AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Voilá, der Kronprinz ist da!

Der Nachfolger des äußerst erfolgreichen Peugeot 406 Coupé springt locker über die hohe Latte, die ihm sein Vorgänger gelegt hat.

Manfred.Wolf@motorline.cc

  • Hier finden Sie zahlreiche Fotos des Peugeot 407 Coupé!

  • Hier finden Sie ein Video (wmv-File) des Peugeot 407 Coupé! © UnitedPictures.TV

    Wenn man als Automobilbauer von einem Nischenmodell über 100.000 Stück verkauft, dann darf man sich freuen. Im Falle von Peugeot gilt das ganz besonders.

    Denn beim französischen Hersteller haben Coupés zwar eine lange Tradition, wirklich große Stückzahlen konnten damit aber bis zum Erscheinen des 406 nie erreicht werden – was sich dann allerdings schlagartig änderte. So lastet also auf dem Nachfolger, dem Peugeot 407 Coupé, schon ein gewisser Erfolgsdruck.

    Trotzdem oder gerade deshalb gingen die Franzosen selbstbewusst an das Thema heran und brachen mit einer langen Tradition: Die italienische Designschmiede Pininfarina zeichnete über all die Jahre für das Aussehen der Peugeot-Coupés verantwortlich, beim 407 wurde aber alles anders. Erstmals führte die hauseigene Design-Abteilung, die über viele Jahre kontinuierlich aufgebaut wurde, Regie.

    Das Fazit nach diesem Wechsel fällt äußerst positiv aus. Keine Frage, Pininfarina hätte uns bestimmt auch mit einem wunderschönen Fahrzeug erfreut. Aber das Ergebnis kann sich auch ohne helfende Hand des italienischen Maestros mehr als sehen lassen. Das charakteristische Haifischmaul ist von der Limousine übernommen worden, legte dabei aber sogar noch ein bisschen zu.

    An der Seite, vor den vorderen Radhäusern, prangen nun die dazugehörigen Kiemen, drei an der Zahl. Gemeinsam mit der gepfeilten Form des Vorderwagens und den spitz zulaufenden Lichtern wirkt die Front äußerst dynamisch, ja aggressiv. Besonders gut gelungen ist das Heck, harmonisch, klar gezeichnet, mit einer kleinen Abrisskante über den neu gestalteten Lichtern.

    In der Höhe reduzierte man den Wagen, in der Länge wuchs er, die gestreckte Form mit einem sanft nach hinten abfallendem Dach wird dadurch noch mehr betont. Im Gesamten ist das 407 Coupé jedenfalls ein ungemein gelungenes Auto.

    Dieser Eindruck bestätigt sich auch im Innenraum. Hochwertige Materialien, großflächige Lederverkleidungen (in der Version „Exclusive“ serienmäßig) und geschmackvolle Alu-Zierelemente dominieren, das Gestühl ist je nach Version elektrisch einstellbar, bietet aber unabhängig davon festen Sitzkomfort, genügend Seitenhalt und exzellente Langstreckentauglichkeit.

    Zwei-Zonen-Klima, Bi-Xenon-Schweinwerfer, Einparkhilfe hinten, CD-Radio, 17- bzw. 18-Zoll-Alufelgen (je nach Motorisierung) sowie sieben Airbags sind übrigens immer serienmäßig an Bord, was bei einem Einstiegspreis von 32.500,- Euro für den 2,2 Liter Benziner mit 163 PS ein mehr als faires Angebot ist.

    Um 3.400,- Euro Aufpreis gibt es für jede Motorvariante die „Exclusive“-Version, die neben der bereits erwähnten elektrischen Sitzverstellung noch eine komplette Lederausstattung, JBL-HiFi-System mit CD-Wechsler, Einparkhilfe vorne und Kurvenlicht beinhaltet. So erreicht man dann auch – wer will – die Preisobergrenze von 44.300,- Euro, dafür gibt’s den 211 PS starken 3,0 Liter V6.

    Doch dieser Motor wird in Österreich eher ein Schattendasein fristen. Nicht nur, weil er seine verhältnismäßig spärlich wirkende Leistung erst bei höherer Drehzahl freimacht und dabei immer etwas überanstrengt klingt. Vor allem deshalb, weil das 407 Coupé mit jenem feinen, partikelgefiltertem V6-Dieselmotor zu den Händlern rollt, den wir bereits aus dem 607 kennen.

    Der moderne Selbstzünder kann, gemeinsam mit dem Auto an sich, auf der ganzen Linie überzeugen. Schon beim Anstarten ist das Erstaunen groß, nicht der leiseste Mucks dringt in den Innenraum, kurzzeitig ist man gar nicht sicher, ob der Motor überhaupt angesprungen ist.

    An den Akustik-Verhältnissen ändert sich auch im Fahrbetrieb nichts. Der Motorlärm wurde konsequent weg gedimmt, ebenso Wind- und Abrollgeräusche. Mit Fug und Recht kann das Peugeot 407 Coupé von sich behaupten, das leiseste Auto seiner Klasse zu sein.

    Doch egal ob in der Stadt, auf der Landstraße oder Autobahn: Das Triebwerk ist nicht nur flüsterleise, es harmoniert mit dem großen Reisecoupé einfach perfekt. Genau so wie die seidenweiche Sechsgang-Automatik, die zusätzlich eine gut funktionierende Tiptronic am Lenkrad bietet.

    Stichwort Lenkrad: Die Lenkung ist leichtgängig, fällt speziell bei höherem Tempo aber mit zu wenig Rückmeldung auf – das wäre aber auch schon der einzige Verbesserungswunsch, den wir hier anbringen möchten. Zurück zum Motor: Seine 204 PS erzeugen 440 Newtonmeter maximales Drehmoment, und die haben mit dem relativ schweren Auto (knapp über 1,7 Tonnen!) keine große Mühe.

    Gleiches gilt für das Fahrwerk, das neben einem gerüttelt Maß an Sportlichkeit vor allem viel, viel Komfort bietet. Dementsprechend entspannt sind die Fahrten mit dem neuen 407 Coupé: Zügig-sportlich aber niemals gehetzt, engagiert-agil aber niemals übermotiviert. Der Kronprinz da, schlicht und einfach gelungen.

    Peugeot 407 Coupé – die Preise:

    2,2 16 V (163 PS): 32.500,- / 35.900,- (Exclusive)
    3,0 V6 (211 PS): 39.400,- / 42.800,- (Exclusive)
    3,0 V6 (211 PS) Tiptronic: 40.900,- / 44.300,- (Exclusive)
    2,7 V6 HDi (204 PS) Tiptronic: 40.540,- / 43.940,- (Exclusive)

  • News aus anderen Motorline-Channels:

    Weitere Artikel:

    Lexus LBX – schon gefahren

    Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

    Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

    Wer einen neuen Golf braucht, sollte jetzt schnell sein. VW bietet den Rabbit samt All-inklusive Package für fünf Jahre ab € 399,– monatlich an – ganz ohne Anzahlung. Viel Zeit lassen sollte man sich aber nicht.

    Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

    Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

    Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

    Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.