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Familien-Flitzer

Kia machte aus dem biederen Kompaktvan Carens einen feschen Familien-Flitzer. Wir fuhren erste Kilometer und prüften auch die inneren Qualitäten.

Georg.Koman@motorline.cc

Im Vorjahr gelang es Kia, gegen den Markttrend – der Rückgang des europäischen Gesamtmarktes lag bei rund acht Prozent – 14,6 Prozent an Verkäufen zuzulegen. Was an der guten, gut aussehenden und vor allem neuen Modellpalette lag.

Deshalb lässt man nicht locker und erneuert neben der Cee´d-Reihe nun auch den Carens. Der fünf- bis siebensitzige Kompaktvan war seit 2006 auf dem Markt und passte optisch definitiv nicht mehr ins dynamische Gesamtkonzept. Zeit also, ihn grundlegend umzukrempeln.

Wobei in der Klasse der Kompaktvans ein rauer Wind weht. Außereuropäische Marken haben hier für gewöhnlich nicht mitzureden. Die Platzhirsche heißen VW Touran, Opel Zafira oder Renault Scénic. Und im Gegensatz zum Cee´d, der für und in Europa gefertigt wird, ist der Carens ein waschechter Koreaner.

Nichtsdestotrotz – optisch gibt er sich eindeutig als Cee´d-Bruder zu erkennen. Im Vergleich zum Vorgänger wurde er außerdem um zwei Zentimeter auf 4,53 Meter gekürzt. Dabei gelang das Kunststück, den Radstand trotzdem zu verlängern, und zwar um fünf Zentimeter auf komfortable 2,75 Meter.

Gleichzeitig geriet der Carens um satte elf Zentimeter flacher (Höhe nunmehr: 1,61 Meter), was dem Erscheinungsbild äußerst gut tut. Schließlich soll er auch den in einem speziellen Bereich zweifelhaften Ruf von Kompaktvans – sie seien Gift bei der Flirt-Anbahnung – widerlegen, wie man bei Kia scherzhaft anmerkt.

Abseits von gutem Aussehen muss ein Kompaktvan aber nach wie vor praktisch sein, sonst nützt ihm seine ganze Schönheit nichts. Deshalb herrschen in den Reihen eins und zwei ausgezeichnete Platzverhältnisse vor. In Reihe zwei gibt es drei individuell verstell- und umklappbare Einzelsitze, ein Ausbau ist nicht vorgesehen.

Die beiden Sitze der dritten Reihe sind um 900 Euro Aufpreis erhältlich. Die Beifahrersitzlehne ist serienmäßig vorklappbar, wodurch ein 2,15 Meter langer Laderaum entsteht. Ablagen gibt es nicht nur an den gewohnten Stellen in großer Zahl, sondern auch im Keller des Fond-Fußraums.

Das Laderaumvolumen von 492-1650 Litern verringert sich im Fall der vollen Sitzbestückung zwar, aber nicht merklich. Es geht nämlich nur das Kellerabteil verloren, am Hauptgepäcksraum ändern die komplett flach einklappbaren Sitze nichts. Auch nicht am Extrafach direkt hinter der großen, weit aufschwingenden Heckklappe. In diesem kann man neben Krimskrams auch passgenau die Laderaumabdeckung unterbringen.

Armaturenbrett und Lenkrad wirken in gehobener Ausstattung etwas überfrachtet, man durchschaut die Knöpfchen-Flut allerdings recht bald, weil alles dort sitzt, wo es hingehört. Einen weitwinkeligen „Kinderbeobachtungsspiegel“ zum Ausklappen gibt es außerdem.

Drei Motorvarianten gibt es: einen Benziner (135 PS) sowie einen Dieselmotor in zwei Leistungsstufen (115 und 136 PS). Der 1,7-Liter-Diesel zeichnet sich durch hohes Drehmoment (260 bzw. 330 Newtonmeter) sowie durch angenehm leisen Lauf aus. Alle Modelle gibt es mit präziser Sechsgang-Handschaltung, der Top-Diesel ist auch mit Sechsgang-Wandlerautomatik zu haben.

Der Carens wird in vier Ausstattungsniveaus angeboten. Schon in der Standardversion „Cool“ sind unter anderem Klimaanlage, E-Außenspiegel, Radio, USB-Anschluss, Tempomat samt Geschwindigkeitsbegrenzer sowie die in drei Stufen verstellbare Servounterstützung der Lenkung serienmäßig.

Beim Topmodell „Active Pro“ reicht die Ausstattung bis hin zu Lederpolsterung, Sitz- und Lenkradheizung, elektrischer Parkbremse, schlüssellosem Zugang, elektrisch verstellbarem Fahrersitz, Xenonscheinwerfern und 18-Zöllern.

Ab 21.900 Euro ist der 135-PS-Benziner in „Cool“-Ausstattung zu haben. Die günstigste Dieselmöglichkeit (110 PS) gibt es um 23.490 Euro. 136 Diesel-PS gibt es erst ab der Ausstattung „Motion“ ab 25.590 Euro).

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