
Mercedes E500 Cabriolet Elegance - im Test | 10.03.2011
Fahrspaß, Verbrauch & Kosten
Das Interieur des E-Cabriolets orientiert sich stark an dem des Coupés. Gerade Linien und deutsche Ordnung dominieren das Bild. Perfekte Verarbeitung, hochwertige Kunststoffe und extrem weiches (Aufpreis)-Nappaleder machen die Fahrt im Mercedes zum Wohlfühl-Erlebnis.
Ein Traum in Braun
Eher den Geschmack konservativer Menschen trifft die im Testwagen verbaute Innenraumfarbgebung vom Typ „Doboschtorte“: Schokobraunes Lenkrad, braunes Armaturenbrett und mandelfarbenes Leder treffen hier auf ebenso braunes Wurzelholz. Wer es lieber etwas sportlicher mag, dem sei die „Avantgarde“ Version mit Aluminiumintarisen ans Herz gelegt.
Keine Blöße gibt sich die E-Klasse auch in Punkto Ergonomie und Bedienbarkeit. Selbst das mächtige DVD-Navigationssystem ist problemlos über einen Dreh-Drücksteller auf der Mittelkonsole beherrschbar.
Einziger Kritikpunkt: Umsteiger von anderen Marken werden anfänglich eher den Tempomaten bedienen als per Blinker einen Abbiegewunsch anzukündigen. Der Blinkerhebel sitzt - wie auch bei allen anderen Mercedes-Modellen - schlicht zu weit unten.
Gänsehaut inklusive
Eigentlich böte der 5,5 Liter fassende V8-Benziner mehr als genug Stoff für eine mehrseitige Lobeshymne, in der Kurzfassung kann man ihn aber mit einigen wenigen Attributen bestens beschreiben:
Es sind weniger die 388 PS, die er absolut mühelos aus dem Ärmel schüttelt, vielmehr verzaubert die Kombination aus bärigen 530 NM Drehmoment und dem basslastigen, süchtig machenden Verbrennungsgeräusch.
Wie ein riesenhafter Ami-Achtzylinder kann der E500 vor sich hin bollern, ein beherzter Tritt aufs Gaspedal (oder der Druck auf die Sport-Taste) verwandelt ihn aber bei Bedarf in einen gierigen Dreher, der seine Lebensfreude lautstark aus den beiden polierten Endrohren brüllt.
Die 7-Gang-Automatik feuert die Gänge mit absoluter Perfektion nach, erlaubt sich zu keiner Zeit eine Gedenksekunde oder gar eine falsche Übersetzungswahl.
Das Dreamteam aus Antrieb und Getriebe katapultiert das Cabrio in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, eine künstliche Mauer bremst es wenig später bei 250 km/h wieder ein.
Kostverächter ist der Achtzylinder nicht wirklich, der Motorline.cc-Testverbrauch hat sich aber bei durchaus vernünftigen 11,6 Litern eingependelt. Für die gebotene Leistung und knapp über 1,8 Tonnen Leergewicht ein respektabler Wert.
Sportlich, sportlich!
Das beim E500 serienmäßige Fahrdynamikpaket mit Sportfahrmodus sorgt wie der Name schon suggeriert für bisher für Mercedes nicht unbedingt alltägliche Kurvengier.
Besonders nach Druck auf die Sport-Taste lässt sich das große Cabrio nachdem es Lenkung, Dämpfer, Automatik und Motorsteuerung auf Agilität getrimmt hat, wie ein kompakter Roadster über verwinkelte Landstraßen treiben.
Absolut neutrales Fahrverhalten, detaillierte Rückmeldung von der Lenkung und geringe Aufbaubewegungen zeigen schon eindeutig in Richtung München.
Wer es weniger eilig hat, der verlässt den Sportmodus und freut sich über klassische Mercedes Tugenden wie perfekten Fahrkomfort, ein absolut polterfreies Fahrwerk und extreme Verwindungssteifigkeit.
Ba-Ba-Banküberfall
Soviel Perfektion und Schönheit hat natürlich seinen Preis. Im Falle des überkomplett ausgestatteten Testwagens (u.a. inklusive Navigation, Harman-Kardon-Sound, Nappaleder, Keyless-Go, Aircap, Intelligent Light mit Xenon…) sind das genau € 106.756,-. Grundpreis wären € 87.400,-.
Der Einstieg beginnt übrigens beim 184 PS leistenden Vierzylinder Turbo um € 49.540,-. Qualität hat auch seinen Preis – und das seit 85 Jahren.
Wie unser Testurteil ausfällt, erfahren Sie auf Seite 3!
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