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Fernost lebt!

Der erste Pressetag der Japan Mobility Show (wie die Tokyo Motorshow seit heuer heißt) brachte eine Fülle an Neuheiten. Was davon nach Europa kommt? Schwer zu sagen!

Mag. Heinz Müller

2,018.500 Zuschauer: Das war, anno 1991, der Höhepunkt der Tokyo Motor Show. Seither gab es Jahre der Wirtschaftskrise(n), in denen zeitweise nur noch ein Zehntel der Besucher kam. Doch 2019, kurz vor Beginn der Pandemie, bevölkerten wieder 1,300.900 Menschen die Hallen am Hafen der japanischen Metropole.
Und heuer? Von einer reinen Motorshow ist keine Rede mehr – denn wie in Europa (zuletzt Anfang September bei der IAA Mobility in München) geht nichts mehr ohne dieses Wort im Namen: Also hat man sich in Japan Mobility Show umbenannt.
Doch das Konzept in Japan ist ähnlich geblieben wie zuvor, zumindest in den großen Hallen, in denen sich die japanischen Hersteller versammeln. Und ja, um Ihre Frage zu beantworten: Man bleibt fast unter sich, von den europäischen Herstellern haben sich nur Mercedes (mit dem Konzept EQG) und BMW (mit der Weltpremiere des iX2) auf diesem wichtigen Markt eingefunden, dazu findet sich noch ein kleiner (fast zu übersehender) Stand von Renault (vermutlich, weil man als Kooperationspartner von Nissan und Mitsubishi gewisse Verpflichtungen hat).

Doch die Japaner zeigen, was sie haben, beginnen wir bei Toyota: Neben dem sehr attraktiv gestylten Land Cruiser, der schon in rund einem halben Jahr bei den österreichischen Händlern zu sehen sein wird, überzeugen vor allem zwei Studien für künftige Elektroautos namens FT-Se (ein sehr flott designter Sportwagen) und FT-3e (ein SUV). Zeithorizont? Vermutlich erst 2027, dann aber bereits mit Festkörperbatterie.
Auch bei Lexus geht alles in Richtung Elektromobilität: Die Marke will ab 2035 nur noch vollelektrische Fahrzeuge erzeugen. Nächster Schritt dazu ist das Konzeptauto LF-ZC, aus dem ab 2026 ein Serienmodell entstehen soll.
Bei Mazda richten sich (fast) alle Blicke auf den Iconic SP: ein Sportwagen der Zukunft, ganz klar in Richtung Elektro. Ob es das Konzept mit Flügeltüren und Zweischeiben-Wankelmotor, der einen Elektromotor antreibt, auch wirklich nach Europa schaffen wird, ist noch unklar. Experimentiert wird jedenfalls mit e-Fuels oder mit Wasserstoff. Zweite, für die nahe Zukunft in Europa viel wichtigere Neuheit, ist das Facelift des MX-5, das etwas verschämt und längst nicht so grellrot wie der Iconic SP in einer Nische nebenan steht. Hier geht es schon im Februar 2024 bei den Händlern los, wobei die Motoren so bleiben wie bisher.

Mutig ist man bei Nissan: Der Hersteller hat zwar kein neues Modell, das demnächst auf die Straße kommt, doch gleich eine ganze Reihe von Konzeptmodellen: der Hyper Force zeigt, wie die neueste Generation des Supersportwagens GT-R aussehen könnte. Bleibt zu hoffen, dass das Auto a) in ähnlicher Form verwirklicht wird, es b) nach Österreich schafft und c) die NoVA nicht allzu massiv zuschlägt. Weitere für Österreich wichtige Neuheit bei Nissan ist ein Blick darauf, wie man sich den Nachfolger des Qashqai vorstellen darf: Hyper Urban heißt dieses sehr futuristische Fahrzeug. Und aus dem Hyper Punk könnte man durchaus den nächsten Juke basteln. Der Hyper Adventure gibt vermutlich die Richtung auf den neuen X-Trail vor. Nicht auf der Show zu sehen, aber geplant, sind der Nachfolger des Leaf und der nächste Micra. Bis 2030 wird Nissan von jedem neuen Modell eine rein elektrische Variante bringen.

Am Stand von Suzuki sieht man den neuen Swift, der schon ab Frühjahr 2024 in Österreich erhältlich sein wird. Bei Honda ist klar, wie vielfältig die Marke ist – Autos spielen neben Flugzeugen, Drohnen, elektrischen Rollstühlen und anderen Fortbewegungsmitteln nur eine Nebenrolle.
Und dann wäre da noch eine Marke, die in Europa (leider) längst eingestellt wurde: Daihatsu ist am Heimmarkt mit diversen Kleinwagen noch höchst lebendig. Klar, dass sich auch die heimischen Motorradhersteller Kawasaki und Yamaha in den Tokioter Hallen tummeln, desgleichen die Reifenproduzenten Dunlop und Bridgestone.

Falls Sie eine Reise planen: Die Japan Mobility Show ist bis 5. November geöffnet. Man darf gespannt sein, wie hoch die Besucherzahl diesmal sein wird.

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