Nissan Pulsar 1.6 DIG-T - erster Test | 19.05.2015
Dezenter Dynamiker
Neuzugang bei den sportlichen Kompaktwagen: Der Nissan Pulsar 1.6 DIG-T mit 190-PS-Benziner ist der derzeit stärkste kompakte Nissan.
mid/fw
Nissan krönt seine kompakte Baureihe Pulsar mit einem 190 PS starken Turbo-Benziner. Anders als bei den übrigen sportlichen Modellen der Marke trägt dieser nicht den Beinamen Nismo (= Nissan Motorsport).
Logisch, denn auf dem Pariser Autosalon im Herbst 2014 wurde bereits ein Pulsar "Nismo Concept" präsentiert, das sicher kommen wird und weit mehr als 190 PS haben dürfte. Wohl mit ein Grund, warum sich das derzeitige Topmodell optisch so dezent präsentiert.
Dennoch macht der 140 kW/190 PS starke Vierzylinder-Benziner des Pulsar mit 1,6 Litern Hubraum durchaus Laune. Er lässt den Wagen in 7,7 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 schnellen; drei Sekunden früher als der (derzeit einzige erhältliche) 115 PS-Benziner.
Mit 75 PS fällt die Leistungslücke zwischen den beiden Motoren auch relativ groß aus. In Juke und Qashqai kommt der aufgeladene Direkteinspritzer-Benziner ebenfalls zum Einsatz - einmal mit 163, einmal mit ebenfalls 190 PS.
So richtig sportlich fühlt sich der Wagen dennoch nicht an. Zwar präsentieren sich die Stoßdämpfer straffer und auch die Lenkung ist direkter und präziser ausgelegt. Schaltwege und Getriebe-Abstufung sind dafür gleichermaßen lang. Eben ein "normaler" Pulsar mit etwas mehr Power.
Raumangebot und die Alltagstauglichkeit bleiben trotz Leistungsspritze natürlich im vollen Umfang erhalten. Soll heißen: bequemer Platz für vier Personen mit ausgezeichneter Beinfreiheit hinten und einem variablen Kofferraumvolumen von 385 bis maximal 1.395 Liter. Dazu begnügt sich der 1.6 DIG-T nach Norm mit 5,7 Liter Super (134 g CO2/km) - selbstverständlich nur dann, wenn man ihn nicht sportlich fährt.
Auch optisch gibt sich der Power-Pulsar dezent: kein auffälliges Spoilerwerk, keine wulstigen Schweller oder betont konturierte Radhäuser. Schwarze Scheinwerfereinfassungen, speziell gestaltete 17-Zoll-Leichtmetallräder im schwarz-silbernen Diamant-Schnitt und eine Chromblende für das Auspuffend-Rohr sind die einzigen Details, an denen er erkennbar ist.
Innen ergibt sich ein ähnliches Bild: Quer über das Armaturenbrett bis in die Türen hinein spannt sich eine breite Zierleiste in Carbon-Optik. Dazu geben weiße Ziernähte Sitzen, Lederlenkrad und Schalthebelsack eine sportlichen Touch.
Angeboten wird der stärkste Pulsar ab der mittleren Ausstattungsstufe "Acenta" für 26.216 Euro (Deutschland: 24.190 Euro). Das sind 4.700 Euro mehr als beim Basis-Benziner.
Dafür aber ist der 1.6er ab Werk schon recht üppig ausgestattet, unter anderem mit Klimaautomatik, Licht- und Regensensor, Brems-Assistent, Sitzheizung, dunkel getöntem Glas ab der B-Säule sowie schlüsslelloser Öffnungsfunktion.
In der Top-Ausstattung "Tekna" ab 28.939 Euro (Deutschland: 26.990 Euro) gibt es außerdem das Navigations-System Connect, das 360-Grad-Sicherheitspaket mit allen gängigen Fahrassistenten inklusive Monitor mit Rundum-Sicht-Kamera, Ledersitzen und 18-Zoll-Alufelgen.