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Auf leisen Sohlen

Smart rüstet nach dem Zweisitzer Fortwo auch den Viersitzer Forfour mit einem elektrischen Antrieb aus. Wir steigen ein und geben erstmals Strom.

mid/mk

Der Knoten scheint zu platzen. Elektromobilität ist auf dem besten Wege, eine größere Akzeptanz zu erfahren. Deshalb rüstet Smart nach dem Zweisitzer Fortwo auch die jüngste Generation des Viersitzers Forfour mit einem elektrischen Antrieb aus.

Der Viertürer wird bei Renault gebaut und heißt im Modellprogramm der Franzosen Twingo. Das Elektro-Herz bekommt jedoch nur der Smart, aber der hat aufgrund seiner Herkunft aus dem elsässischen Hambach ja auch französische Gene.

Electric drive - ED - nennt Smart die elektrisch angetriebenen Derivate des überschaubaren Modellangebotes. Kräftiger sind die Motoren beider Karosserie-Versionen geworden, ihre Leistung ist auf 60 kW/81 PS gestiegen, das sind fünf kW (sieben PS) mehr als bisher.

Das Fortwo Coupé, das Smart bereits im vergangenen Jahr für erste Probefahrten im Rahmen der Los Angeles Motorshow auf die Straßen ließ, schafft damit einen Beschleunigungswert von 11,5 Sekunden für den Standardsprint. Der Viertürer, der 1.200 Kilogramm wiegt und somit fast 200 Kilogramm schwerer ist als der Fortwo, braucht dafür 12,7 Sekunden.

Beim Drehmoment hat der Elektroantrieb ebenfalls zugelegt, 160 Newtonmeter liegen ab der ersten Umdrehung an. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt, der Blick auf die Reichweiten-Anzeige führt jedoch meist dazu, dass der Fahrer freiwillig vom Pedal geht. Bei Höchstgeschwindigkeit verlangt der Antrieb im Forfour weit mehr Energie als die normierten 13,1 kWh auf 100 Kilometer. Selbst über kurze Strecken lässt der Bleifuß die Reichweite drastisch sinken und rückt den Ladestopp an der nächsten Station in Blickweite.

Auf 155 Kilometer ist die Reichweite bei Normverbrauch gestiegen (Fortwo 160 Kilometer), das genügt für die täglichen Fahrten im urbanen Umfeld allemal. Die rund 160 Kilogramm schwere Batterie speichert in ihren 94 Lithium-Ionen-Zellen nun 17,6 kWh. Gebaut wird sie, und darauf ist die Daimler-Mannschaft sichtlich stolz, beim Tochterunternehmen Accumotion im sächsischen Kamenz.

Beim Anschluss an eine Haushaltssteckdose (3,7 kW) dauert der Ladevorgang rund sechs Stunden, steht eine sogenannte Wallbox mit einer Leistung von 7,8 kW zur Verfügung, braucht es etwa 3,5 Stunden, bis die leere Batterie wieder voll ist.

Im Vergleich zum Vorgänger ist das ein Zeitgewinn von 30 Prozent. Noch flinker ist der 22 kW starke Schnelllader, der den Smart-Akku in 45 Minuten auf 80 Prozent seiner Kapazität bringt. Rund 600 Euro kostet der als Option angebotene Lademeister.

Energie wird jedoch auch beim Bremsen zurückgewonnen. Hierbei unterstützt eine adaptive Geschwindigkeits- und Abstandskontrolle den Fahrer. Sie ermittelt, ob die kinetische Energie zum antriebslosen Rollen genutzt werden oder besser über Rekuperation als Strom zurück in den Akku fließen soll.

Bei freier Strecke schaltet die Übersetzung in den Freilauf (Segeln). Werden vorausfahrende Fahrzeuge erkannt, agiert der Motor nach der Umpolung als Generator, bremst den Wagen ab und erzeugt dabei elektrischen Strom.

Effizienter arbeiten auch die programmierbare Heizung und die Klimaanlage, gekühlt oder geheizt wird vor allem dann, wenn an der Ladestation externer Strom anliegt. Die Vorklimatisierung wird auf dem PC, Tablet oder Smartphone per App gestartet

Der Forfour ist nicht ganz so wenig wie sein uktrakurzer Bruder Fortwo, aber mit 8,6 Metern Wendekreis gehört er immer noch zu den agilsten Umkehrern. Leise ist er auch, erst ab etwa 40 km/h werden Wind- und Abrollgeräusche deutlich hörbar.

Vorsicht ist deshalb angeraten, in verkehrsberuhigten Gebieten rollen die Smarts bei weniger als Tempo 30 auf sehr leisen Sohlen heran. Und da sich Fußgänger und Radfahrer erwiesenermaßen zu mehr als 50 Prozent auf ihr Gehör verlassen (zumindest jene, die sich nicht mit fetten Beats zudröhnen), sind die verhaltenen, aber auffälligen akustischen Warnsignale keine schlechte Idee.

Der Smart Forfour ED kostet - vor Abzug von Förderprämien - ca. 24.000 Euro (Deutschland: 22.600 Euro). Der Österreich-Preis ist noch nicht ganz fixiert, weil er hierzulande erst ab Ende 2017 erhältlich sein wird.

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