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Helden von heute

Ein Kompakt-SUV mit 280 PS? Klar, wieso nicht? Denn alles in allem macht der Hyundai Kona N all das richtig, worauf die jungen Glüher der Neuzeit so abfahren.

Roland Scharf

Ja, der Kona N geht wie die Sau. Und ja, er liegt auch genauso gut. Und selbstverständlich knallt und sprotzt und pengt der Auspuff wie im i30 N auf Knopfdruck dermaßen motiviert, dass man sich schon Gedanken darüber macht, wie Hyundai damit eigentlich eine Zulassung bekommen konnte. So viel also zu dem Thema, der scharfe Kona macht nur auf dicke Hose, bleibt aber nur ein SUV mit dickem N-Logo auf der Heckklappe. Die Wahrheit ist eine völlig andere.

Hohe Entschlossenheit
Dass es Hyundai mit ihrer Performance-Sparte ernst meint, merkt man nicht nur an der No-Nonsense-Auslegung der N-Versionen von i20 und i30. Sportlicher Wirkungsgrad geht über Praktikabilität, wobei diese Herangehensweise bei einem kompakten Hochdach-Wagen eine völlig andere ist. Mehr Gewicht und vor allem ein höherer Schwerpunkt sind natürlich keine guten Voraussetzungen, möglichst viel Dynamik herauszuholen. Und natürlich merkt man, dass das Fahrwerk deutlich härter abgestimmt werden musste, um erwähnte Nachteile ausgleichen zu können. Aber umso größer wird dadurch nur die Überraschung, wenn man das rechte Pedal wirklich einmal entschlossen bis zum Bodenblech durchdrückt. Hier geht's richtig vorwärts, ohne aber einen Funken an Unsicherheit aufkommen zu lassen. Der Kona erweckt nie den Eindruck, er würde diese Art der Fortbewegung gar nicht wollen. Geradezu stoisch verdaut er alle Adrenalinschübe des Zweiliter-Turbomotors, zumindest solang die Strecke trocken ist.

Grundsätzliche Fragen
Generell muss man sagen, dass das Konzept aufgeht. Der N fordert aber auch einiges vom Fahrer. Gerade bei Volllast sollte man tunlichst das Lenkrad mit beiden Händen festhalten, auch ist die Kombination aus hohem Schwerpunkt und knüppelhartem Fahrwerk zwar effektiv, entwickelt am Eingang in flotten Kurven aber ein Eigenlenkverhalten, an das man sich erst gewöhnen muss. Das gelingt aber alles im Nu und wer behauptet, mit diesem Kona keinen Spaß zu haben, dürfte keinen einzigen Tropfen Super Plus im Blut haben.

Natürlich ist die grundsätzliche Frage erlaubt, wie viel Sinn ein so vernünftiges Auto mit einem so starken Motor ergibt. Nüchtern betrachtet, ist der Kona N aber einfach nur ein Kind seiner Zeit. Kompakt-SUV werden auch bei den Jüngeren immer beliebter, ein Spaßmobil extra fürs Wochenende zu unterhalten kann und möchte sich aber kaum jemand leisten. Hier gibt's alles in einem und streng genommen war es doch nur logisch, dass eine so vielseitige Fahrzeugklasse einmal auch den Weg in die sportliche Ecke finden würde.

Technische Daten:
Hyundai Kona N
Hubraum | Zylinder:
1.998 cm3 | 4
Leistung 280 PS (206 kW)
Drehmoment 392 Nm
0–100 km/h | Vmax 5,5 s | 175 km/h
Getriebe | Antrieb Siebengang-aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2 8,6 l S | 194 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 361–1.143 l | 500 kg
Basispreis | NoVA 46.390 € (inkl.) | 17 %

Das gefällt uns: der sportliche Wirkungsgrad
Das vermissen wir: eine humanere Federung
Die Alternativen: nicht mit dem Preis/Leistungsverhältnis

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