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Vom Biedermann zum Brandstifter

Vergessen ist der biedere Vectra, mit dem feschen und sportiven Insignia bricht bei Opel optisch und technisch eine neue Ära an.

Hier finden Sie Bilder des Opel Insignia!

Die letzte Generation des Opel Vectra war vor allem eines, optisch bieder. An Technik oder Verarbeitung gab es nicht viel zu meckern, der große Durchbruch blieb der nach der Einstellung des Omega größten Limousine aber nicht zuletzt aufgrund des eher langweiligen Designs verwehrt.

Der Nachfolger Insignia hört nicht nur auf einen neuen Namen, er könnte eine neue Ära in Rüsselsheim einleiten. So bieder der Vectra, so elegant und sportiv der Insignia, egal aus welchem Blickwinkel, die neue Opel-Limousine gefällt den meisten auf Anhieb.

Und das ist schon einmal die halbe Miete, wer in der Mittelklasse nicht völlig ohne Emotionen an den Autokauf herangeht, der wird sich für den Insignia interessieren. Und wer erst einmal eine Probefahrt absolviert hat, der könnte dann auch schnell den Kaufvertrag unterschreiben.

Fesches Styling

Motorline.cc war bei ersten Testfahrten mit dem neuen Opel-Flaggschiff mit dabei, die Überraschung fiel dabei sehr positiv aus. Wie bereits eingangs erwähnt ist vor allem die Heckpartie ein echter Augenschmaus, so satt der Insignia auf der Straße steht, so überzeugend fährt er sich auch.

Doch der Reihe nach. Hat man erst einmal Platz genommen, muss man feststellen, dass die Sitzposition für große Leute Opel-typisch leider nach wie vor etwas zu hoch ist, man gewöhnt sich aber daran. Vor allem der ergonomisch hervorragende Sportsitz weiß zu gefallen, wenngleich die Schenkelauflage etwas kurz geraten ist.

Das Interieur zeigt sich erfrischend modern, angefangen vom sportiven und griffigen Lenkrad über die Bedieneinheit in der Mittelkonsole bis hin zu gefälligen Polsterungen, hier passt alles. Auch die verwendeten Materialien gefallen mit wenigen Ausnahmen sehr gut, unterm Strich muss man den Vergleich zu deutlich teureren Modellen der Premium-Anbieter jedenfalls nicht fürchten.

Neue Features: Adaptives Licht & Opel Eye

Doch Opel zeigt nicht nur mit modernem Design auf, sondern bietet auch etliche Features, die es anderswo gar nicht oder nicht in dieser Klasse gibt. Beispiele gibt es da gleich mehrere, zum Beispiel das „Opel Eye“. Eine Kamera über dem Innenspiegel erfasst die Verkehrsschilder für Tempolimit und Überholverbot und überträgt die Information mittels Grafik in den Armaturenträger.

Somit ist man permanent über die geltenden Geschwindigkeits-Limits sowie etwaige Überholverbote informiert, das bringt Sicherheit und schont die Geldbörse. Besonders innovativ ist auch das adaptive Licht AFL+. Das Fahrlicht passt sich automatisch an das Straßenprofil und die Witterungsbedingungen an, insgesamt neun Modi stehen zur Verfügung.

Die Aktivierung des jeweils gerade passenden Lichts erfolgt vollautomatisch, vom besonders breiten „Spielstraßen-Licht“ bei niedriger Geschwindigkeit, bis zum weit und heller als normal strahlenden „Autobahn-Licht“ reicht das Angebot.

Eingeschränktes Platzangebot im Fond

Bevor wir uns der Fahrdynamik des neuen Insignia widmen, nehmen wir noch im Fond Platz. Für diese Übung sollte man nicht allzu groß sein, durch die abfallende Dachlinie stößt man in Sachen Kopffreiheit schnell an die Kapazitäts-Grenze. Die Beinfreiheit entspricht dem Klassenschnitt, üppig geht es in der zweiten Reihe definitiv nicht zu.

