AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Lotus Evora S – schon gefahren

Evoralution

Lotus hat den Evora nachgeschärft und bringt jetzt die Version S mit mehr Kraft, mehr Klang - und einem kleinen Knopf für den Sport-Modus.

mid/jwo

Schon der "Basis"-Version konnte man ihm Verschmustheit nicht vorwerfen. Standesgemäße Optik, 206 kW/280 PS aus dem V6-Motor zwischen Hinterachse und Rückenlehne, kaum mehr als fünf Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 261 km/h - langweilig ist anders.

Aber mit dem Evora S zeigt Lotus, dass es sehr wohl noch eine Entwicklung nach oben gibt.

Optisch ist der "S" kaum vom normalen Evora zu unterscheiden. Der üppige schwarze Diffusor am Heck und schwarz lackierte Außenspiegel sind die einzigen äußeren Anzeichen. Innen scheint sich ebenfalls nicht viel getan zu haben.

Der Evora bringt mehr Komfort mit als die Elise: Leder und Aluminium rundum, verstellbare Lehnen an den griffigen Sportsitzen, optionale Sitzheizung und Rückfahrkamera. In der zweiten Reihe die Andeutung von Notsitzen, auf denen man dann allenfalls das Gepäck unterbringt, das nicht mehr in den 160-Liter-Kofferraum passt.

Creature comforts

Eine Drehung des Zündschlüssels lockt die Unterschiede erstmals hervor. Sie machen sich zuerst im Gehörgang bemerkbar. Der Motor klingt kerniger und aggressiver als in der Normalversion. Und dann gibt es da die Sport-Taste links am Armaturenbrett, gleich unter dem Knopf, mit dem man das ESP ausschalten kann.

ESP? Eingefleischten Lotus-Fans kriecht das Entsetzen in die Knochen. Trost für die Puristen: Es lässt sich über die Sporttaste ein- und wieder ausschalten. Und dazu der Sound: Aus dem Endschalldämpfer grollt und brabbelt es dank serienmäßiger aktiver Klappensteuerung.

Auf der Strecke zeigt sich mit jedem Kilometer mehr und eindrucksvoller, was sich noch geändert hat an der technischen Doppelhelix im "S".

Der Motor basiert wie gehabt auf dem V6 von Toyota, der im zivilen Leben zum Beispiel den alles anderen sportlichen Camry antreibt. Die Lotur-Ingenieure haben ihn jetzt noch mehr von der Leine gelassen als im bisherigen Evora.

Ein HTV1320-Kompressor schaufelt 70 PS mehr aus dem Aggregat und verhilft ihm so zu 258 kW/350 PS. Dazu kommt ein Drehmoment von 400 statt 350 Nm, die jetzt bereits bei 4.500 U/min verfügbar sind und auf die Hinterräder losgelassen werden. Der Durchschnittsverbrauch soll bei zehn Litern Super auf 100 Kilometern liegen.

In 4,8 Sekunden geht es laut Lotus aus dem Stand auf Tempo 100, bis 277 km/h hinauf soll es gehen. Klingt gut? Ist gut. Fährt sich noch besser. Der Druck auf die Sporttaste sorgt dafür, dass die Drehzahl im Stand leicht angehoben, die Kennlinie des Gaspedals aggressiver, ESP zurückhaltender und der Drehzahlbegrenzer erst bei 7.500 Touren aktiv wird.

Der Spaß beginnt

Der City-Verkehr bereitet mit dem Evora S auch nicht mehr Freude als beispielsweise in einem Toyota Auris, aber er beherrscht auch das. Deutlich lustvoller wird es auf kurvigen Landstraßen. Dort ist er, trotz des für einen Lotus ungewohnt fülligen Gewichtes von gut 1,4 Tonnen, in seinem Element.

Der Evora S läuft wie auf Schienen. Im Normalmodus begrenzt das ESP allzu viel Übermut, im Sportmodus sind zumindest angedeutete Drifts möglich.

Die Lenkung ist - der nächste Schock für Lotusiasten - anders als in den anderen Modellen servounterstützt. Aber man merkt es kaum: Sie ist nach wie vor so direkt wie gewünscht, schwergängig genug und hochpräzise, und und kommuniziert nahezu perfekt zwischen Fahrer und Straße.

Das knackige Fahrwerk hält den Lotus nicht nur mit traumwandlerischer Sicherheit in der Bahn. Es bietet fast schon Komfort, wenn man gerade nicht durch die Kurven jagt.

Das präzise zu schaltende Sechsgang-Getriebe kommt wie der Motor von Toyota und wurde von Lotus mit kurzen Übersetzungen perfekt an den Motor angepasst.

Jeder Spaß hat seinen Preis: Für den Evora verlangen die Briten 69.651,- Euro. Der S startet bei 84.077,- Euro. Der Aufpreis relativiert sich allerdings durch die bessere Ausstattung.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Wie THG-Quoten zur grünen Revolution beitragen

Treibhausgasreduzierung im Verkehr

Im Kampf gegen den Klimawandel ist das Thema Verkehr von großer Bedeutung. Zur Reduktion der verkehrsbedingten CO2-Emissionen sind die THG-Quoten ein wichtiges Messinstrument. Um die von europäischen Staaten gesetzte Ziele zu erreichen ist es wichtig, dass genau diese Quoten im Fokus bleiben.

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Afra Porsche von der Letzten Generation und Gerhard Lustig vom Volksbegehren "Kosten Runter!" diskutieren bei Wolfgang Schiefer darüber, ob Autofahren günstiger werden muss, wie man alle Menschen mobil machen kann und wer das Ganze zahlen soll.