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Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Elektro oder nicht? Neu oder Gebraucht? Jetzt kaufen oder lieber noch warten? Selten zuvor kursierte eine so große Unsicherheit unter der Käuferschaft, was die Anschaffung eines Automobils angeht wie heute. Solche Entscheidungen sind aber auch nicht leicht zu fällen. Woran es dann aber wirklich scheitert, ist auf den ersten Blick meist nicht so leicht auszumachen. „Es gibt auf dem heimischen KFZ-Markt derzeit sowohl ausreichend Angebot als auch genügend Nachfrage. Viele Konsumentinnen und Konsumenten sind derzeit jedoch nicht bereit – oder auch finanziell nicht in der Lage – entsprechende Käufe zu tätigen. Dies gilt sowohl für den Gebrauchtwagen-Bereich als auch bei Neuwagen“, sagtz Alexander Reissigl, Head of Auto & Motor bei willhaben, der gemeinsam mit seinem Team aktuelle Marktentwicklungen unter die Lupe genommen und beleuchtet hat. Was erwartet uns also 2025? So wie es jetzt aussieht, stehen die nächsten zwölf Monate vor allem unter folgenden vier Herausforderungen.

1. Neue Modelle und die Leistbarkeit nachhaltiger Mobilität
Öffentlichkeitswirksame Auftritte von Tesla-Boss Elon Musk, die Anschaffung chinesischer E-Autos durch die öffentliche Hand in Österreich und nicht zuletzt die schier endlosen Diskussionen zwischen deutscher Politik und Wirtschaft über die Modell- und Preisgestaltung bei elektrischen Fahrzeugen brachten der medialen Präsenz des Themas E-Auto 2024 so viel Intensität wie nie zuvor – und damit wohl auch den endgültigen Durchbruch am Massenmarkt. Was letzteres Thema betrifft, wird es 2025 voraussichtlich kräftigen Angebotszuwachs in den niedrigeren Preisregionen geben:

So kündigte etwa Stellantis eine weitere Version des ë-C3 zu einem Preis ab 19.990 Euro an. Der BYD Seagull soll um etwa 18.000 Euro erscheinen, der Leapmotor T03 ebenfalls in dieser Preisregion angesiedelt werden. Hyundai wird den Inster ab rund 23.000 Euro anbieten, um die 25.000 Euro Investment werden für einen Škoda Epiq oder einen Fiat Grande Panda notwendig sein. Auf dieser preislichen Flughöhe will auch VW mit dem Modell ID.2 punkten. Zudem wird beispielsweise auch der neue elektrische Frontera voraussichtlich unter der 30.000 Euro Marke bleiben. Im Gebrauchtwagenbereich von willhaben sind zu Jahresbeginn 2025 rund 1.000 rein elektrische Fahrzeuge für unter 20.000 Euro und rund 1.500 E-Autos in einem Preisbereich von 20.001 bis 30.000 Euro erhältlich.

„Wir sind überzeugt, dass E-Mobilität die führende Antriebsform der Zukunft sein wird. Welche Schwerpunkte hinkünftig bei den politischen Rahmenbedingungen rund um Förderungen bei Anschaffung, öffentlicher Infrastruktur oder privater Photovoltaik gesetzt werden, ist nicht zuletzt auch von der nächsten Regierung abhängig. Fest steht: Klimaticket und Jahresvignette 2025 werden die teuersten der Geschichte sein, auch bei NoVA und CO2-Besteuerung stehen eher keine Senkungen bevor“, so Reissigl weiter.


2. Shift happens - Markenbildung sichert Zukunft heimischer KFZ-Betriebe ab
Die Zahlen einer willhaben-Marktstudie gemeinsam mit Marketagent aus dem Oktober 2024 sprechen eine deutliche Sprache: Autokäuferinnen und Autokäufer sind so gut informiert wie nie zuvor, haben heutzutage beim ersten Besuch im Autohaus durchschnittlich bereits etwa 60 Prozent ihrer Customer Journey hinter sich. Mit der auch 2025 weiterwachsenden Bedeutung von digitalen Vertriebskanälen sind heimische Händler daher gut beraten, mit ihren individuellen Serviceleistungen und Angeboten eine eigenständige Marke (weiter) zu entwickeln.

„Es ist erfreulich zu sehen, dass zahlreiche Konsumentinnen und Konsumenten durchaus bereit sind, diese Reise mitzugehen: 56,6 Prozent der Befragten glauben laut unserer Erhebung, dass der stationäre Autohandel auch in den nächsten fünf Jahren eine wichtige Rolle spielen wird. Auch beim Auto-Wiederverkauf gibt es große Gesprächsbereitschaft, gemäß Studie schließen nur 8,1 Prozent völlig aus, ihr gebrauchtes Fahrzeug an einen Händler zu verkaufen. Neben der Markenbildung wird es für ein erfolgreiches Jahr auch essenziell sein, die jeweiligen Fahrzeug-Portfolios gezielt und fokussiert zu vermarkten. Seine Zielgruppen mit performancesteigernden Kampagnen perfekt zu bedienen, kann hier entscheidende Vorteile bringen,“ ist Alexander Reissigl überzeugt.

3. Kreislaufwirtschaft und Recycling rund um die KFZ-Herstellung
Auf dem Weg zum möglichst klimaneutralen Verkehr ist die Ausweitung der Kreislaufwirtschaft in der Elektro-Autoindustrie neben der Weiterentwicklung der Antriebstechnologien einer der mächtigsten Hebel: Die EU-Kommission hat kürzlich einen Vorschlag für eine Verordnung über Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft bei der Fahrzeugkonstruktion und die Entsorgung von Altfahrzeugen veröffentlicht, deren Verabschiedung für das Jahr 2025 zu erwarten ist. Der Entwurf legt Kriterien für die Konstruktion und Herstellung von Fahrzeugen in Bezug auf Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und Verwertbarkeit sowie die Verwendung von rezyklierten Materialien fest. Die Verordnung regelt auch Verpflichtungen hinsichtlich der Rücknahme und Behandlung von Altfahrzeugen und deren Ausfuhr. Am Ende steht das generelle Ziel, die Verwendung von recycelten Materialien in Neufahrzeugen zu erhöhen und Quantität, Qualität sowie Wert wiederverwendeter Materialien aus Altfahrzeugen zu verbessern.

4. FSD-Zulassung in Europa als möglicher Meilenstein zum autonomen Fahren
Die Automobilindustrie erkannte und nutzte sehr früh die Potenziale künstlicher Intelligenz, neben Robotik in der Herstellung insbesondere auch rund um Sensoren und im Assistenz-Bereich. Die Realisierung eines ganz großen Industrie-Ziels, autonomes Autofahren, hat in den vergangenen Jahren immer wieder Verzögerungen erlebt. Anfang September 2024 sorgte dahingehend nun die Ankündigung des Tesla-Konzerns: „Q1 2025 - FSD in Europe (pending regulatory approval) and FSD in China (pending regulatory approval)”, für neuen Schwung.

„,Full Self-Driving‘ steht Elektroautomobilisten in Nordamerika bereits länger zur Verfügung und gilt als wichtiger Schritt Richtung autonomes Fahren. Neue Möglichkeiten in diesem Bereich könnten für Europa neuen Schwung bringen. Mit großer Spannung erwarten wir, wie große Teile der Branche, 2025 daher auch diese entsprechende Entscheidung der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UNECE) in Genf“, so Reissigl abschließend.

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