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Ratgeber: die richtige Winter-Vorbereitung

Geheimwaffe?

Jedes Jahr macht der Winter den Autofahrern das Leben schwer. Kann man sich schützen - etwa mit einem Allradantrieb? Wir klären auf.

Foto: pixabay.com/de

In welcher Jahreszeit kommt es am häufigsten zu Autounfällen? Diese Frage werden die meisten Autofahrer wohl mit „Winter“ beantworten. Falsch. In welcher Jahreszeit gibt es die meisten Unfälle mit Personenschaden? Jetzt aber: Winter! Wieder falsch.

Statistiken des Auto Club Europa (ACE) zeigen deutlich, dass die meisten Unfälle im Sommer geschehen und dass die Personenschäden im Winter weniger schlimm enden. Die Autofahrer haben sich augenscheinlich längst an den Winter gewöhnt und passen Ihre Fahrweise entsprechend an.

Die fallenden Unfallzahlen im Winter bedeuten allerdings nicht, dass keine Gefahren drohen. Gerade in den Wintermonaten führen witterungsbedingte Einflüsse oder Wildtiere zu Unfällen. Neben der persönlichen Verletzungsgefahr droht damit auch ein herber finanzieller Schaden, denn ein Auto verliert nach einem Unfall erheblich an Wert.

Ein gewerblicher Autoankauf wird bei einem Unfallwagen weit weniger Geld bringen als für ein unbelastetes Modell. Wie können die Wintergefahren gebannt oder zumindest reduziert werden. Schafft ein Allradantrieb Abhilfe und wie wichtig sind eigentlich Winterreifen?

Eine vielfach gestellte Frage in Autoforen ist die nach der Wirksamkeit eines Allradantriebs auf schnee- und eisbedeckten Straßen. Ein Allradantrieb, auch 4x4 genannt, leitet die Antriebskraft an alle vier Räder, wodurch eine doppelt so hohe Traktion entsteht wie bei einem herkömmlich betriebenen PKW.

Dadurch kann ein Allradantrieb vereiste Steigungen oder starke Schneeansammlungen viel besser durchqueren als ein Auto mit Heck- oder Frontantrieb. Die Verteilung der Kraft wird heutzutage meist elektronisch gesteuert. Vor allem bei hoher Motorleistung ist Allradantrieb ein sinnvolles Feature, selbst auf nur regenfeuchter Straße.

Aber: Ein Allradantrieb verbraucht aufgrund der zusätzlichen Masse, dem Reibungswiderstand der zusätzlichen Antriebswellen und dem Antrieb von zwei weiteren Rädern mehr Kraftstoff, Allradautos sind teurer, und auf die Bremswirkung hat die Antriebsart überhaupt keinen Einfluss.

Hier kommen Winterreifen ins Spiel. Deren Sinnhaftigkeit hat mehrere Gründe: Die Gummimischung der Sommer-Pneus wurde für warme Temperaturen entwickelt, was bei entsprechender Witterung ein sehr gutes Grip-Niveau gewährleistet.

Fällt die Temperatur unter sieben Grad, wird die Mischung allerdings hart und gewährleistet keine ausreichende Sicherheit mehr - der Bremsweg wird länger, die Kurvenhaftung sinkt. Winterreifen haben eine speziell entwickelte Gummizusammensetzung, die ein Aushärten bei niedrigen Temperaturen verhindert.

Weiterhin weisen Sommerreifen kein Lamellenprofil auf. Ein solches verbessert den Schnee- und Eisgriff entscheidend. Der Gesetzgeber hat mittlerweile den Nutzen und die Notwendigkeit von Winterreifen erkannt und in der Winterreifenverordnung festgeschrieben.

In Österreich gilt eine situative Winterreifenpflicht zwischen dem 1. November und 15. April des Folgejahres. Sprich: bei winterlichen Verhältnissen (Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte) darf man nur mit echten Winterreifen unterwegs sein - und zwar mit mindestens vier Millimetern Profiltiefe.

In Deutschland gilt: Bei winterlichen Straßenverhältnissen darf nicht mit Sommerreifen gefahren werden. Winter- und Ganzjahresreifen sind bis zur Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern gesetzeskonform.

Jeder Autofahrer sollte im Winter neben den Reifen auch für eine funktionierende Scheibenwischanlage Sorge tragen. Entsprechende Frostschutzmittel können einfach in den Flüssigkeitsbehälter für die Wischanlage gefüllt werden – dabei sollte aber unbedingt das richtige Mischverhältnis beachtet werden.

Die Scheiben sollten weiterhin jederzeit von Schnee- und Eis befreit sein - das allseits beliebte „Guckloch“ ist gefährlich und daher verboten. Gleiches gilt für das Fahren mit hohen "Schneewächten" auf dem Autodach.

Sich den Schnee vom Fahrtwind vom Dach wehen zu lassen, ist eine Gefahr für nachfolgende Autofahrer. Wer das nicht selbst begreift, wird vielleicht erst nach dem Bezahlen einer Strafe klüger sein.

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