AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Neuer Maßstab

Mit dem neuen Skoda Scala rauscht im Mai eine chic designte Mischung aus Fünftürer und Kombi in die Kompaktklasse. Wir bitten ihn zum ersten Test.

mid/Mst

Wenn Skoda ein neues Auto präsentiert, sollte man genau hinsehen. Zumal es seit längerer Zeit kein hochbeiniges Modell ist, das die tschechische Volkswagen-Tochter auf die Straße schickt. Nach den Modellen Kodiaq und Karoq, die von den Kunden bestens angenommen werden, und dem jüngst gezeigten kleinen SUV Kamiq, der Mitte 2019 zu den Händlern rollen wird, kommt jetzt der Scala - ein Kompakter. Kein SUV, kein Crossover, aber auch kein waschechter Kombi.

Beim Vorgänger Rapid nannte Skoda die Karosserieform noch Spaceback, in Abgrenzung zum ebenfalls erhältlichen Rapid mit Stufenheck. Diese zweite Version fällt beim Scala weg. Er ist näher an den aktuellen Octavia gerückt, bietet im Innenraum ähnlich gute oder sogar identische Werte, etwa bei der Beinfreiheit. Wer hinter dem für einen Durchschnittsfahrer eingestellten Sitz Platz nimmt, wird feststellen, wie viel das ist.

Vier Erwachsene finden ganz bequem Platz, ohne sich den Kopf zu stoßen oder die Knie anziehen zu müssen. Und das Beste: Dieses Platzangebot für die Passagiere geht nicht zu Lasten des Kofferraums. Der fällt üppig aus beim ersten Skoda, der auf der Kleinwagen-Konzernplattform MQB-A0 anrollt, auf der beispielsweise der VW Polo steht - und auf dieser ein ganz Großer ist. 467 Liter passen rein, bei umgelegter Rückenlehne sogar 1.410 Liter.

Wobei sich die Frage stellt, welcher Klasse er zuzuordnen ist. Denn mit einer Fahrzeuglänge von 4.362 Millimeter ist der Scala, dessen Name aus dem Lateinischen stammt und Leiter, aber auch Maßstab bedeutet, rund zehn Zentimeter länger als ein Golf - und damit eine Klasse größer als die Plattform vermuten lässt. Egal ob Kleiner oder Kompakter - er bietet viel Platz fürs Geld und hat damit eine ganz wichtige Skoda-Tugend mitbekommen. Wer sich für den umklappbaren Beifahrersitz entscheidet, kann übrigens 2,50 Meter lange Gegenstände einladen.

Eine weitere wichtige Skoda-Tugend ist ansprechendes Design. Auch hier kann sich der Scala sehen lassen. Der markante Kühlergrill ist etwas ausgeprägter als bei den bisherigen Modellen, zudem wird die geschwungene Spange auch beim Interieur-Design aufgegriffen - das Stilelement findet sich als Umrandung des großen Bildschirms in der Mittelkonsole, der 9,2 Zoll misst. Gegen Aufpreis sind volldigitalisierte Armaturen erhältlich, bei denen man aus fünf verschiedenen ANsichten wählen kann.

Dank der beiden Displays und der Verwendung von sauber gearbeiteten Kunststoffoberflächen entsteht eine schnörkellose Optik. Mit kleinen Highlights wie Sportsitzen mit integrierter Kopfstütze, schwarzem Dachhimmel oder Panoramaglasdach lässt sich der Scala weiter aufhübschen. Dann ist der Einstiegspreis von ca. 18.000 Euro (Deutschland: 17.350 Euro) aber passé. Der gilt erst ab Sommer und für den 1.0 TSI mit 70 kW/95 PS.

Zum Marktstart am 18. Mai wird der 1-Liter-Dreizylinder mit 85 kW/115 PS (in Österreich ab 18.980 Euro) verfügbar sein. Dazu kommt ein 1.5 TSI mit 110 kW/150 PS und 7-Gang DSG und ein 1.6 TDI mit 85 kW/115 PS, wahlweise als 6-Gang-Handschalter oder mit dem DSG. Ein 1,0 G-TEC für umweltfreundlichem Erdgasbetrieb (CNG) folgt im vierten Quartal 2019.

Bei der Testfahrt in Split und Umgebung muss der 115-PS-Turbo-Benziner zeigen, was er kann. Sechs von zehn Scala-Fahrern werden voraussichtlich mit dem mittleren Ausstattungsniveau "Ambition" unterwegs sein, und damit eine gute Entscheidung treffen. Denn sie finden hochwertige Materialien, bequeme und langstreckentaugliche Sitze, die ordentlichen Seitenhalt bieten, das bereits erwähnte klasse Platzangebot und einen Motor unter der Haube vor, der mit 200 Newtonmetern ordentlich durchzugsstark ist.

Dass er mit lediglich drei Töpfen arbeitet, ist nur beim Anfahren zu hören, wenn das Aggregat hörbar tuckert. Danach scheint es in eine Ruhephase überzugehen, es läuft rund und leise. Und macht trotz der überschaubaren Leistung richtig Spaß. Wer vorausschauend unterwegs ist und mit etwas Zurückhaltung, kann den Scala problemlos mit sechs Litern Super oder noch weniger bewegen.

Das getestete Standard-Fahrwerk ist weder weich noch schwammig, sondern eher straff abgestimmt. Optional bietet Skoda für den Scala ein adaptives Sport-Fahrwerk und ein Schlechtwegepaket mit mehr Bodenfreiheit an.

Natürlich bietet der Scala neben moderner Konnektivität inklusive USB-C-Anschlüssen und Smartphone-Anbindung Sicherheits-Features wie einen Totwinkel-Warner, der jetzt bis zu 70 Meter entfernte Fahrzeuge wahrnimmt, bis zu neun Airbags, einen adaptiven Tempomaten, der bis zu 210 km/h reicht und LED-Beleuchtung, auf Wunsch auch als Voll-LED-Paket. Dazu kommen "Simply Clever"-Lösungen wie der bekannte Regenschirm in der Türverkleidung und - neu - ein integrierter Trichter, der das Auffüllen der Scheiben-Reinigungsanlage erleichtert. Und das ist keine Augenauswischerei. Auch so setzt man Maßstäbe.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Die Women's Worldwide Car of the Year (WWCOTY) Jury freut sich, die Gewinner der acht Kategorien der diesjährigen Auszeichnung bekannt zu geben: Stadtmodell, kompakter SUV, großer Pkw, großer SUV, 4x4 und Pick-up, Performance- und Luxuswagen, beste Technik und Sandy Myhre Award für die frauenfreundlichste Marke.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.