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Schöner Kurven

Aus dem Mercedes CL wurde das S-Coupé - mit deutlich mehr Optik-Pep, einer technischen Weltneuheit und einem mächtigen Preisschild.

Michael Specht/mid

Ein bisschen Unvernunft gehörte ja schon immer dazu, sich für ein Coupé statt einer Limousine zu entscheiden. Schließlich bringen zwei Türen und ein schräg abfallendes Dach im Alltag einige Nachteile mit sich.

Zudem bezahlt man in der Regel deutlich mehr Geld. Im Falle des Mercedes Coupés sind es rund 23.000 Euro Wenn dem Betrachter aber beim Anblick dieses Autos jedes Mal das Herz aufgeht, hat sich die Investition von mindestens 154.870 Euro (in Deutschland: 125.961 Euro) mehr als gelohnt.

Musste Mercedes Designchef Gorden Wagener auch für manche seiner Kreationen Kritik einstecken, mit dem Coupé der S-Klasse gelang ihm ein Volltreffer. Der immerhin über fünf Meter lange Zweitürer steht derart gut proportioniert auf seinen Rädern, dass kein Blickwinkel die Optik trübt. Stimmig von der Front bis zum Heck. Im Vergleich zur Limousine ist das Coupé neun Zentimeter kürzer und sieben Zentimeter flacher.

Trug der Vorgänger noch eigenständig die Bezeichnung "CL", so entschied Mercedes, das Derivat namensmäßig wieder enger an die Limousine zu binden. "Das große Coupé bildet seit jeher die Spitze unseres Modellprogramms und heißt deswegen jetzt auch wieder S-Klasse", sagt Vertriebsvorstand Ola Källenius. Diese Spitze soll mit technischen Highlights untermauert werden. Vom Thema elektronische Assistenzsysteme sind wir von Mercedes ja schon einige Überraschungen gewohnt.

Nun aber hängen die Stuttgarter Entwickler auch beim Fahrwerk die Latte ein ganzes Stück höher. Zum Einsatz kommen Radaufhängungen, die in Kurven den Wagen in eine definierte Schräglage bringen, ähnlich wie sich ein Motorrad- oder Skifahrer in die Kurve legt. Eine Weltneuheit im Serienautomobilbau.

Technisch möglich wird die Kurvenneigefunktion durch Hochdruck-Hydraulikzylinder in den Federbeinen. Die Informationen liefert unter anderem eine Stereokamera hinter der Frontscheibe.

Vielleicht mögen dies manche als technischen Klamauk abtun, nach dem Motto: Wissen die Ingenieure nichts Besseres mit ihrer Arbeitskraft anzufangen? Doch bei einer ersten Testfahrt hinterließ das System einen recht überzeugenden Eindruck. Besonders bei gemäßigtem Tempo und werden die Insassen wie in einer Steilkurve angenehm in den Sitz anstatt wie üblicherweise etwas unsanft seitlich gegen die Flanken gedrückt.

Erhältlich ist die Neigetechnik allerdings nur für Modelle mit Hinterradantrieb, der im S-Klasse Coupé Ende des Jahres Einzug halten soll. Dann kann sich der Kunde auch auf die neu entwickelte Neungangautomatik (Die 4Matic-Version fährt mit 7G-Tronic) freuen, die nochmals sanftere Gangwechsel ermöglicht und zudem den Spritverbrauch reduzieren soll.

Schon für den V8 mit 4,5 Liter Hubraum, Doppelturbo und Direkteinspritzung in der Allradversion gibt Mercedes lediglich 9,4 Liter an, 2,7 Liter weniger als beim Vorgänger. Trotz gestiegener Leistung auf 335 kW/455 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment. Das Heckantriebsmodell könnte im Normwert gar auf neun Liter kommen.

Die Fahr- und Komforteigenschaften des S-Klasse Coupés bewegen sich erwartungsgemäß auf Top-Niveau. Der Wagen schwebt buchstäblich über den Asphalt. Geräusche bleiben dort, wo sie hingehören: draußen. Mercedes behauptet für sein großes Coupé sogar, das leiseste Serienfahrzeug der Welt gebaut zu haben.

Wer es akustisch etwas auffälliger liebt, braucht nur den Fahrmodus-Schalter auf "S" zu stellen. Im Auspuff öffnen dann spezielle Klappen, die den Mitmenschen zeigen sollen, wie grollend acht Zylinder klingen können.

Luxus pur herrscht im Innenraum. Oberflächen, Materialien und deren Verarbeitung stellen höchste Ansprüche zufrieden. Ebenso die Ausstattung. Selbst Panoramadach, Comand, Klimaautomatik und Memory-Sitze sind serienmäßig.

Den Vogel dürfte Mercedes jedoch in Sachen Lichttechnik abschießen. Gewöhnliche LED-Leuchten reichen nicht. In den Scheinwerfern stecken je 47 Swarovski-Kristalle, die für das Tagfahrlicht und die Blinker zuständig sind.

Das mag für europäische Kunden ein wenig abgedreht klingen. In Russland, den USA und Asien allerdings sieht man solch ein Feature mit anderen Augen. Lutz Regelmann vom Produktmarketing bestätigt dies: "Unsere ausländischen Märkte waren total begeistert von dieser Idee."

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