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Jaguar XF-R & 3.0 V6 Diesel - schon gefahren

Vorsichtig, bissig!

Jaguar stattet den XF mit neuen Motoren aus, Motorline.cc war mit dem formidablen Sechszylinder Diesel sowie dem potenten und 510 PS starken Topmodell XF-R bereits auf Testfahrt.

Hier finden Sie Bilder des Jaguar XF Diesel & XF-R!

Mit dem XF läutete Jaguar Anfang 2008 eine neue Ära ein, die von Ian Cullum gestylte Raubkatze hat dem etwas verstaubten Image der britischen Limousinen ein jähes Ende bereitet, der neue XJ scharrt bereits in den Startlöchern.

Doch zurück zum XF, nach verhältnismäßig kurzer Zeit wurde beinahe die komplette Motorenpalette überarbeitet, zudem hält das Topmodell XF-R Einzug. Zum 510 PS starken Überflieger kommen wir später, widmen wir uns zunächst den wichtigen Dieselmotoren, die hierzulande stolze 95 Prozent am XF-Volumen ausmachen.

Aufgebohrter Diesel: zwei Turbos, bis zu 275 PS

Bis dato versah der in Kooperation mit dem PSA-Konzern entwickelte 2,7 Liter Sechszylinder mit 207 PS unter der Haube als einziger Selbstzünder Dienst im XF. Doch die Jaguar-Ingenieure wollten mehr, haben sich das Triebwerk zur Brust genommen, den Hubraum auf drei Liter vergrößert und mit einem zweiten Turbolader ausgestattet. Herausgekommen sind zwei Leistungsstufen mit 240 und 275 PS, Motorline.cc war bereits auf erster Testfahrt.

War schon der bewährte 2,7 Liter Diesel kein Kind von Traurigkeit, so schlägt ihn der neue Dreiliter in allen Belangen. Die Latte lag hoch, im Visier hatte Jaguar so formidable Motoren wie etwa den Biturbo aus dem 535d. Und man hat es tatsächlich geschafft, der Sechszylinder Selbstzünder ist ab sofort die Benchmark im Segment.

Bereits die trockenen Daten lassen erahnen, mit welcher Kraft der Diesel-XF zur Sache geht. 500 bzw. 600 Nm Drehmoment und das bereits aus dem tiefsten Drehzahlkeller, bei 1.500 U/min liegen beim neuen Motor 61 Prozent mehr Drehmoment an als beim 2,7 Liter.

6,4 Sekunden auf 100 km/h

Selten zuvor wurde die Kraft bei einem Motor dieser Kategorie so unmittelbar und fast schon brutal in Vortrieb umgesetzt. Tempo 100 km/h ist nach 7,1 bzw. 6,4 Sekunden erreicht, Werte, die auf Sportwagen-Niveau angesiedelt sind. Aber keine Angst, man kann den XF natürlich auch höchst gemütlich und komfortabel bewegen, es handelt sich schließlich um einen Jaguar.

Und dass man britische Raubkatzen auch sparsam bewegen kann, zeigt der Normverbrauch der beiden mit zwei Turboladern bestückten Dieselmotoren. 6,8 Liter (179g CO2/km) Schnittverbrauch verspricht Jaguar, aussagekräftige Werte wird ein ausführlicher Test an den Tag bringen.

Die Preisliste des kleineren Selbstzünders startet bei 55.900,- Euro, die 275 PS-Variante beginnt bei 59.900,- Euro. Während viele Konkurrenten einen hohen Firmenanteil ausweisen - zurückzuführen auf im Vergleich zum Jaguar mager ausgestattete Diesel-Versionen mit deutlich unter 200 PS - setzt Jaguar voll auf das Segment der Privatkunden.

Kein Wunder daher, dass jeder XF serienmäßig auf feschen Alufelgen rollt und seine Passagiere mit einer Lederausstattung verwöhnt. Wobei: Auch beim XF ist ein “kleinerer” Diesel denkbar, ins Flottengeschäft will man damit aber nicht.

Fahrfreude pur: XF-R mit 510 PS

Keine Angst, trotz des hohen Dieselanteils kommen Freunde potenter Limousinen beim XF nicht zu kurz. Das bisherige Topmodell, der Supercharged V8, brachte es dank Kompressoraufladung auf stolze 400 PS. Damit konnte man aber noch nicht im Revier des BMW M5 und der AMG-Version der Mercedes E-Klasse wildern, daher musste ein XF in verschärfter R-Variante an den Start.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, 510 PS und satte 625 Nm Drehmoment lehren so manchem Sportwagen das Fürchten, Tempo 100 km/h ist nach nur 4,9 Sekunden erreicht. Die Beschleunigung fühlt sich in etwa wie beim Start eines Flugzeuges an, sehr gleichmäßig, ohne brutalen Punch.

Das führt dazu, dass man die Geschwindigkeit subjektiv deutlich niedriger ansetzt, ein regelmäßiger Blick auf den Tacho ist also absolut empfehlenswert. Nachteil: Tempo 150 km/h fühlt sich im XF-R an wie anderswo 100 km/h, 180 km/h wären ein angenehmes Reisetempo auf der Autobahn. Wie es ein Kollege so treffend formulierte, mit diesem Auto steht man permanent “mit einem Fuß im Kriminal”...

Die nötige Reife vorausgesetzt macht der XF-R aber Spaß ohne Ende, leichte Reue könnte an der Tankstelle aufkommen, wenngleich Jaguar von einem - theoretischen - Verbrauch von 12,5 Litern spricht.

Dass die beinahe unbändige Kraft von den Hinterrädern noch auf die Straße gebracht werden kann, ist auch ein Verdienst des dem Topmodell vorbehaltenen, aktiven Hinterachsdifferenzials. Das Plus an Traktion ist im Vergleich zu den normalen Modellen vor allem auf rutschigem Untergrund deutlich spürbar.

Das Fahrverhalten und die Abstimmung des adaptiven Fahrwerks – Radbewegungen werden 500 Mal pro Sekunde gemessen - ist der Leistung entsprechend sportlich, kann aber mit der Exaktheit eines BMW M5 nicht ganz mithalten. Zudem lässt die zwar direkte aber etwas zu leichtgängige Lenkung etwas an Rückmeldung von der Fahrbahn vermissen.

107.000,- Euro für die Über-Limousine

Trotz all der Power bleibt auch der Komfort nicht auf der Strecke, hier zeigt sich der XF den deutschen Powerlimos überlegen, die Raubkatze kann sich auch auf Samtpfoten bewegen. Der Preis für den Jaguar XF-R startet bei 107.000,- Euro, die sehr komplette Ausstattung lässt sich noch durch ein paar Features erweitern.

Wem die Kompressor-Aufladung dann doch zuviel des Guten ist, der kann zum normalen Fünfliter-Achtzylinder greifen, der 385 PS leistet und ab 80.500,- Euro zu haben ist. Die neuen Motoren werden übrigens in absehbarer Zeit auch bei Land Rover Einzug halten. Der Dreiliter Sechszylinder mit 238 PS bleibt unverändert im Programm, mit 55.610,- Euro ist er zugleich der günstigste XF.

Details zu Ausstattung, Preisen und technischen Daten finden Sie im pdf-File in der oberen rechten Navigation!

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