AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Herrenfahrer unterwegs

Man sieht den Toyota Camry im modernen Straßenbild hauptsächlich als Taxi. Das hat gute Gründe, wie sich im Test rasch herausstellt: unter anderem den hervorragenden Komfort sowie den sparsamen Hybridantrieb.

Bernhard Katzinger

In Zeiten wie diesen, in denen alle nur noch vom Elektroauto reden, ist der Toyota-Vollhybrid schon fast ein bisschen altes Eisen, könnte man meinen. Allerdings nicht für jene, die den sparsamen Benziner zu schätzen gelernt haben und wissen, dass er seine Kinderkrankheiten nun schon seit ein, zwei Autogenerationen so gut wie abgelegt hat.

Wunsch an Christkind-san
Das gilt auch und im Besonderen für den vor ein paar Jahren wieder aufgelegten "großen Toyota", den Camry, der die Zwischenlösung Avensis ablöste, welcher zwar kleiner, dafür aber auch als Kombi erhältlich war (kommt auf den Wunschzettel an die japanische Entsprechung vom Christkindl). Der Toyota Camry ist ein Bote aus jener Zeit, in der SUV noch nicht das Straßenbild prägten und zählte damals, in den 1980er-Jahren, tendenziell zur Oberklasse. Heute würde man ihn eher als Vertreter der Mittelklasse plus einstufen, locker groß genug, um zum Beispiel als Taxi zu reüssieren.

Damals wie heute frönt man bei Toyota der Lust am Knopferl, dazu gesellt sich im Digitalzeitalter das eng beschriebene Display, das vom Fahrer eine gewisse Selbstbeschränkung während der Fahrt einfordert, um der Sicherheit genüge zu tun. Früher war das eben so: Nur wo viele Tasten, Rädchen und Lämpchen sitzen,ist dem Piloten die entsprechende Vielzahl an nützlichen Funktionen gewiss – und an diesen herrscht im Camry kein Mangel. Sowohl was Komfort- als auch Sicherheitsfeatures betrifft, holt der große Japaner den bisherigen Käufer deutscher Mittel- bis Oberklasselimos dort ab, wo sie sich befinden, großes Kai-zen sozusagen. Kräftemäßig gibt's aus Germanien natürlich Bärigeres, wobei die 218 PS Systemleistung in allen Lebenslagen, die dem Lenker einer großen Limousine standesgemäß sind, ausreichen.

Für sanfte Gleiter
Wer das entspannte Gleiten bevorzugt, wird mit dem stufenlosen Automatikgetriebe schnell Freundschaft schließen. Auch bei Überholvorgängen erschrickt man nicht wie weiland in den ersten Generationen des Prius vor dem Getöse eines jaulend abschmierenden Sturzkampfbombers. Um möglichst nahe an den angegebenen Normverbrauch zu kommen, sollte man auf Beschleunigungsorgien ohnehin besser verzichten, wäre auch eine echte Überraschung, wenn die 5,3 Liter Super einzuhalten wären. Wir fanden diesmal mit 6,7 Litern das Auslangen (in einem früheren Test der Limousine schafftenwir sogar exakt sechs Liter). Das ist beachtlich angesichts der Transportkapazität, denn auch der Kofferraum schluckt wie ein Großer.

Technische Daten:
Toyota Camry VIP
Hubraum | Zylinder:
2.487 cm3 | 4
Leistung 178 PS + 88 kW E-Motor
Drehmoment 221 Nm + 202Nm E-Motor
0–100 km/h | Vmax 8,5 s | 180 km/h
Getriebe | Antrieb stufenlose Aut. | Vorderrad
Ø-Verbrauch | CO2 5,3 l S | 126 g/km (EU6d)
Kofferraum | Zuladung 524 l | 440 kg
Basispreis | NoVA 50.690 € (inkl.) | 4 %

Das gefällt uns: die Eleganz des Langen
Das vermissen wir: eine Kombi-Variante
Die Alternativen: VW Arteon, Volvo S60, Kia Stinger

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.