontrollieren lässt. Es gibt sie also noch, Autos die man selbst fahren können muss.

Wirklich gelungen ist die Lenkung, sie arbeitet sehr direkt und auch die variablen Lenkkraftmodi sind perfekt umgesetzt. Nicht weniger gelungen sind die extrem bissigen Carbon-Keramikbremsen (gegen Aufpreis).

Die Doppelkupplungsautomatik arbeitet grundsätzlich schnell und präzise, kann aber ebenfalls in Richtung noch schneller verstellt werden. Das Fahrwerk ist ohnehin top, allerdings hält sich der spürbare Effekt der Verstellmöglichkeit in Grenzen.

So viele und leistungsstarke Pferdchen sollten eigentlich reichlich Futter brauchen und auch noch das kalorienreiche Super Plus. Trotz ein paar sportlichen Kunststücken zwischendurch pendelte sich unser Durchschnittstestverbrauch bei unglaublich niedrigen zehn Litern ein. BMW selbst gibt den Verbrauch schon relativ fair mit 8,3l/100 km an.

Preislich geht es ab 85.900 Euro los und beim getesteten M-DKG mit 89.317 Euro. Das M4 Coupé startet übrigens bei 88.050 Euro.

Die Serienausstattung ist durchaus reichlich, das beweisen etwa adaptive LED Scheinwerfer, Head up Display, Fernlichtassistent, adaptiver Tempomat, automatisch abblendende Spiegel, Lichtpaket Lehnenbreitenverstellung, Lordosenstütze, Sitzheizung und akustische Einparkhilfe. Wenn letztere nicht reichen, gibt es noch eine Rückfahrkamera für 360 Euro.

Das Surround-View-System ist seine 630 Euro nicht ganz werk, da es ohne Frontkamera auskommen muss und die zwei seitlichen ziemlich unhübsch an den vorderen Kotflügelkanten sitzen. Speed Limit Info inkl. Überholverbotsanzeige kostet 285 Euro und ist im M3 nicht unpraktisch.

Gegen Aufpreis gibt es etwa die Carbon-Keramik-Bremse um schlappe 6.200 Euro, die es aber nur in Verbindung mit 19-Zöllern gibt - womit auch die Winterreifen nicht kleiner orderbar sind. Das adaptive Fahrwerk schlägt mit 1.600 Euro zu Buche. Eine Lenkradheizung gibt es ebenfalls, sie ist um 170 Euro sogar recht günstig.

Plus
+ formidabler Antrieb
+ gerade richtig straffes Fahrwerk
+ zupackende Bremsen
+ tolle Handlichkeit
+ exzellente Fahrleistungen
+ erstaunlich geringer Verbrauch

Minus
- geschmalzener Preis
- erwachsene Abmessungen

Resümee
Der M3 ist immer noch ein brutales Fahrerauto, das erst gezügelt werden muss - aber nur nach Abschalten aller Fahrdynamikhilfen. Die Turboaufladung schickt heftiges Drehmoment an die Hinterachse und ist perfekt in die M3-Charakteristik integriert. Die hohe Alltagstauglichkeit eines braven 3ers gibt es obendrauf.

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