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Muskelpferd

Erstmals bringt Ford seine Sportwagen-Ikone Mustang offiziell nach Österreich. Als Coupé und Cabrio, mit 2,3-Liter-Turbo und Böse-Buben-V8.

Georg Koman

Der Ford Mustang gab einer ganzen Fahrzeuggattung einen Namen: den Pony Cars. War er 1964 doch der erste, der eine relativ kompakte Karosserie mit einem mächtigen Motor verband.

Auch der neue Mustang kommt bei seinen Fans gut an. Seit vorigem September ist er auf dem US-Markt verfügbar, nun geht es endlich auch in Österreich los.

Gutes Retro-Design können sie, unsere amerikanischen Freunde. Der aktuelle Mustang sieht so aus, wie die sechste Generation einer Legende auszusehen hat. Der Urvater wird gern zitiert, der Blick in den Rückspiegel fällt dabei aber keineswegs zu heftig oder gar peinlich aus.

Besonders das Heck erinnert unmissverständlich an die Roaring Sixties, auch die klassische Bezeichnung "Fastback" fürs Coupé hat man beibehalten. Daneben gibt es natürlich nach wie vor das Cabrio, genannt "Convertible".

Zwei Motoren sind für beide Karosserievarianten zu haben, jeweils als Schalt- oder Automatikversion. Tatsächlich: Der mächtige Fünfliter-V8 lässt sich auch mit einer Handschaltung kombinieren.

Wem dessen Eckdaten politisch allzu unkorrekt erscheinen, der kann sich ein Öko-Mäntelchen umwerfen: In Form des modernen 2,3-Liter-EcoBoost-Vierzylinders, nicht einmal halb so groß wie der V8, doch dank Turbo immerhin 317 PS stark. Und auch beim Drehmoment (434 Nm) nicht schwach auf der Brust.

Der Normverbrauch bleibt mit 8,0 Litern (V8: 13,5 Liter) dann im Trab, statt in hemmungslosen Galopp zu verfallen. Und mittels Sound-Engineering dringt aus den Audio-Lautsprechern ein unerwartet sattes Motorengeräusch ins Wageninnere, wenn schon nicht nach außen.

Obwohl es bereits 1979 vor drei Generationen schon einmal - im Zeichen der Ölkrise - einen Mustang mit vier Zylindern gab: Zu einem klassischen Muscle Car gehört einfach ein V8. Der braucht auch kein Sound-Engineering, um zu blubbern und zu röhren, das kann er von ganz allein.

Den Fahrspaß schüttelt er dabei aus dem Ärmel: Der 422 PS starke Fünfliter-Achtzylinder zieht mächtig los und dreht dabei geschmeidig hoch bis auf 6.500 Umdrehungen. Wenn gewünscht, galoppiert der Mustang in bester Sportwagenmanier in nur 4,8 Sekunden auf 100 km/h.

Kinder im Geiste können dazu noch den "Line-Lock"-Schalter drücken. Dann werden für unglaubliche 15 Sekunden die Vorderräder blockiert, während man Vollgas gibt. Und dem begeisterten Publikum beweist, wie schnell selbst 275er-Walzen ein Burn-out-Syndrom kriegen.

Abgeschüttelt hat der Mustang seine Fahrwerksschwächen. Starrachse und Blattfedern, an der Hinterhand jahrzehntelang Standard, wurden endgültig entsorgt. Die Radführung übernimmt jetzt eine moderne Mehrlenkerachse.

Das Ergebnis ist ein handlich zu fahrendes Auto, das auch schnell wechselnde Kurven nicht übel nimmt und sich präzise ums Eck lenken lässt.

Dazu gibt es drei Fahrmodi: "Normal", "Sport+" und "Gelände". Letzteres steht zumindest in der deutschen Übersetzung am Display. Obwohl das Sturzhelm-Symbol daneben klar signalisiert, dass es sich um den "Race"-Modus handelt.

Dann wechselt der Mustang von sehr straff auf kompromisslos hart und das ESP lässt überraschend wilde Slides zu. Im Hintergrund lauert es dennoch. Es sei denn, man schaltet es zudem aktiv ab und bestätigt seine mutige Tat noch per "OK" am Lenkrad.

Der Mustang beherrscht die Slideshow genauso wie das Cruisen. Klassisch GT eben. Zur Sicherheit stehen diese Buchstaben beim V8 auch hinten drauf und verdrängen das stürmische Pferd.

An der amerikanischen Angewohnheit, viel PS für relativ wenig Geld zu bieten, ändert der Mustang nichts. Als gelernter Österreicher schielt man neidisch nach Deutschland, wo der Vierzylinder-Fastback 35.000 Euro kostet und der V8 40.000 Euro.

In NoVA Austria greift der Fiskus gewohnt gierig zu: Der EcoBoost ist immerhin ab 44.400 Euro zu haben, für den V8 sind aber schon 56.500 Euro fällig. Convertible-Aufpreis: jeweils 5.000 Euro. Trotzdem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich zu deutscher Power-Ware immer noch ein gesundes.

Zumal die Ausstattung in Ordnung geht: Klimaautomatik, Xenon-Licht, Audio-System samt 8-Zoll-Touchscreen und ausgeklügelter Sprachsteuerung (SYNC 2), Ledersitze, Rückfahrkamera, schlüsselloser Zugang und Lederpolsterung sind serienmäßig an Bord.

Auch die Qualität im Innenraum stimmt. Nichts knarrt oder knistert, das Cabrio zeigt sich verwindungssteif. Optische Kleinigkeiten wie Doppelnaht- oder Alu-Imitate aus Kunststoff gehören dazu - so will es das eherne Gesetz der Muscle Cars.

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