
Saab 9-5 mit neuen Motoren - schon gefahren | 17.09.2010
Saab fliegt wieder
Der Saab 9-5 soll die von GM getrennten Schweden in ein neues Zeitalter führen. Nunmehr tut er das mit einem erweiterten Motorenprogramm.
Bereits aus dem ersten Fahrbericht des Saab 9-5 auf www.motorline.cc wissen wir, dass das 5,01 Meter lange Spitzenmodell der kleinen Schwedenmarke definitiv Potenzial hat.
Nunmehr erweitert man das Motorenprogramm: Zum bisherigen Angebot - Benziner mit 220 und 300 PS, sowie einen 160 PS starken Zweiliter-Diesel – gesellen sich ein 1,6-Liter-Einstiegsbenziner mit 180 PS, ein stärkerer Diesel (wie auch sein schwächerer Bruder ein Register-Turbo mit einem kleineren und einem größeren Lader) mit 190 PS und ein sogenannter „Bio-Power-Motor“, der mit Benzin oder Bio-Ethanol betankt werden kann (bis zu 85 Prozent): seine Motorleistung beträgt 220 PS.
Der Allradantrieb XWD ist erstmals für den 9-5 verfügbar, und zwar für den 190 PS-Diesel sowie für die Benziner mit 220 und 300 PS. Sechsgang-Automatikgetriebe sind für alle Motoren erhältlich, außer für den 1,6-Liter-Benziner.
deutliche Unterschiede zum Opel Insignia
Die technische Basis des Saab 9-5 bildet der Opel Insignia, das erkennt man an dem einen oder anderen Knöpfchen bzw. Schalter – doch die Unterschiede sind beträchtlich. Außen ist kein Blechteil gleich, man setzte auf bewährte Saab-Elemente, wie etwa die kräftig gebogene Frontscheibe. Auch ist der 9-5 mit 5,01 Meter Außenlänge und einem Radstand von 2,84 Meter deutlich länger.
Innen findet man ebenfalls viel Saab-Tradition: beispielsweise die „Joysticks“ zur Justierung des Luftstroms oder das „Night Panel“ (in der Nacht kann man die komplette Armaturenbeleuchtung abgesehen vom Tacho deaktivieren), und den Zündschlüssel platziert man wie gewohnt zwischen den Vordersitzen.
Unterschiede gibt es auch beim Fahrwerk, wie Produktmanager Christopher McKinnan betont: „Sowohl die Vorderrad- als auch die hintere Fünflenker-Aufhängung findet man so nicht im Insignia.“ Gleiches gelte für die Optionen Head-Up-Display und schlüssellosen Zugang sowie für Feintuning an den Motoren (mehr Drehmoment im mittleren Tourenbereich) und an der Lenkung (direkter, aber nicht übertrieben sportlich).
Partnerschaft mit GM nicht in Stein gemeißelt
Weiters erklärt McKinnan, dass GM nicht ewig Partner von Saab bleiben müsse. Es existiere ein Vertrag, wonach Saab das Recht habe, zehn Jahre lang auf GM-Technik zugreifen zu dürfen, allerdings sei dies kein Muss. McKinnan: „Es sind bereits Hersteller an uns herangetreten und wir werden uns die Angebote in Ruhe ansehen.“
Saab-Österreich-Chef Stefan Mladek fügt an, dass sechs Monate nach der GM-Abnabelung und der Übernahme durch den niederländischen Kleinserienhersteller Spyker, „die Dinge noch nicht perfekt laufen, aber zweifellos in die richtige Richtung.“ Außerdem positioniere man die Saab-Preise deutlich günstiger als zu GM-Zeiten.
Ganz konkret ist das Einstiegsmodell Saab 9-5 1,6 Turbo in der Ausstattung „Linear“ derzeit zum Einführungspreis von 34.900 Euro anstatt dem Listentarif von 37.900 Euro zu haben.
Neues auch beim 9-3
Auch der kleinere Bruder Saab 9-3 erhält neue (Diesel-)Motoren: Die Leistungsstufen des 1,9-Liter-Aggragats mit Registerturbo-Aufladung lauten nunmehr 130, 160 und 180 PS. Ein Verbrauch von 4,5 Litern (entspricht 119 g/km CO2) macht den TTiD zu einem der leistungseffizientesten Aggregate in der Mittelklasse. Ebenfalls neu ist ein 163-PS-Benzinturbo in Kombination mit Allradantrieb.