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Tolle Kiste 3.0

Die ehemals „tolle Kiste“ ist zum vollwertigen Auto gereift, was der neue Panda kann und kostet hat Motorline bei der ersten Testfahrt herausgefunden.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

„Perfektion ist erst erreicht, wenn sich gutes Design mit hohem Nutzwert und großer Wirtschaftlichkeit vereint. Deshalb ist mein Lieblingsauto auch der Fiat Panda“, ließ Design-Papst und Vater des ersten Panda, Giorgetto Giugiaro, 2003 gegenüber der AutoBild wissen.

Seit 31 Jahren gehört der Fiat Panda zum Straßenbild, selbst Fahrzeuge der ersten Generation sind noch anzutreffen. Mit 6,4 Millionen verkauften Fahrzeugen ist der italienische Kleinwagen ein absoluter Bestseller im Hause Fiat.

In den letzten Jahren hat sich Fiat seiner erfolgreichen Vergangenheit erinnert und nicht nur den 500 neu aufgelegt, sondern 2003 auch die 2. Panda-Generation ins Leben gerufen. Ab März 2012 soll sich Panda Nummer drei in die Herzen der Menschen fahren, Motorline.cc war bereits jetzt auf erster Testfahrt.

Stolze Italiener

Fiat blick auf wirtschaftlich schwierige Zeiten zurück, der Panda ist für die Italiener weit mehr als einfach nur ein neuer Kleinwagen. Um die Verbundenheit mit Italien zu unterstreichen entschied sich Fiat, das neue Fahrzeug im Werk Giambattista Vico in Poigliano d'Arco nahe Neapel zu bauen. Für 100 Millionen Euro wurde das Werk modernisiert, weitere 800 Millionen Euro wurden im Vorfeld des neuen Panda investiert.

Bei der Präsentation des neuen Panda in den Werkshallen war der italienische Stolz förmlich zu spüren. Bei der Führung durch die Produktionsstätten wird man nicht müde die hohen Qualitätsstandards zu betonen, zwei Millionen Arbeitsstunden wurden alleine in die Entwicklung gesteckt. Nicht weniger als 1.050 Autos verlassen das derzeit modernste Fiat-Werk täglich.

Der Panda kann sich jedenfalls sehen lassen. Das Design ist im Vergleich zum Vorgänger mehr evolutionär denn revolutionär, den Charme und die freundlichen Gene hat der Fünftürer jedenfalls bewahrt. Der Panda ist und bleibt sympathisch, was sich aber nicht in lässiger Verarbeitung niederschlägt.

Es muss nicht immer Softtouch sein

Natürlich kann man in dieser Preisklasse keine Softtouch-Oberflächen im Innenraum erwarten.

Aber wie Fiat mit Design und Farbspiel das Cockpit dennoch hübsch erstrahlen lässt, sollte so manchen Hersteller nachdenklich stimmen.

Noch wichtiger als die Optik ist natürlich das Platzangebot. Im Segment der Stadtautos gilt es den Spagat zwischen kompakten Abmessungen und ausreichendem Platz im Innenraum zu schaffen, Fiat hat hier ganze Arbeit geleistet.

Der neue Panda ist um elf Zentimeter länger als sein Vorgänger, bietet dafür in der zweiten Sitzreihe auch spürbar mehr Beinfreiheit, die Kopffreiheit ist nach wie vor üppig bemessen, zudem ist er nun auch als Fünfsitzer zu haben.

Der Kofferraum ist ebenfalls leicht gewachsen und wartet nun mit 260 Litern auf, erweiterbar auf bis zu 870 Liter.

Je nach Ausstattungsvariante ist die Rücksitzbank nicht nur geteilt umlegbar, sondern auch längs verschiebbar, um je nach Wunsch mehr Kofferraum oder mehr Platz für die Fondpassagiere zu haben.

Kernig und kräftig: Der TwinAir Zweizylinder

Für die erste Testfahrt stand uns der aus dem 500 bekannte, turboaufgeladene TwinAir-Zweizylinder mit 85 PS zur Verfügung, dieser Motor ist auch mit 65 PS zu haben.

Die Geräuschkulisse ist anfangs zwar gewöhnungsbedürftig, dafür erfreut das Triebwerk mit gutem Durchzug. Der werksseitig angegebene Durchschnittsverbrauch von 4,2 Liter wird in der Praxis allerdings deutlich überboten, wie wir im Falle des Fiat 500 TwinAir erfuhren.

Basismotorisierung ist ein 1,2 Liter Vierzylinder mit 69 PS, der 1,3 Liter Multijet Turbodiesel leistet 75 PS. In der zweiten Jahreshälfte 2012 wird dann auch wieder eine 4x4-Variante mit österreichischem Know-How (Viskokupplung von Magna) angeboten. Geplant sind in weiterer Folge auch eine CNG-Erdgas- sowie eine LPG-Flüssiggas-Version.

In Sachen Sicherheit hat man einen deutlichen Schritt vorwärts gemacht, vier Airbags sind Standard (optional bis zu sechs), auch das elektronische Stabilitätsprogramm ESP ist in allen Versionen serienmäßig. Gegen Aufpreis gibt es zudem ein City-Notbremssystem, dass das Fahrzeug bei einem drohenden Auffahrunfall bis Tempo 30 km/h automatisch abbremst.

Pandabär braucht Wolfsburger nicht zu fürchten

Das Fahrwerk des Panda ist durchaus straff ausgelegt, harmoniert aber gut mit dem Zweizylinder-Turbomotor und verleiht dem Italiener eine erfrischend agile Gangart.

An den Ur-Panda erinnert spätestens bei der 3. Generation nicht einmal mehr die schwache Heizung, gegenüber dem Vorgänger heizt sich der Fahrgastraum nun doppelt so schnell auf wie bisher, auch die Sitze sind langstreckentauglich.

Bleibt abschließend noch der Blick auf den Preis. Die detaillierte Preisliste gibt es zwar noch nicht, der Einstiegspreis steht mit 9.890 Euro aber bereits fest. Vor dem neuen Angstgegner am Kleinwagenmarkt, dem VW up!, braucht sich der Panda jedenfalls nicht zu fürchten.

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