BMW M5 & M6 - im Kurztest | 25.05.2005
Die Geschichte des BMW M5
Die Idee M5 ist 20 Jahre alt: Schon 1984 hatten einige einfallsreiche Ingenieure und Marketingstrategen der damaligen BMW Motorsport GmbH die Vorstellung, dass es doch reizvoll sein müsste, ein bärenstarkes Hochleistungs-Triebwerk in eine optisch unauffällige Limousine zu verpflanzen und mit dieser Power-Kombination eine ganz neue Fahrzeugklasse zu generieren – die der High-Performance-Limousine.
Mittlerweile haben andere Hersteller versucht, dieses erfolgreiche BMW Konzept nachzuahmen. Trotzdem ist der BMW M5 über die Jahre immer das mit Abstand innovativste und erfolgreichste Fahrzeug in seinem Segment geblieben.
Die erste M5 Generation: von 1984 bis 1987.
Schon Mitte der 80er-Jahre gab es anspruchsvolle BMW Kunden, die die Kraft eines Sportwagens unter der Motorhaube ihrer Limousine haben, nach außen hin aber dennoch sehr dezent auftreten wollten. Für die Umsetzung eines solchen speziellen Autos hatte die BMW Motorsport GmbH die notwendigen Zutaten: Aus dem einstigen Mittelmotor-Sportwagen M1 stand der 210 kW (286 PS) starke Sechszylinder-Reihenmotor zur Verfügung, als automobile Hülle der damalige 5er BMW.
Für die entsprechende Fahrsicherheit sorgte ein den Fahrleistungen angepasstes Sportfahrwerk mit Gasdruckdämpfern, speziellen Michelin-Reifen der Größe 220/55 VR 390, vergrößerten Scheibenbremsen, einem eigens abgestimmten ABS-System und einem serienmäßigen Sperrdifferenzial mit 25 Prozent Sperrwirkung.
Dieser erste M5 beschleunigte in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, war mit 245 km/h Höchstgeschwindigkeit die schnellste Limousine ihrer Zeit und begnügte sich trotz dieser herausragenden Performance mit 11,3 Litern Superbenzin auf 100 Kilometern.
Wer als Kunde für seinen M5 darüber hinaus noch eine besondere Innenausstattung haben wollte, wurde bei der BMW Motorsport GmbH ebenfalls professionell bedient. Insgesamt wurden rund 2.200 Einheiten in Handarbeit in München hergestellt.
Die zweite M5 Generation: von 1988 bis 1995.
Das Nachfolgemodell verfügte mit 250 kW (340 PS) am Ende seiner Laufzeit über einen der stärksten Sechszylinder-Reihenmotoren, die BMW je gebaut hat. Doch zu Beginn seiner Karriere kam der M5 mit 232 kW (315 PS) auf die internationalen Märkte, die ihn mit Begeisterung aufnahmen.
Sein äußeres Erscheinungsbild war dezenter und individueller als das seines Vorgängers: Muskulöse Front- und Heckschürze, Schweller in Kontrastlackierung und ein eigenständiges Raddesign prägten seine Karosserie.
Sein Triebwerk war im Prinzip immer noch der erfolgreiche M1 Motor, aber es erfuhr viel Feinarbeit.
Als konstruktive Besonderheit ist der Resonanz-Luftsammler hervorzuheben, der last- und drehzahlabhängig die drehmomentoptimierte Schwingrohrlänge einstellt. Das dazugehörige Steuergerät war eine Eigenentwicklung der BMW M GmbH.
Im Vergleich zum BMW 535i jener Zeit war die Karosserie um 20 Millimeter tiefer gelegt, für besonders sportliche Fahrer gab es als Option das so genannte Nürburgring Fahrwerkspaket. Serienmäßig besaß der M5 der zweiten Generation eine Niveauregulierung an der Hinterachse und eine 25-prozentige Differenzialsperre.
Dieses Hochleistungsauto konnte aus dem Stand in nur 6,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen und war elektronisch abgeregelte 250 km/h schnell. Zusammen mit dem M5 Touring, der 1992 präsentiert wurde, übertraf der zweite M5 mit rund 12.000 in Handarbeit in München gebauten Einheiten die Verkaufszahlen seines Vorgängers bei weitem.
Die dritte M5 Generation: von 1998 bis 2003.
Das bis dato eher zurückhaltende Design der Hochleistungslimousine wurde bei diesem Modell deutlich athletischer und selbstbewusster. Kraftvolle Front- und Heckschürzen, ausgeprägte Seitenschweller, aerodynamisch geformte M Außenspiegel, 18 Zoll-Räder im Doppelspeichen-Design sowie vier Auspuffrohre kündeten jetzt von einem Kraftpaket ersten Ranges.
Tatsächlich waren die 294 kW (400 PS) Leistung aus einem fünf Liter großen Achtzylinder-Motor zu enormen Fahrleistungen fähig: Der klassische Spurt von 0 auf 100 km/h dauerte nur noch 5,3 Sekunden, Tempo 160 lag schon nach 11,6 Sekunden an. Die Höchstgeschwindigkeit betrug elektronisch abgeregelte 250 km/h.
Doch nicht nur die aufwändige Technik des dritten M5 unterschied ihn von seinen Vorgängern, auch die Art, wie er produziert wurde, war anders. Denn jetzt lief er wie alle anderen 5er Modelle über das Serienfertigungsband in Dingolfing, die M5 Motoren entstanden in Handarbeit am Sondermotorenband in München.
Der V8-Motor des M5 fand übrigens auch Verwendung im exklusiven BMW Z8 Roadster. Vom M5 der dritten Generation produzierte BMW immerhin über 20.000 Einheiten.