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Jahresbilanz der Porsche Holding Salzburg

"Kein schlechtes Jahr"

Die Umstellung auf das Verbrauchs- und Abgasprüfverfahren WLTP brachte ein schlechtes 4. Quartal, das Gesamtjahr 2018 war aber zufriedenstellend.

Georg Koman

Das abgelaufene Jahr 2018 ist für die Porsche Holding Salzburg (PHS) nicht ganz so gut verlaufen wie das Jahr 2017. Dennoch sind weiltweit im Groß- und Einzelhandel verkaufte 735.400 Neu- und 213.000 Gebrauchtfahrzeuge ein guter Wert für den Händler und Importeur von Fahrzeugen des VW-Konzerns (VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche etc.). Der Sprecher der PHS-Geschäftsführung, Hans Peter Schützinger (Bild oben), nannte das abgelaufene Jahr daher "nicht schlecht".

Ein Dämpfer, der teilweise schon im Vorjahr durchgeschlagen hatte, war der Verkauf der PGA-Gruppe (ehemalige Einzelhandelstochter mit 261 Standorten in Frankreich, Belgien, Holland und Polen) zu Jahresmitte 2017. Sehr gut entwickelte sich der Markt hingegen in Südamerika und Osteuropa (CEE).

In Norditalien wurden drei renommierte Händlergruppen mit einem Volumen von 28.000 Fahrzeugen pro Jahr angekauft. In China wurden sechs neue Händlerbetriebe eröffnet, zusammen verfügt die PHS im Reich der Mitte über 33 Betriebe mit einem Gesamtvolumen von 34.200 Neuwagen

In Österreich stellte der Markt mit 341.068 Pkw-Neuzulassungen den dritthöchsten Wert in der Geschichte dar (Vorjahr: 353.320). Rekordhalter bleibt das Jahr 2011 mit 356.145 Neuzulassungen. Der Marktanteil des Volkswagen-Konzerns stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 33,9 %.

Der VW Golf, seit 40 Jahren ohne Unterbrechung das beliebteste Auto der Österreicher, belegt mit 3,6 % Marktanteil den ersten Rang. Dahinter reihen sich auf den Rängen zwei bis vier VW Polo (2,8 %), Skoda Octavia (2,6 %) und VW Tiguan (2,3 %) ein. Der neue VW T-Roc (2,0 %, Platz 6), Skoda Fabia (1,9 %, Platz 7) und der VW Bus (1,7 %, Platz 8) sorgen für insgesamt sieben VW-Konzernmodelle in den Top 10.

Thema Diesel

Die Rückrufaktion samt Umrüstung für die Volkswagen-Konzernmodelle mit EA189 Dieselmotoren ist mit 92,2 % aller ursprünglich ausgelieferten Fahrzeuge beinahe abgeschlossen. 100 % sind nicht erreichbar, da einige Fahrzeuge bereits verschrottet sind oder sich nicht mehr in Österreich befinden. Allerdings sah sich die PHS bisher mit 840 Klagsverfahren von umrüst-unwilligen Kunden konfrontiert. In erster Instanz sind davon 90 entschieden (69 positiv für die PHS), in zweiter Instanz sind es 35 (30 positiv).

Zwar gibt es hier offensichtlich unterschiedliche Gerichtsmeinungen, doch bei der Porsche Holding legt man Wert auf die Feststellung, dass noch kein Urteil letztinstanzlich negativ entschieden wurde und daher in keinem Fall Geld geflossen sei. Zwei Sammelklagen gibt es übrigens auch, diese sind allerdings direkt an den VW-Konzern in Wolfsburg adressiert.

Weniger unter dem Eindruck der Rückrufaktion als vielmehr unter jenem von aktuellen Fahrverboten in Deutschland geht die Dieselquote unter den Neuwagenkäufen weiter zurück. Derzeit liegt sie für den Gesamtmarkt nur noch bei 41 % (VW-Konzern: 50,6 %). Alternative Antriebe der VW-Gruppe, also Elektro-, Hybrid- und Erdgasfahrzeuge konnten ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahr von 1,7 % auf 3,7 % steigern. Lediglich bei größeren Fahrzeugen ab der Mittelklasse scheint den Kunden der Dieselmotor weitgehend alternativlos, dort liegt sein Anteil bei rund 80 Prozent.

WLTP-Probleme

Einen Knick in der Verkaufsstatistik brachte die Umstellung der Neufahrzeuge auf den neuen Verbrauchs- und Abgasmesszyklus WLTP. Da für jenen nicht (wie beim alten Zyklus NEFZ) lediglich ein Fahrzeug pro Modellreihe und Motorisierung auf den Prüfstand gestellt werden muss, sondern beinahe jede Ausstattungs-Konfiguration, brachte das einen erheblichen Genehmigungs-Rückstau, der sich zwischen September und Ende November besonders stark in fehlenden Auslieferungen auswirkte. Seit Dezember erholen sich die Auslieferungszahlen jedoch wieder. Eine diesbezügliche Normalisierung wird für das erste Quartal 2019 erwartet.

2019 rechnet die Posche Holding für Österreich mit einem Pkw-Markt auf gleichem Niveau wie 2018. Die Konzern-Marktanteile will man leicht ausbauen, aufgrund einer Vielzahl an neuen Modellen. Beispielsweise sind das VW Golf 8, T-Cross (Klein-SUV) und Passat Facelift, Audi e-tron (Elektro) und TT Facelift, Seat Tarraco und Leon, Porsche 911 und Taycan (Elektro), Skoda Scala (Kompakt) und "Vision X" (noch namenloses Schwestermodell des VW T-Cross).

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