
Winterreifen-Kauf - wo Unterschiede liegen | 16.10.2014
Profiliert
Winterreifen sind in der kalten Jahreszeit ein Muss, Ganzjahresreifen oder gar Sommerreifen keine Alternative. Hier ein Ratgeber zum Thema.
Beim Kauf von Winterreifen handelt es sich um eine notwendige Investition in die eigene Sicherheit. Seit einigen Jahren schreibt zudem der Gesetzgeber bei entsprechender Witterung eine geeignete Bereifung vor.
Bei Verstößen droht eine Geldstrafe, im Schadensfall kann gar der Versicherungsschutz verloren gehen. Um die Kaufentscheidung zu vereinfachen, wurde im Jahr 2012 das EU-Reifenlabel eingeführt. Worauf sollte darüber hinaus beim Reifenkauf geachtet werden?
Winterreifen auch ohne Schnee im Vorteil
Das Gesetz stellt an die Beschaffenheit der Winterreifen keine besonderen Anforderungen. Eine M+S-Kennzeichnung ("Matsch+Schnee") genügt, um die Kontrolle der Gesetzeshüter zu bestehen. Diese Kennzeichnung weisen aber auch grobstollige Reifen von Geländewagen auf, deren Gummimischung kaum als wintertauglich bezeichnet werden kann.
Echte Winterreifen zeichnet sich vor allem auch dadurch aus, dass die Haftung bereits ab Außentemperaturen unterhalb von +7 Grad Celsius größer ist, als jene von Sommerreifen - selbst bei trockener Fahrbahn. Insgesamt sollten folgende Kriterien beim Winterreifenkauf berücksichtigt werden:
- Haftvermögen
- Rollwiderstand
- Geräuschentwicklung
- Dimensionierung
- Verschleiß
- Preis
Bei den ersten drei Punkten handelt es sich um die Wichtigsten. Aus diesem Grund werden sie auch vom vorgeschriebenen EU-Reifenlabel erfasst. Hierbei wird eine Gefahrenbremsung simuliert und anhand des Bremsweges werden Rückschlüsse auf die Reifeneigenschaften gezogen.
Der Rollwiderstand beeinflusst den Kraftstoffverbrauch maßgeblich - einige Zehntel Liter Unterschied auf einer Fahrstrecke von 100 Kilometern wirken sich über die gesamte Lebensdauer der Winterreifen weitaus deutlicher aus, als ein unerheblicher Preisunterschied bei der Anschaffung.
Außerdem handelt es sich bei hoher Haftung und geringem Rollwiderstand um konkurrierende Ziele - nur wirklich ausgewogene Reifen erzielen in beiden Disziplinen Spitzenwerte. Bei der Geräuschentwicklung, die auf dem Label in Dezibel angegeben ist, handelt es sich hingegen um einen Faktor, welcher den Fahrkomfort beeinflusst.
Schmale Dimensionierung wählen
Bei der Dimensionierung ist zu beachten, dass die Winterreifen so schmal wie möglich gewählt werden sollen. Dieser Aspekt ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Kompletträder gekauft werden sollen.
Die Betriebsanleitung des Fahrzeugs oder die Zulassungsbescheinigung geben Auskunft über zugelassene Größen. Bei schmaleren Reifen erhöht sich der Anpressdruck, weil sich das Fahrzeuggewicht auf eine kleinere Fläche verteilt.
Heute weitaus wichtiger ist aber die Tatsache, dass dadurch bei der Nutzung von Schneeketten keine Probleme bezüglich der Freigängigkeit in den Radhäusern entstehen. Nicht zuletzt sind kleine Winterreifen natürlich günstiger.
Geringer Verschleiß: Unabhängige Tests vergleichen Haltbarkeit
Der Preis spielt in Verbindung mit der Haltbarkeit der Reifen natürlich ebenso eine Rolle. Bei den Markenreifen sind die Unterschiede innerhalb einer Kategorie allerdings in der Regel marginal. Deutliche Ersparnisse sind zumeist nur bei No-Name-Reifen zu erzielen, dann aber auch zulasten der Qualität.
Weil Billigreifen häufig schneller verschleißen, kann von einem solchen Kauf auch aus wirtschaftlicher Sicht nur abgeraten werden. Informationen über die Verschleißfestigkeit lassen sich nur durch unabhängige Tests erlangen - Erfahrungen anderer Autofahrer sind wenig hilfreich.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich bei einer professionellen Werkstatt beraten lassen. Viele Online-Portale bieten eine Möglichkeit gute Reifenservice in der Nähe zu finden, wie zum Beispiel www.autoservice.com. Nicht zuletzt sind die Motorleistung, der Pkw-Typ und die Fahrweise für die Haltbarkeit der Pneus maßgeblich. [Anwenderinformation]