
Tuning: wie aus einem Modell ein Unikat wird | 21.02.2017
Ego-Sache
Tuning ist ein Hobby, das mühelos vierstellige Beträge verschlingt. Dabei verfolgen Tuner nur ein Ziel - ihr Auto einzigartig zu machen.
Foto: unsplash.com/Elijah Lane
Geht ein Auto-Modell in Serie – verlassen identische Fahrzeuge nach Produktkatalog die Laufbänder. Der Kunde inspiziert im Autohaus Fahreigenschaften, Verbrauch, Leistung und Ausstattung, um sich dann für das passende Modell zu entscheiden. Zumal weitere Extras zur Auswahl stehen, die den Komfort, aber auch den Kaufpreis nach oben schnellen lassen.
Tuning kommt aus dem Englischen und verweist auf das Verb „to tune“ und die Modifikationen und Änderungen an den Fahrzeugen. Im Detail geht es um eine Form der Feinabstimmung im Hinblick auf den Motor, das Fahrwerk, die Karosserie und die Aerodynamik. Auch Felgen und Auspuff werden in liebevoller Kleinarbeit aufbereitet und zur Schau gestellt.
Tuner, Werkstatt, Fahrzeuge und Zulassungen
Das Fahrzeugtuning hat seinen Ursprung in den 1950er-Jahren. Zur damaligen Zeit war vor allem der VW Käfer eines der am weitesten verbreiten Fahrzeuge, sodass 1953 der erste Spoiler für den Käfer auf den Markt kam, um gleichermaßen Anpressdruck wie Optik des Fahrzeugs zu verbessern.
Tuning-Fans geben sich mit der Auswahl beim Hersteller nicht zufrieden. Ihnen geht es um ein unverwechselbares Design, ausgefallene Lackierungen, sportliche Bauteile und Leistungssteigerungen, die den Standard sprengen. Schlussendlich spielen beim Tuning die Hersteller und die Basis-Modelle eine entscheidende Rolle. Sie stellen den Anhaltspunkt, um punktuell passend zum jeweiligen Modell, zugelassene Bauteile zu installieren.
Tuning, was ist erlaubt?
Erfahrene Tuner kennen nicht nur ihr Fahrzeug und ihre Werkstatt wie ihre Westentasche. Sie kennen sich auch mit den Gepflogenheiten der Zulassungsstelle aus. Schließlich muss jedwede Änderung in den Fahrzeugschein eingetragen und vorab zugelassen werden.
Andernfalls wird es bei der nächsten Polizeikontrolle teuer. Denn ein Fahrzeughalter kann die volle Sicherheit seines Fahrzeugs nicht mehr gewährleisten, wenn seine Änderungen vorab nicht abgesegnet wurden. So gehört es zu den Basics zu wissen, was eigentlich beim Tuning erlaubt ist.
Achtung: Beim Tuning handelt es sich um gezielte Veränderungen am Fahrzeug. Kommt es zu einem Neubau ausgehend von einem Spenderfahrzeug – sprechen die Fachleute von einem Kit Car.
Sound-, Design- oder Leistungstuning
VW, BMW, Audi, Mercedes, Hyundai, Opel oder Toyota – mittlerweile hat die Tuningwelle den gesamten Fahrzeugmarkt erfasst. Dabei lässt sich Design-Tuning von Leistungs-Tuning unterscheiden. Einigen Fahrzeughaltern kommt es darauf an, Leistung und Drehmoment zu optimieren.
Doch nicht nur Änderungen am Motor sind die Motivation der Tuner. Diese kann in der Tat sehr unterschiedlich ausfallen. So legen die einen besonderen Wert auf die Akustik, also den „Klang“ ihres Fahrzeugs, während andere allein das Design interessiert. „Es gibt Designfans, die sich stundenlang im Glanz eines polierten Spoilers verlieren können“, weiß oponeo.de, der Experte für Alufelgen und andere Ersatzteile, die das Tunerherz höher schlagen lassen.
Hier eine Auswahl gängiger Tuning-Ersatzteile:
+ Alufelgen
+ Tieferlegefedern
+ Front- und Heckspoiler, Seitenschweller
+ Sportsitze
+ Sport-Außenspiegel
+ LED-Hauptscheinwerfer (bzw. "LED-Design")
+ "Angel-Eyes"
Tuning für jedes Fahrzeug beim Profi
Obendrein haben Tuner die Chance, sich selbst ihrem Fahrzeug zu widmen. Wobei hier ein beträchtliches Knowhow und Kenntnisse im Bereich KFZ Voraussetzung sind, um Schäden zu vermeiden. Als Option bleibt Neulingen natürlich immer die Fachwerkstatt.
Dort besprechen Besitzer und Schrauber in einem Beratungsgespräch vorab die persönlichen Wünsche und Vorstellungen. Nach einer genauen Kalkulation anhand des Fahrzeugscheins erstellen seriöse Tuning-Profis einen realistischen Kostenvoranschlag – um die eigenen Tuning-Wünsche in greifbare Nähe rücken zu lassen.