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Viererbande

Facegeliftet wurden die Volvo-Modelle S60, V60 und XC60 bereits, nun erhalten sie neue Motoren. Überraschung: vier Zylinder müssen reichen.

Georg Koman

Bist du jung, gesund und frei, genügen der Zylinder – vier. Solange Fahrspaß, Verbrauch und Sound passen. Und das ist bei den neuen Volvo-Aggregaten durchaus der Fall. Neu sind ein Benziner und ein Diesel, beide besitzen zwei Liter Hubraum und das gleiche Bohrung-/Hub-Verhältnis von 82,0 x 93,2 Millimetern (also eher langhubig), beide sind Direkteinspritzer und beide turbogeladen.

Im Vergleich zu den Vorgängern mit vier, fünf und sechs Zylindern wiegen sie bei gleicher Leistung um bis zu 90 Kilogramm weniger und sparen zwischen 10 und 35 Prozent an Verbrauch ein. Die beiden Motoren ersetzen insgesamt acht Triebwerke, bieten aber die gleiche Leistungsspreizung. Angedacht sind 120 bis 250 PS beim Diesel und 140 bis 306 PS beim Benziner, wobei es später auch noch einen Plug-in-Hybrid geben wird, der auf dem Top-Benziner aufbaut und rund 380 PS leistet.

Die Motoren werden ab Jänner 2014 in die kürzlich facegelifteten Modelle S60, V60 und XC60 eingebaut, und zwar in vorerst drei Leistungsvarianten: als Benziner mit 245 PS (T5) und 306 PS (T6) sowie als D4-Diesel mit 181 PS. Zur Wahl stehen ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Achtstufen-Wandlerautomatik von Aisin.

Der Benziner verfügt in seiner stärksten Version nicht nur über einen Turbolader, sondern auch über einen Kompressor. Im S60 trumpft er beim Norm-Mixverbrauch mit einem Wert von 6,4 Litern auf. Auf ersten Testkilometern zeigte der T6 Muskeln: Kompressor und Turbolader arbeiten harmonisch zusammen, der erste hebt das Drehmoment im unteren Tourenbereich, der zweite bringt hohe Maximalleistung. In Summe sorgen sie für 400 Nm Drehmoment zwischen 2.100 und 4.200 U/min.

Die Besonderheit des Diesels ist neben zwei Turboladern in Registerbauweise das Einspritzsystem „i-Art“ von Denso, das über einen eigenen Sensor pro Einspritzventil verfügt. Dieser kontrolliert Kraftstoffzufuhr und Einspritzdruck und passt diese im Bedarfsfall an. Deshalb kommen enorme Drücke von 2.500 bar zum Einsatz. Diese reduzieren den Verbrauch, was sich beim S60 in einem Mix-Wert von 3,7 Litern – bzw. den magischen 99 Gramm CO2 - pro 100 Kilometern niederschlägt.

Der Diesel überzeugt mit Laufruhe und einem allgemein niedrigen Geräuschniveau. Und natürlich durch mächtigen Punch in allen Lebenslagen, schließlich stehen auch bei ihm 400 Nm Drehmoment, allerdings zwischen 1.750 und 2.500 Touren, zur Verfügung. Die Achtgang-Automatik verliert in der Beschleunigung keine Zeit (wie beim Schalter vergehen 7,4 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h), spart aber dank schneller Schaltmanöver zum richtigen Zeitpunkt einiges an Nerven. Selbst Hand anlegen ist via Schaltpaddels ebenfalls möglich.

Die kraftvollen Motoren bringen das Frontantriebskonzept fallweise ins Schwitzen, obwohl die Antriebsschlupfregelung hier gute Arbeit leistet. Wer dennoch Allradantrieb bevorzugt, muss sich noch ein wenig gedulden. Die AWD-Varianten müssen vorerst mit den alten Motoren auskommen, die Umstellung ist für 2015 vorgesehen.

Neben der 60er-Serie werden auch die größeren Modelle V70, XC70 und S80 mit den neuen Motoren ausgestattet, allerdings nur in den Varianten D4 und T5, im Sommer 2014 folgt dann der V40.

Günstigstes Modell mit den neuen Motoren ist derzeit der S60 D4 (181 PS), er ist ab 34.800 Euro zu haben, der Kombi-Aufpreis beträgt wie gewohnt 2.000 Euro, für den SUV XC60 D4 zahlt man nochmals 1.844 Euro auf. Bei den Benzinern geht es mit dem S60 T5 (245 PS) ab 39.700 Euro los.

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