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Die Zukunft ist blau

Diesel-Allianz: Unter der Bezeichnung "Bluetec" wollen Mercedes-Benz, Jeep, Audi und Volkswagen künftig saubere Diesel-Fahrzeuge verkaufen

mid/ec

BMW macht (noch?) nicht mit

Die Initiative bezieht sich zunächst nur auf die USA, wo in einzelnen Bundesstaaten besonders strenge Abgasvorschriften herrschen. Bluetec soll vor allem dazu beitragen, die Stickoxide zu reduzieren. Dies ist die einzige Abgas-Komponente, bei der der Diesel derzeit noch schlechter abschneidet als der Benziner. Die Automobilhersteller betonten, dass das Projekt auch für andere Hersteller offen steht, soweit diese die notwendigen technischen Voraussetzungen mitbringen.

Gespräche mit BMW führten allerdings zu keinem Ergebnis. Die Bayern kündigten an, ebenfalls ab 2008 mit Diesel-Pkw auf den US-Markt einzusteigen.

Bluetec ist bekannt geworden als eine Technologie von DaimlerChrysler, bei der durch die Einspritzung eines Zusatzstoffes mit Namen AdBlue in den Abgasstrom Ammoniak freigesetzt wird, das in einem speziellen Katalysator die Stickoxide fast vollständig zu unschädlichem Stickstoff und Wasserstoff wandelt. In seine großen Nutzfahrzeuge hat Mercedes-Benz diese Technik bereits über 35.000 Mal eingebaut. Jetzt soll die Technologie vor allem bei großen Pkw und SUV zum Einsatz kommen, da nur so die Abgasvorschriften in allen 50 US-Staaten erfüllt werden können.

Es geht auch einfacher

Allerdings werden auch einfachere Technologien - wie zum Beispiel eine Kombination aus Oxidationsspeicher, Partikelfilter und weiterentwickeltem NOx-Speicherkat - zur Reduzierung der Emissionen und vor allem der Stickoxide unter dem Begriff Bluetec zusammengefasst, sofern die Abgasnormen auch so erfüllt werden. Dies ist beispielsweise in Europa der Fall; hier gelten großzügigere Grenzwerte für Diesel-Fahrzeuge.

Mercedes bietet die E-Klasse mit Sechszylinder-Dieselmotor seit einigen Wochen in den USA als Bluetec-Version mit Speicherkat und Partikelfilter, aber noch ohne AdBlue-Einspritzung an. Im kommenden Jahr wird die Erweiterung der Modellpalette zunächst ausgesetzt, vor allem, weil die Infrastruktur mit dem jetzt neu eingeführten schwefelarmen Diesel erst einmal aufgebaut werden muss. Der in Europa bereits übliche schwefelarme Diesel ist die Voraussetzung dafür, dass die Bluetec-Systeme ihre Wirkung entfalten können.

USA: Diesel-Offensive ab 2008

2008 bringt Mercedes-Benz zusätzliche Bluetec-Versionen der Modellreihen R-Klasse, M-Klasse und GL-Klasse in die USA. Audi kommt ebenfalls im übernächsten Jahr mit einer entsprechenden Variante des Q7 mit 3,0-Liter-Motor und VW wird zunächst den Jetta auf Bluetec-Niveau bringen. Auch Jeep wird noch mindestens diese Zeit benötigen, um einen Grand Cherokee entsprechend aufzurüsten.

Die Anstrengungen der Hersteller um einen sauberen Diesel beruhen auf der Erwartung, dass der Selbstzünder nach Prognosen von Fachleuten in den nächsten Jahren in den USA deutlich an Marktanteilen gewinnen wird. Eine Studie von J.D. Power sagt für 2015 einen Diesel-Marktanteil von über 15 Prozent voraus, was nach heutigem Zulassungsstand einem Volumen von rund 2,5 Millionen Fahrzeugen entsprechen würde.

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