Wer öfter sperrigere Gegenstände transportieren will oder Wert auf eine einfache Beladung legt, der wird zum Fließheck mit Heckklappe greifen, für wen das kein Argument ist, bleibt die klassische Limousine mit Kofferraumdeckel. Optisch fällt der Unterschied sehr gering aus, das Fließheck ist am ehesten durch den Heckscheibenwischer zu identifizieren, der – um die elegante Linienführung nicht zu stören – aber auch abbestellt werden kann.

Bereits beim Starten des Dieselmotors wird klar, in Sachen Geräuschdämmung haben die Ingenieure ganze Arbeit geleistet. Nahezu unhörbar verrichtet der vorerst stärkste Selbstzünder in unserem Testwagen seine Arbeit. Der Durchzug ist gut, die Abstimmung des Fahrwerks erfolgt dank des optionalen „FlexRide-Systems“ vollautomatisch straff oder eher komfortabel, zudem lassen sich die beiden Modi auch mittels Tastendruck permanent aktivieren.

Nicht ganz zum agilen und durchaus sportiven Fahrverhalten des neuen Opel Insignia passen die langen Schaltwege des Sechsgang-Getriebes. Auch wenn man seitens Opel betont, dass die Zielgruppe eher ruhigerer Natur ist und die Schaltwege bewusst nicht sonderlich kurz sind, einen besseren Kompromiss hätte man hier durchaus finden können.

Sieben Motoren zum Start

Optional gibt es übrigens für alle Motoren mit Ausnahme der beiden Basis-Benziner und des kleinsten Diesel-Aggregats ein Sechsgang-Automatik-Getriebe. Stichwort Motoren, die Palette umfasst zum Österreich-Start im Jänner vier Benziner (1,6/115 PS, 1,8/140 PS, 2,0 Turbo/220 PS, 2,8 V6/260 PS) und drei Turbodiesel (2,0 Liter mit 110, 130 und 160 PS). Im Frühjahr folgen dann ein 180 PS starker Turbobenziner sowie ein 190 PS Twinturbo-Diesel.

Der Zweiliter-Turbo mit 220 PS hat sich auf ersten Testkilometern als antrittsstark und geräuscharm erwiesen, die große Elastizität erlaubt auch schaltfaules Fahren. Optional sind die stärkeren Benziner mit Allradantrieb zu haben, auch die Kombination eines Dieselaggregates mit Allradantrieb und Automatik wird kommen, damit könnte man vor allem in Westösterreich den einen oder anderen Käufer locken. Die Antriebskraft wird je nach Bedarf zu 100 Prozent zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, für noch mehr Traktion sorgt ein elektronisches Sperrdifferenzial.

Verlockend sind auch die bis zu 20 Zoll großen Alufelgen, die dem Insignia einen noch potenteren und sportiveren Auftritt garantieren, dass das Flaggschiff mit 16-Zoll Standardbereifung optisch stark verlieren wird, liegt auf der Hand. Überraschenderweise leidet der Abrollkomfort durch die 20-Zöller gar nicht so sehr, das Geräuschniveau im Innenraum braucht sich selbst vor Oberklasse-Fahrzeugen nicht zu verstecken, Hut ab.

Bei 23.650,- Euro geht’s los

Last but not least noch der obligate Blick auf die Preisliste, bei 23.650,- Euro geht’s für den 1,6 Benziner los, der günstigste Turbodiesel ist ab 26.090,- Euro zu haben. Die fünftürigen Modelle sind jeweils rund 200,- Euro teurer. Insgesamt gibt es vier Ausstattungs-Stufen (Insignia, Edition, Sport & Cosmo), bereits die Basismodelle sind u.a. mit Klimaanlage, CD-Radio, 6 Airbags, aktive Kopfstützen, elektrische Fensterheber vorne und Bordcomputer ausgestattet. Das Kombimodell Insignia Sport Tourer kommt im Frühjahr 2009 auf den Markt.

Details zu Ausstattung, Preisen und technischen Daten entnehmen Sie bitte den pdf-Files in der oberen rechten Navigation!

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