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Brite in Bestform

Der neue Mini wächst gegenüber dem Vorgänger auf 3,82 Meter und trumpft mit einem 136-PS-Dreizylinder auf. Update: Österreich-Infos.

Michael Specht/mid, Georg Koman

Ganz der Alte, doch alles ist neu: Zwar hält der Mini auch in dritter Generation am Bewährten fest und spielt weiterhin den coolen Lifestyle-Typen im Retro-Look. Doch nie zuvor wurde so viel verändert, nie zuvor war der Unterschied zum Vorgänger größer als dieses Mal. Der kleine Brite ist erwachsen geworden. Seine freche Jugendlichkeit hat er dabei jedoch nicht verloren. Im Gegenteil.

Das beginnt schon beim Karosserie-Design. Auch Mini Nummer drei bleibt unverwechselbar: Große Räder, die weit in den Ecken stehen, das "schwebende" Dach. Dazu kommen natürlich die Kulleraugen, die selbst in LED-Technik noch niedlich wirken. Dazu ein riesiger Grill, der nach seinem Neuzeit-Schöpfer Anders Warming "Bezug auf den ersten Mini von 1959" nehmen soll.

Da auch ein Mini nicht immun gegen Crash-Normen und gesteigerte Komfortansprüche ist, ließ Mutter BMW ihren britischen Schützling ein wenig wachsen; um knapp zehn Zentimeter im Vergleich zum Vorgänger auf nun 3,82 Meter Länge. Davon kommen drei Zentimeter dem Radstand von nun 2,50 Metern und damit den hinten Sitzenden zugute.

Erstaunlich ist, was das bewirkt: Plötzlich muss man dem Vordermann nicht mehr seine Knie in den Rücken drücken. Auch beim Kofferraum haben die Entwickler mit 211 Litern dank der neuen Chassis-Architektur 50 Liter mehr Volumen fürs Gepäck herausgeholt. Das ist zwar immer noch bescheiden, aber es reicht für den Wochenendeinkauf oder den Kurzurlaub zu zweit.

Zudem: Wer dieses Auto in sein Herz geschlossen hat, pfeift auf Nutzwert und Variabilität. Und freut sich dafür an einem einzigartigen Cockpit, das endlich in Sachen Materialauswahl aufgeholt und etwas mit dem beliebten Marketingwort "Premium" zu tun hat.

Bereinigen konnte Mini auch einige ergonomische Dinge. Die elektrischen Fensterheber sitzen nun dort, wo sie hingehören: in den Türen. Und Auskunft über das Tempo liefert nicht mehr ein Pizza-großer Tacho in der Armaturenbrettmitte - diese Fläche dient fortan als Infotainment-Träger -, sondern ein normel dimensioniertes Rundinstrument hinter dem Lenkrad.

Die wohl größten Veränderungen am neuen Mini dürften jedoch von der Antriebsseite kommen. Erstmals überhaupt setzt BMW seine komplett neu konstruierten Diesel- und Benzinmotoren ein. Sie basieren auf einem modularen Baukasten und einem Einzelhubraum von 500 Kubikzentimetern pro Zylinder.

Das heißt: Ein Vierzylinder hat zwei Liter Hubraum, ein Sechszylinder drei Liter und ein Dreizylinder folglich 1,5 Liter Hubraum. Letzterer treibt als Benziner künftig die Cooper-Version an, und in etwas verkleinerter Form mit 1,2 Litern den Mini One.

Wer nun glaubt, das Experiment könne nicht gutgehen und ein Mini müsse schließlich richtig Pfeffer unter der Haube haben, dem sei gesagt: Nie hat sich ein Dreizylinder besser angefühlt als hier. Das kernig klingende Turbo-Aggregat - immerhin 100 kW/136 PS stark - entwickelt eine Drehfreude und zugleich eine Durchzugskraft von unten heraus, die sich manch größerer Motor wünschen würde. "Schon bei 1.250/min liegt das maximale Drehmoment an", sagt Motoren-Entwicklungsleiter Fritz Steinparzer.

Hinzu kommen eine knackige und leichte Sechsgang-Schaltung sowie die nach wie vor sehr direkte Lenkung, die dem Mini sein unvergleichliches "Kart"-Gefühl mit auf den Weg gibt. Dass, wer die Leistung häufig ausnutzt und mit dem Cooper um die Ecken fegt, nie den - zugegebenermaßen sehr niedrigen - Normverbrauch von 4,5 Litern erreicht, dürfte jedem klar sein. Spaß kostet Geld. In unserem Fall zeigte der Bordcomputer 8,3 Liter an.

Zum Marktstart Mitte März wird es neben dem Cooper auch den Cooper S geben, in dem ein neuer Vierzylinder-Turbo mit zwei Litern Hubraum und 141 kW/192 PS zum Einsatz kommt. Dieselfreunde beglückt Mini mit einer 85 kW/116-PS-Version, die im Bestfall nur 3,5 Liter verbraucht, was einem CO2-Ausstoß von 92 g/km entspricht. Etwas später folgen die EInstiegsversionen "One" mit 75 kW/102 PS und "One D" mit 95 PS.

Auch beim Thema Assistenzsysteme - alle optional - zieht Neuzeit in den Engländer ein. Aus dem Armaturenbrett fährt ein Head-up-Display, es gibt eine automatische Abstandsregelung, Verkehrszeichen werden gelesen und das Fernlicht blendet automatisch ab. Eine Rückfahrkamera wirft die Parksituation auf den Monitor, und der Fahrer kann einem Parkassistenten das Lenken in die Lücke überlassen. Zudem gibt es das volle Connectivity-Programm mit diversen Apps.

Der Mini kostet in Österreich ab 17.940 Euro (Mini One mit 102 PS), der 95-PS-Diesel ist um 19.690 Euro zu haben. Für den Cooper sind mindestens 20.140 Euro zu bezahlen (Cooper S: 25.690 Euro), der Diesel mit 116 PS kostet ab 21.540 Euro.

Die 31 Seiten lange Aufpreisliste ist voll mit Extras, die den Individualisierungsgrad fast ins Unendliche steigen lassen. Hervorzuheben sind der "Intelligente Notruf", der Unfallzeitpunkt, -Ort und -Schwere meldet, um 165 Euro, "Dynamische Dämpfer Control" um 420 Euro, LED-Scheinwerfer (665 Euro) oder ein Head-up-Display (420 Euro). Der Leiter der Marke Mini, Jochen Goller: "Die Chance, dass einem irgendwann ein identisch konfigurierter Mini entgegenkommt, ist gering."

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