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Flottes Trio

Seat legt den kürzlich modellgepflegten Leon wieder als Sportversion Cupra auf - für alle drei Karosserie-Varianten und mit neuerdings 300 PS.

mid/brie

Kaum steht der neue Leon auf den Rädern, schon schiebt Seat den heißen Cupra nach. Mit voller Wucht. Soll heißen: Für alle drei Versionen, den ST (Kombi), den SC (Dreitürer) und den Fünftürer.

Keine schlechte Entscheidung, allen drei Varianten mehr Mumm einzublasen. Denn bereits beim Vorgänger stellten Leon SC und ST gemeinsam 50 Prozent der Cupra-Verkäufe, mit leichtem Vorsprung beim Kombi.

Und wer jetzt darüber rätselt, ob hinter dem Begriff Cupra eine tiefsinnige Bedeutung steckt oder nur ein Kunstwort des Marketings, dem sei hier kurz erklärt, dass man lediglich "Cup" und "Racer" zu einem Wort zusammengezogen hat. Ein Hinweis darauf, dass Seat mit dem Cupra auch sehr erfolgreich Motorsport betreibt.

Die neuerdings 300 PS (plus zehn) kommen im Verein mit 380 Newtonmetern, die bereits ab 1.800 Touren anstehen - Kraft "aus dem Keller", was schaltfaules Fahren bei niedrigen Drehzahlen und einen reduzierten Spritverbrauch ermöglicht. Ob man so im Alltag den Verbrauchswert des Datenblatts von 6,9 Liter Super auf 100 Kilometer erreichen kann, ist eher fraglich. Unter Normbedingungen wird es wohl klappen.

Beim ersten Ausritt rund um Barcelona staunen wir, dass der Frontantrieb (nur der Kombi ST ist auch mit Allradantrieb zu haben) mit dieser Leistung spielend fertig wird. Offensichtlich haben die Konstrukteure viel Hirnschmalz darauf verwendet, die Traktionskontrolle punktgenau auf den Antrieb abzustimmen.

Als Kernelement dieser Technik dient das selbstschließende Sperrdifferenzial, das je nach Anforderung die meiste Kraft vorzugsweise dem Antriebsrad zuteilt, das die bessere Traktion hat. Denn was würden rauchende und quietschende Vorderräder beim zügigen Beschleunigen oder beim Kurvenfahren schon nützen, außer dem Fahrer eine nicht unbedingt wohlwollende Aufmerksamkeit einzubringen.

Auch beim Fahrwerk beweist der flotte Katalane, dass er kein kompromissloser Racer sein will. Mit vier Fahrprofilen von "Comfort" bis "Cupra" bietet er dem Fahrer die volle Bandbreite der Fahrwerks-Charakteristika an.

Zum Mitschwimmen im Straßenverkehr und auf langen Autobahnpassagen unterscheidet sich der in der Komforteinstellung gefahrene Cupra nicht von seinen schwächer motorisierten Serienbrüdern, die angenehm federn, trotzdem aber keine Weicheier sind.

Selbst auf dem Handlingkurs einer Rennstrecke mit zahllosen Kurven und auf nicht so griffiger Fahrbahn macht der Cupra gute Figur und patzt keineswegs bei heftigen Ausweichmanövern. Einen guten Anteil daran hat die progressive Lenkung, die zielgenau arbeitet und Lust auf Kurven macht.

Wer gern von Hand schaltet, wird am serienmäßigen 6-Gang-Getriebe seine helle Freude haben. Die Schaltführung ist präzise und die Anschlüsse passen allesamt. Für die Automatik-Fans offeriert Seat ein Sechsgang-DSG-Getriebe.

Die gut konturierten Sportsitze mit hohen Seitenwülsten sorgen für solide Fixierung im Cockpit. Das Frontgestühl ließe sich nur noch verbessern, wenn sich die Seitenwangen der Lehne in der Breite verstellen ließen.

Klar, dass sich das Kraftpaket unter den Leon-Modellen auch optisch hervortut. Zum Beispiel mit Voll-LED-Scheinwerfern, geänderter Front- sowie Heckschürze, verchromten Doppelrohr-Auspuff, roten Bremssätteln und dem Cupra-Heckspoiler. Im Innenraum fallen die mit Alcantara bezogenen Tür-Panele und Sportsitze auf, sowie die mit Aluminium garnierten Pedale.

Wer den Cupra haben will, muss mindestens 38.200 Euro (Deutschland: 34.050) Euro locker machen. Dafür bekommt er als Einstiegsmodell den SC mit 6-Gang-Schaltgetriebe. Der Fünftürer kostet in Österreich 390 Euro Aufpreis, der Kombi (mit Vorderradantrieb) 1.540 Euro. Übrigens sollen sich rund zehn Prozent der Käufer für einen Cupra entscheiden. Autokauf ist eben doch häufig eine reine Herzensangelegenheit.

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