AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

All-Inclusive

Als Angriff auf die Oberklasse versteht sich Hyundais Genesis-Limousine. Vorerst nur in Deutschland, in Österreich wartet man auf einen Diesel.

Als Angriff auf die Oberklasse versteht sich Hyundais Genesis-Limousine. Auf 4,99 Meter streckt sich das viertürige Flaggschiff elegant und repräsentativ, mit wuchtiger Motorhaube und großem Hexagonal-Kühlergrill sowie coupé-artig gebogener und weit ins Heck laufender Dachlinie.

Ins Auge springt das Genesis-Flügellogo über dem Grill, das verdächtig an Bentley oder Aston Martin erinnert. Auffällig sind aber auch die kurzen Überhänge und der lange Radstand von 3,01 Meter. Der schafft bequeme und üppige Geräumigkeit auf allen Plätzen, wobei das Chauffeurs-Konzept eindeutig zu erkennen ist.

Doch auch auf den vorderen Plätzen fühlt man sich auf Anhieb wohl. Fein verarbeitetes Nappaleder, wahlweise in den drei Farbtönen Walnuss- oder Esche-Echtholz-Blenden in der Armaturentafel und den Türholmen sowie jede Menge Chrom und gebürstetes Alu schaffen gediegene Oberklasse-Atmosphäre.

Der Fahrer findet ein übersichtliches Cockpit mit Multifunktionslenkrad vor, ebenso ein 7-Zoll-Display im Kombiinstrument und ein farbiges Head-up-Display.

Dazu gesellt sich die fast schon obligatorische Armada an Assistenzsystemen, die den toten Winkel überwachen, die Fahrspur und den Abstand halten und notfalls bis zum Stillstand bremsen. Selbsttätig schaltet die Elektronik das Fernlicht ein- und aus und lässt das Fahrzeug automatisch rückwärts und parallel einparken. Auch vor Querverkehr beim Zurücksetzen warnt die Bordelektronik und zeigt dank Rückfahrkamera und einem virtuellen Rundumblick aus der Vogelperspektive.

Zwei Weltneuheiten hat Hyundai zu bieten: Ein CO2-Sensor misst permanent den Kohlendioxidgehalt im Innenraum. Droht eine Übermüdung des Fahrers, wird automatisch Frischluft zugeführt.

Ob das nun funktioniert oder nicht, weitaus relevanter für den Alltag ist die automatische Kofferraumöffnung: Steht der Schlüsselträger länger als drei Sekunden am Heck des verschlossenen Wagens, öffnet sich die Klappe wie von Geisterhand. Sehr praktisch, wenn man schwer beladen aus dem Supermarkt kommt. Und sehr lustig, wenn man hinterm Auto stehend noch eine Runde plaudern will.

Das Beste aber: All das ist Serie, ob Lack oder Leder, Navi- oder Assistenz-Systeme und obendrauf noch ein Soundsystem mit 17 Lautsprechern inklusive Bluetooth und Sprachbedienung. Ebenfalls an Bord sind unter anderem Bi-Xenon-Scheinwerfer plus LED-Rück-, -Nebel- und -Tagfahrleuchten, eine Drei-Zonen-Klimaautomatik, ein Panorama-Glasschiebedach, 19-Zoll-Alus und, und, und...

Serienmäßig mit variablem Allradantrieb und Achtgang-Automatik ausgestattet, bietet der 3,8 Liter große V6-Benziner des Genesis 232 kW/315 PS, das maximale Drehmoment lautet 397 Newtonmeter.

Zu haben ist die Limousine inklusive aller genannten Ausstattungs-Schmankerln um rund 65.000 Euro - in Deutschland, denn nach Österreich wird das Gustostück mangels Marktchancen vorerst nicht importiert. Zumindest nicht in dieser Motorisierung. Bei einem 200-PS-Diesel würde Österreich-Importeur Denzel wohl schwach werden, ob ein solcher auch kommt, ist allerdings noch nicht fixiert.

Kommodes Gleiten in der Stadt ist mit dem Genesis genauso möglich wie geräuscharmes Cruisen über Land. Bei Autobahn-Tempo bietet der Wagen ein hohes Maß an Stabilität und Spurtreue. Beim Überholen auf der Landstraße oder auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn zeigt die Automatik allerdings eine klassische Gedenksekunde beim Kickdown.

Die elektronische Fahrwerksregelung "Drive Mode" nimmt mit drei verschiedenen Fahrzustandseinstellungen Einfluss auf Gas-Annahme, Gangwahl, Lenkung und Dämpfer. In der Position "Sport" werden die Gänge etwa höher ausgedreht und länger gehalten. Agiler wird der Wagen deshalb aber nicht, nur lauter.

Beim Dahinrollen auf der Landstraße irritiert zudem das leicht holprige Abrollverhalten. Gleiches gilt für den generellen Verzicht auf eine Stopp-Start-Funktion. Immerhin pendelt sich der Verbrauch nach knapp 300 Kilometern Testfahrt mit durchaus schnellen Etappen über Landstraße und Autobahn mit 12,3 Liter Super nur knapp über den angegebenen 11,6 Liter nach EU-Norm ein.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.