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Sparspaß

Wir prüfen die neue Sport-Variante des Honda Civic mit 120 Diesel-PS. Ob der Spagat aus Spaß und Sparsamkeit gelingt, klärt unser Test.

Bernhard Reichel

Mit der Modellüberarbeitung 2015 des Honda Civic erscheint nicht nur das Type R-Tier, sondern auch eine darunter positionierte Sport Edition. Ganz so wild wie beim Topmodell treibt man es hier naturgemäß nicht.

Optisch gibt es nur feine Unterschiede zu den braven Brüdern, wie schwarze 17-Zoll-Aluräder, weitmaschiger Wabengrill, lackierter Heckspoiler und abgedunkelte Scheiben. Das ohnehin sportliche Cockpit wird durch Alu-Pedalauflagen und einen schwarzen Dachhimmel ergänzt.

Im Innenraum geht es wie gewohnt ergonomisch und logisch zu. An Platz mangelt es weder vorne noch hinten. Die extrem variablen Rücksitze erlauben auch ein Hochklappen der Lehnen.

Die Übersicht ist nicht ideal, aber akzeptabel. Mit 4,37 Metern liegt der Civic am oberen Ende der Kompaktklasse und bietet trotz flacher Dachlinie einen mit 477-1.378 Litern beachtlich großen Gepäckraum.

Motorisieren kann man den Sport Edition mit dem 120 PS starken 1,6-Liter-Diesel oder einem 1,8-Liter-Sauger-Benziner mit 142 PS. Unserem Test stellt sich der begabte Selbstzünder, der jedoch 100 Kilo Mehrgewicht wuchten muss.

Diesel und Sport, nicht nur aus Unterhaltsgründen findet diese Kombination in allen Klassen immer mehr Akzeptanz. Sogar S- oder M-Modelle von Audi und BMW setzen erfolgreich auf den Selbstzünder.

Erst jüngst hat dieses Honda-Triebwerk den Kraftstoffeffizienz-Weltrekord aufgestellt. 2,82 Liter realer Durchschnittsverbrauch sind eine aussagekräftige Leistung. Aufgestellt wurde dieser sogar mit dem schwereren Kombi (Tourer).

Das beachtliche maximale Drehmoment von 300 Nm deutet schon auf die sportliche Seite hin. Schon vom Start weg spurtet der Civic zügig davon. Leistung und Beschleunigung fühlen sich intensiver an, als das Papier verrät. Schalten macht reichlich Freude. Untertouriges Fahren mag der Japaner jedoch nicht so gerne.

Der kleine Schalthebel ist ergonomisch und angenehm (weil hoch) platziert. Die Gänge lassen sich auf kurzen Wegen schnell und präzise verwalten. Ingesamt arbeitet die Kombination von Getriebe und Motor ziemlich optimal. Für den Sport-Benziner gibt es auch eine Automatik als Option.

Die akustische Zurückhaltung ist bemerkenswert. Selbst ohne Effizienz-Ambitionen hat man großteils eine vier vor dem Komma. Die 3,7 Liter Normverbrauch lassen sich auch erreichen, Autobahnetappen sind hier jedoch nicht hilfreich. Fürs flotte Tempo fehlt es ein wenig an Leistung und er genehmigt sich ein paar Schlückchen zusätzlich.

An der ohnehin strafferen Abstimmung von Fahrwerk und Lenkung musste beim Sport Edition nicht mehr viel geändert werden. Das sportliche Talent ist für den Alltag genau dosiert, ohne auf Dauer lästig zu werden.

Der Wendekreis könnte für den Stadtverkehr eine Spur kleiner ausfallen. Start-Stopp arbeitet flott, geht jedoch schon bei leichtem Bergab-Anrollen wieder an. Geht es im Stop-and-Go-Verkehr dezent bergab, tut einem der Anlasser direkt leid.

Das Navigieren klappt prima, nur bei der Adresseingabe bockt das System und verweigert eine Liste aller Straßen der Postleitzahl. Wer nicht den korrekten Ortsnamen kennt, bleibt über. Die Sprachansage lässt sich in der Lautstärke nur im Audiomenü verstellen.

Auch für die normale Audioverstellung sucht man vergebens nach einem praktischen Drehknopf. Bei der mobilen Partnerwahl wird das System wählerisch und akzeptiert nur Smartphones. Das Kamerabild gehört bei Nacht nicht gerade zu den Besten.

Vorbildlich ist wiederum die Möglichkeit, dass man auch im Licht-Automatik-Modus manuell aufblenden kann, wenn der Lichtsensor einmal schläft.

Beim Sport Edition ist alles dabei, was man so braucht - etwa Zwei-Zonen-Klimaanlage, Lederlenkrad und -Schaltknauf, Multifunktionslenkrad, Tempomat, Rückfahrkamera, Sitzheizung, City-Notbremsassistent oder Nebelscheinwerfer. Geschützt wird das Paket durch die ebenfalls serienmäßige Alarmanlage.

LED-Licht steht für den Sport Edition auch per Option nicht zur Wahl. Eine komplette Lederausstattung gibt es nur gemeinsam mit dem "Connect"-Navigationssystem, das sich mit 605 Euro weniger am Konto bemerkbar macht. Die Lendenwirbelstütze ist nur im "Executive" zu haben.

Unser Testmodell mit 1,6-Liter-Diesel startet bei 25.490 Euro. Der Benziner-Sport kostet 26.525 Euro.

Plus
+ Antrieb
+ Fahrleistungen
+ Raumangebot
+ Verbrauch

Minus
- Übersicht

Resümee
Ein rundum gelungener 1,6-Liter-Dieselmotor mit ordentlich Biss. Die Qualitäten des Honda Civic und dessen Effizienz haben sich einen besseren Marktanteil verdient. Echte Schwächen hat Japans Golfschläger keine, Form und Design sind jedoch Geschmacksache.

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