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Opel Corsa OPC Nürburgring Edition - schon gefahren

Kurventier mit Kurvengier

Mit mechanischem Sperrdifferenzial ausgestattet, lässt der Opel Corsa OPC Nürburgring Edition die versammelte Konkurrenz alt aussehen, der Motorline-Tracktest.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

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In der Liga der potenten Kleinwagen tummeln sich mittlerweile einige Modelle, die allerdings unterschiedlichen Strategien in Sachen Motor und Getriebe folgen.

Da wäre zum Beispiel das Triumvirat des VW-Konzerns mit VW Polo GTI, Seat Ibiza Cupra und Skoda Fabia RS. Allesamt mit 180 PS sowie Turbo und Kompressor bestückt, sowie ausschließlich mit 7-Gang-DSG zu haben.

Renault geht mit dem Clio da einen anderen Weg, hier vertraut man einem 201 PS starken Zweiliter-Saugmotor samt manuellem Getriebe, Opel hat mit dem Corsa OPC einen 1,6er Turbo mit 6-Gang-Schaltbox im Programm, 192 PS stark.

Bis dato blieben sich die genannten Modelle bei den Fahrleistungen nicht viel schuldig, ausschlaggebend war neben dem Preis – den Fabia RS gibt’s bereits ab 23.200 Euro, der Corsa kam auf 25.580 Euro – vor allem der persönliche Geschmack.

Grüne Hölle, Hölle, Hölle!

Der Opel Corsa OPC ist ab sofort nur noch in der „Nürburgring-Edition“ zu haben. Was sich hinter dem Beinamen versteckt, hat Motorline.cc auf der Rennstrecke erfahren. Beginnen wir bei der Optik. Neue Farben, ein Frontspoiler, ein Doppelrohr-Auspuff sowie dunkelgraue 18-Zöller weisen die Edition aus.

Video: Der neue Opel Corsa OPC Nürburgring Edition

Die Technik steht dem kraftstrotzenden Auftritt um nichts nach. Brembo-Bremsen, ein neues, nochmals tieferes Fahrwerk und ein Leistungsplus von 18 PS verleihen dem kleinen Rüsselsheimer noch mehr Biss.

Dass der Corsa OPC ab sofort den Ton bei den kleinen Wilden angibt, hat aber einen anderen Grund. Ein mechanisches Sperrdifferenzial sorgt dafür, dass Traktion im Überfluss vorhanden ist und man vergisst, dass hier 210 PS an der Vorderachse anliegen.

Sensationelles Sperrdifferenzial

Vom ersten Meter weg zaubert Opel den Piloten damit ein Grinsen ins Gesicht. Das Lamellen-Sperrdifferenzial schickt die Traktionskontrolle in den Ruhestand. Während in anderen Hochleistungs-Fronttrieblern die Vorderreifen oftmals um Gnade winseln, wird der Corsa förmlich in die Kurve gezogen.

Der freche Kleinwagen verschlingt Kurven aller Radien mit einer Vehemenz, die in dieser Klasse neue Maßstäbe setzt. Vorbei sind die Zeiten des Untersteuerns.

Drängt die Vorderachse nach außen, steigt man noch mehr aufs Gas und das Auto ist wieder auf Kurs. Dabei passiert es anfangs immer wieder, dass man die Lenkung sogar aufmachen muss, um nicht zu eng um die Kurve zu flitzen, faszinierend!

Auf dem Eurospeedway in der Lausitz – ca. eineinhalb Fahrstunden von Berlin entfernt – wurde der neue Opel Corsa OPC Nürburgring-Edition richtig hart rangenommen, unter der Aufsicht des ehemaligen DTM-Piloten Joachim „Jockel“ Winkelhock.

Das Paket überzeugt auf der ganzen Linie, der Fahrspaß wurde in dieser Fahrzeugklasse neu definiert.

6,8 Sekunden auf Tempo 100 km/h

Nach nur 6,8 Sekunden zeigt der Tacho Tempo 100 km/h, erst bei 230 km/h ist Schluss. Der Verbrauch liegt bei – theoretisch – 7,6 Liter auf 100 km (178g CO2 / km), in der Praxis lassen sich aber je nach Gaspedalstellung aber auch gern ein paar Krügerl mehr verbrennen.

Der Preis von rund 29.700 Euro ist in Anbetracht des Gebotenen ein fairer Deal. Bestellen kann man den Opel Corsa OPC Nürburgring-Edition ab Juni, ausgeliefert werden die ersten Autos dann im August.

Opel Insignia OPC Automatik

Als zweite Neuerung ist ab sofort für den 325 PS starken Insignia OPC auch ein Sechsgang-Automatikgetriebe zu haben. Da 47 Prozent aller Vorbestellungen die Automatik beinhalten, sicher der richtige Schritt.

Allerdings raubt die Wandler-Automatik dem Überdrüber-Opel etwas an Biss, das Sechsgang-Schaltgetriebe ist für uns jedenfalls die bessere Wahl. Der Insignia „Unlimited“ - 20 PS mehr Leistung und mit 270 km/h auch 20 km/h mehr an Höchstgeschwindigkeit – kommt übrigens wenig überraschend nicht nach Österreich.

OPC: Eine Erfolgsstory

Das Opel Performance Center OPC wurde 1999 gegründet, bis heute wurden 60.000 Autos verkauft, der Astra nimmt mit 22.000 Einheiten dabei die Spitzenrolle unter den Modellen ein. Zafira (15.600) und Corsa (14.500) stehen dem aber um nicht viel nach.

Um die Modelle auf Herz und Nieren zu prüfen, werden die Autos 10.000 km über die Nürburgring-Nordschleife geprügelt. Der Verschleiß wird dabei mit dem Faktor 18 bewertet, was somit einer Beanspruchung von 180.000 km entspricht.

Apropos Nordschleife, hier sind die Opel OPC-Modelle im Konkurrenzumfeld weit vorne zu finden, den Rekord hält der Astra OPC mit einer Rundenzeit von 8:35,93 Minuten. Eine Zeit, die der neue Corsa OPC beinahe knackt, laut Joachim Winkelhock ist das neue Modell zehn bis 12 Sekunden schneller als der Vorgänger und der absolvierte die Grüne Hölle in 8:47:99 Minuten.

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