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Der kleine Hybrid-SUV mit Pfiff

Auf Basis des Yaris bietet Toyota ab September 2021 die dritte Variante des japanischen Bestsellers. Der neue Yaris Cross ist schon jetzt in zwei Start-Editions-Modellen bestellbar. Anders als viele seiner Konkurrenten im Mini-SUV-Segment ist er immer mit der vierten Generation der Toyota-Hybridtechnologie ausgestattet und auch mit Allradantrieb erhältlich. Wir sind den Kompakt-Kraxler mit Frontantrieb in und um Brüssel noch als Prototyp testgefahren.

Johannes Posch / mid

Manchmal erwartet man nicht allzu viel und ist dann umso positiver überrascht. So erging es uns beim Yaris Cross. Was zunächst nur wie ein weiterer Mini-SUV wirkt, entpuppt sich bei der ersten Ausfahrt als hübsch gezeichnete, geräumige, wertig verarbeitete, vor allem aber auch durchaus sparsame Kleinwagen-Alternative mit Pfiff. Hier unsere Eindrücke im Video:

Ihr wollt lieber weiterlesen? Auch gut! Ein paar Fakten: Der neue Cross ist - wie es sich für die kleinen, meist nur Möchtegern-Off-Roader gehört - höher (1.560, + 105 Millimeter), aber auch länger (4.200, +240 Millimeter) und breiter (1.765, +20 Millimeter) als sein Plattformspender, der Yaris, lässt dabei jedoch noch etwas Respektabstand zum irgendwie seelenverwandten C-HR. Lediglich der Radstand blieb mit 2,56 Metern unverändert. Das Plus an Länge kommt daher vor allem dem Kofferraum (390, + 249 Liter), der Sitzhöhe, dem subjektiven Raumgefühl, aber durch die aufrechtere Sitzposition auch dem realen Platzangebot zugute.

Heißt: Während im Yaris lieber nur vier Personen - mit spartanischem Gepäck - unterwegs sein wollen, kann man im Cross auch mal zu fünft oder eben mit etwas üppigerem Sport-Equipment reisen. Gegenüber dem konventionellen Yaris wurde dazu die Heckklappe etwas verbreitert, während die im Verhältnis 40:20:40 dreigeteilt klappbare Rückbank einiges an Passagier- oder Laderaumflexibilität ermöglicht. Abgerundet oder besser gesagt geebnet wird das Ganze durch einen verstellbaren, 60:40 zweigeteilten Laderaumboden, der selbst bei umgelegten Rückenlehnen hürdenlose Beladung oder eben das versenkte und somit gesicherte Abstellung höherer Objekte ermöglicht.

Mindestens genauso wichtig wie solche Details: Hartplastik-Wüsten wie bei manchen Konkurrenten sucht man im Toyota Yaris Cross vergeblich. Das Interieur wirkt - mit Ausnahme des an billigen Nadelfilz erinnernden Dachhimmels - erfreulich hochwertig, aufgeräumt und wohnlich. Die Sitze bieten vorn wie hinten (bis etwa 1,85 Meter Körpergröße) ordentlichen Komfort, für Smartphone und Co. findet sich zumindest im Fond ausreichend Kabel-Anschluss und sogar eine drahtlose (Lade-)Verbindung zum 9-Zoll-Infotainment mit Cloud-Navigation.

Einer Kleinwagen-Plattform eine höhere, schwerere, mit mehr Bodenfreiheit (170, +30 Millimeter) und oft auch mit üppigen, im Falle des Yaris Cross mit bis 18 Zoll großen Rädern bestückte Crossover-Karosse aufzupfropfen, gelingt durchaus nicht immer problemlos. Der höhere Schwerpunkt erfordert, will man in Kurven starke Seitenneigung verhindern, bei konventionellen Fahrwerken grundsätzlich eine straffere Abstimmung. Das beschert manchem Mini-Crossover einen eher rumpeligen Auftritt. Die Toyota-Techniker haben dieses Problem aber offenbar gut im Griff, denn der Cross federt ordentlich, fährt sich dennoch recht sportlich, Fahrwerksgeräusche und -bewegungen bleiben im angenehmen Rahmen. Geschafft wurde das vermeintlich durch steifere Stabilisatoren und weichere Federn.

Fehlt noch der Antrieb: Hier profitiert auch der Neue von der langjährigen Toyota-Erfahrung mit rund 17 Millionen gebauten Hybriden. So gelingt dem 1,5-Liter-Dreizylinder-Sauger dank doppelter E-Unterstützung (Systemleistung 85 kW/116 PS) - bei entspannter Fahrweise - ein überraschend kraftvoller und kultivierter Auftritt. Auch die nun weitgehend unauffällig arbeitende, serienmäßige CVT-Automatik trägt dazu ihren Teil bei. Nur wer viel Leistung abfordert - was in den meisten europäischen Ländern eher die Ausnahme sein dürfte - vernimmt den bekannt knurrigen, aber nicht störenden Dreizylinder-Sound. In der Stadt ist man jedoch, dank ausgefeiltem Energie-Management, tatsächlich häufig fast lautlos, elektrisch und damit insgesamt recht sparsam unterwegs.

Auf unserer gemischten Überland-Stadt-Testrunde genehmigte sich der Yaris Cross am Ende 4,3 Liter Super, was in Verbindung mit dem 36-Liter-Tank Alltags-Reichweiten von rund 800 Kilometer ermöglicht und sogar noch unter dem WLTP-Verbrauch von 5,0 - 4,5 Liter auf 100 Kilometer lag. Chapeau Toyota! Die CO2-Emissionen kombiniert werden mit 112 - 102 g/km angegeben - das beschert in Österreich zudem eine NoVA-Befreiung. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 170 km/h, die Beschleunigung von 0 auf 100 km schafft der frontgetriebene Cross bei Bedarf in 11, 2 Sekunden, klingt dabei aber quasi die ganze Zeit angestrengt. Siehe die vorherige Passage zum CVT-Getriebe. Sportwagen ist er eben keiner, soll er aber auch nicht sein. Alles gut also.

Abgerundet wird das überraschend überzeugende, auch optisch gefällige Yaris Cross-Paket durch das umfangreiche Toyota Safety Sense, das verschiedene Assistenzsysteme miteinander kombiniert. Notbremssystem und Co. unterstützen den Fahrer im Alltag. Sogar ein Head-Up-Display, ein aktiver Tempomat und Matrix-LED-Scheinwerfer sind, je nach Ausstattungsvariante, verfügbar. Der gefahrene Yaris Cross Hybrid Adventure mit 2WD-Antrieb kostet in Deutschland ab 30.990, in Österreich ab 30.810 Euro, die Premiere Edition mit AWD-i ist in Deutschland für 34.390 Euro, in Österreich für 35.990,- bestellbar.

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